SDS-newsline Onlinezeitung

15. Januar 2018
von schueler
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Nicht nur Nagellack: Kosmetikerinnen brauchen viel Fachwissen

Ob Waxing oder Pediküre: Der Termin bei der Kosmetikerin hat in
vielen Kalendern einen festen Platz. In dem Job geht es aber nicht
nur um den schönen Schein, sondern auch um fundiertes Wissen. Bei der
Wahl des Ausbildungswegs sollten Nachwuchskräfte daher gut aufpassen.

Frankfurt/Main (dpa/tmn) – Als sich Nora Assili dafür entschied,
Kosmetikerin zu werden, war in ihrem Umfeld vermutlich niemand
überrascht. «Es hat mir immer schon Spaß gemacht, meine Freundinnen
zu schminken und Massagen zu machen», erzählt sie. Die 21-Jährige
absolviert eine einjährige Vollzeitausbildung an der Berufsfachschule
für Kosmetik und Make-up «S. Schäfer» in Frankfurt am Main.

Gut die Hälfte ihrer Schulzeit ist um – und Assili nach wie vor
begeistert. «Ich hätte nicht gedacht, dass es mir so viel Spaß macht,
die Kunden zu beraten», sagt sie. Dabei gehe es nicht nur um die
Behandlung selbst. «Es macht fast noch mehr Spaß, den Menschen etwas
mitzugeben, was sie zu Hause noch für die Pflege tun können.»

Der Beruf ist eine klassische Frauendomäne, sagt Sevgi Schäfer. Sie
ist die Inhaberin der Schule, die Assili besucht, und Vorsitzende des
Zentralverbandes deutscher Kosmetikfachschulen. «Es ist ein sehr
schöner Beruf, aber man sollte ihn nicht durch eine rosarote Brille
sehen», sagt Schäfer. Fundiertes Fachwissen rund um Maniküre und
Pediküre, Haarentfernung und Hautpflege sei genauso wichtig wie der
richtige Umgang mit Kunden. «Man sollte Menschen mögen und in der
Lage sein, selbst einen Schritt zurückzutreten.»

So sieht es auch Barbara Fehrenbach vom Bundesverband deutscher
Kosmetiker/innen. Sie ist selbst Kosmetikerin und nach langer
Selbstständigkeit heute Spa-Leiterin in einem Wellnesshotel in
Triberg im Schwarzwald. «Ganz wichtig in dem Beruf ist
Einfühlungsvermögen, denn man kommt den Menschen sehr nahe.» Ein
gepflegte Äußeres und Sinn für Ästhetik, gute Noten in Chemie und
Biologie sowie Sorgfalt seien ebenfalls gefragt – genau wie ein
gewisses Verkaufstalent.

Kosmetikerinnen werden zwar auch im dualen System ausgebildet, also
zwei oder drei Jahre in Betrieb und Berufsschule. Das ist aber eher
die Ausnahme als die Regel, erklärt Schäfer. In Deutschland lernen
die meisten angehenden Kosmetikerinnen daher an privaten Schulen.

Nora Assili begann ihre Ausbildung in einem Kosmetikinstitut,
wechselte dann aber doch an eine Schule. Auszubildende bekommen in
den Lehrjahren eine Vergütung, nach Angaben von Barbara Fehrenbach
beginnend bei etwa 400 Euro. An den Schulen ist es anders: Kostenlos
sind nur wenige staatliche Einrichtungen in Deutschland. Wer eine
private Schule besucht, muss selbst zahlen – nach Angaben von Schäfer
zwischen 5000 und 7000 Euro.

Häufig ist die Ausbildung auch berufsbegleitend möglich. Einsteigern
rät die Schulleiterin aber zu einer einjährigen Vollzeitausbildung,
am besten einer staatlich anerkannten. Deren Rahmenlehrplan wird vom
zuständigen Landesministerium geprüft.

Das schützt angehende Kosmetikerinnen vor den schwarzen Schafen in
der Branche. Denn der Beruf ist zwar anerkannt, aber nicht geschützt.
«Da gibt es Privatschulen, die machen Wochenendausbildungen, oder man
kann im Internet DVDs kaufen mit dazugehörigem Zertifikat», erzählt
Fehrenbach. Wer sich gründlich informiert, kann solche Mogelpackungen
aber leicht erkennen, sagt Schäfer. «Man schaut sich die Schule an,
führt ein Gespräch und lässt sich herumführen. Auf keinen Fall sollte
man sich nur aufgrund der Homepage anmelden.»

Angehende Kosmetikerinnen lernen im Idealfall alles rund um Beratung
und Behandlung im Bereich Körperpflege. Dazu gehören
Hygienevorschriften, Dermatologie und Anatomie – genauso aber auch
Warenverkauf, Wirtschafts- und Berufskunde. Praktisch üben sie
komplette Behandlungsabläufe ein, von der Hautreinigung bis zum
Make-up. «Da gibt es eine Kundenkartei mit Modellen», erklärt
Fehrenbach. «Zuerst üben die Schüler an sich gegenseitig, manche
bringen auch Verwandte zum Üben mit, alles geschieht natürlich unter
Aufsicht.»

Die beruflichen Einsatzgebiete für gelernte Kosmetikerinnen sind
vielfältig. Sie arbeiten in Hautarztpraxen, Kliniken oder
Ärztezentren, in Kosmetikfirmen, Apotheken und Parfümerien sowie auf
Kreuzfahrtschiffen, in Wellness- oder Skihotels. «Wir haben aktuell
unglaublich viele freie Stellen, die nicht zu besetzen sind«, sagt
Schäfer. «Es werden händeringend Fachkräfte gesucht», sagt auch
Barbara Fehrenbach. Einen Tarif gibt es nicht. Ein gutes
Einstiegsgehalt für angestellte Kosmetikerinnen liegt nach Angaben
der Expertin bei etwa 2000 Euro.

Nicht zuletzt bietet sich der Beruf mit eigenem Kosmetikstudio für
die Selbstständigkeit an. Dafür braucht man lediglich einen
Gewerbeschein. Das hat auch Nora Assili im Blick: «Gerade in der
Kosmetik kann es nur perfekt sein, wenn man nach seinen Vorstellungen
und Prinzipien arbeitet.» Vorher will sie aber in einer
Festanstellung Erfahrungen sammeln.

Dazu rät auch Schulleiterin Schäfer. Und Barbara Fehrenbach weiß aus
Erfahrung: «In dieser Branche herrscht ein harter Konkurrenzkampf,
und es wird oft ganz falsch angefangen. Mit Spezialisierung und einem
guten Gesamtkonzept kann man sehr erfolgreich sein.» Wichtig seien
daher neben der Berufserfahrung auch betriebswirtschaftliche
Kenntnisse.

15. Januar 2018
von schueler
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Gewerkschaft pocht auf Streikverbot für Beamte

Berlin (dpa) – Vor einer Verhandlung des Bundesverfassungsgerichts
über das Streikverbot für Beamte hat die Bildungsgewerkschaft GEW
Warnungen vor Nachteilen für Staat und Bürger zurückgewiesen. «Unser
Rechtsstaat kann gut damit leben, wenn Beamte nicht so abhängig sind
von ihrem Dienstherrn, sondern das Streikrecht erhalten», sagte die
Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Marlis Tepe,
der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

An diesem Mittwoch verhandelt das Bundesverfassungsgericht über das
Streikverbot für beamtete Lehrer. Bundesinnenminister Thomas de
Maizière (CDU) hatte mit Blick auf die Verhandlung das geltende
Streikverbot für Beamte als wichtig für die Handlungsfähigkeit des
Staates bezeichnet. «Koalitionsfreiheit und die Möglichkeit zum
Streik sind ein Grundrecht – es ist nicht einzusehen, warum das
Beamten vorenthalten wird», hielt Tepe dem entgegen.

Mit der zurückliegenden Föderalismusreform sei die Besoldungshoheit
auf die Länder übergegangen. «Seitdem zahlen arme Länder ihre Beamten
schlechter als reiche», sagte die GEW-Chefin. «Verbeamtete Lehrer
können sich dagegen nicht wehren.» Neue massive Streiks seien auch im
Fall eines Erfolgs in Karlsruhe nicht zu befürchten: Bei den
tarifbeschäftigten Lehrern habe es noch nie einen
Erzwingungs-, sondern immer nur Warnstreiks gegeben.

Der Vorsitzende des dbb beamtenbund und tarifunion, Ulrich
Silberbach, verteidigte das Streikverbot. Die Gesellschaft erwarte,
dass die Leistungen des Staates mit Verlässlichkeit und Neutralität
erbracht würden. Dies sei über den Beamtenstatus abgesichert. «Wir
sehen keinen Grund und schon gar keine rechtliche Veranlassung, an
diesem wichtigen Organisationsmerkmal unserer Demokratie und unseres
Rechtsstaats irgendetwas zu ändern», sagte er der dpa.

18. Dezember 2017
von schueler
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Gülen-Anhänger fordern klare Worte der Regierung an Ankara

Berlin (dpa) – Die Gülen-Bewegung in Deutschland hat an die
Bundesregierung appelliert, sich mit klaren Worte gegen die Bedrohung
hier lebender Türken durch die Regierung in Ankara zu wenden. Auf
Grund des Drucks durch regierungsnahe türkische Organisationen seien
die Aktivitäten der Vereine der Gülen-Bewegung erheblich
beeinträchtigt worden, insbesondere in der Bildung, sagte der
Vorstandsvorsitzende der Stiftung Dialog und Bildung, Ercan
Karakoyun, am Mittwoch in Berlin. So seien Nachhilfeeinrichtungen und
Schulen geschlossen worden, weil sich die Schüler oder ihre Eltern
bedroht sahen. Inzwischen entspanne sich die Situation langsam
wieder.

Karakoyun wies Darstellungen zurück, die Gülen-Organisationen würden
einen fundamentalistischen Islam vertreten. Sie stünden vielmehr für
einen Islam, der mit demokratischen Werten und Menschenrechten
vereinbar sei. Auch würden sie die Gleichberechtigung von Mann und
Frau vertreten sowie die Trennung von Staat und Religion. Sie
bemühten sich zudem um einen Dialog der Religionen. Er räumte jedoch
ein, dass die Gülen-Bewegung bisher wenig transparent agiert habe.
Die Krise sehe er unter anderem in diesem Punkt als Chance.

Die Stiftung Dialog und Bildung ist Ansprechpartner für «Hizmet». Sie
ist wiederum die zentrale Institution der Gülen-Bewegung in
Deutschland. Die Bundesregierung hält die Bewegung – anders als
Ankara – nicht für eine Terrororganisation. Sie wird nicht vom
Verfassungsschutz beobachtet. Die Aktivitäten ihrer Anhänger in
Deutschland spielen sich nach Einschätzung der Behörden vor allem im
gesellschaftlichen Bereich ab. Sie betreiben Bildungseinrichtungen
und organisieren Veranstaltungen. Dabei suchen sie auch den Kontakt
zu deutschen Politikern.

18. Dezember 2017
von schueler
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Die bittere Seite der Schokolade: Kinderarbeit in Westafrika Von Jürgen Bätz, dpa

Die meiste Schokolade in Deutschland kommt aus Westafrika. Dort
arbeiten immer mehr Kinder in den Kakaoplantagen. Das schadet dem
Image der Schokohersteller. Firmen wie Nestlé engagieren sich gegen
Kinderarbeit. Doch die Umsetzung bleibt schwierig.

Konan Yaokro (dpa) – Die neunjährige Moahé hat in der Kakaoplantage
ihres Vaters Unkrautvernichtungsmittel versprüht. Morgens und abends
schleppte das zierliche Mädchen Wasserbehälter vom Dorfbrunnen nach
Hause, die schwerer waren als sie selbst. Moahé war bis vor kurzem
eines von rund zwei Millionen Kindern, die in der Elfenbeinküste und
in Ghana im Kakaoanbau arbeiten, damit Kunden in Deutschland und
anderswo ihre Schokolade genießen können.

«Ich wusste ja nicht, dass die Arbeit etwas Schlechtes ist. Für mich
war es normal», sagt Moahé entschuldigend. Doch wo Kinderarbeit
anfängt, endet meist die Kindheit: Sie gefährdet die Gesundheit und
schlägt sich negativ auf die Schulbildung durch. Doch wegen einer
Mischung aus Unwissen, Tradition und Armut hält sich die Kinderarbeit
in den Dörfern Westafrikas. Von hier kommt rund zwei Drittel des
weltweit produzierten Kakaos, der dann von Firmen wie Mars, Hershey,
Nestlé, Lindt & Sprüngli, Ferrero und anderen verarbeitet wird.

Und nirgends auf der Welt wird so viel Schokolade verzehrt wie in der
Schweiz und in Deutschland: Jedes Jahr rund zehn Kilogramm pro Kopf.
Allein in Deutschland wurden in diesem Jahr rund 143 Millionen
Schokoladen-Nikoläuse und Weihnachtsmänner hergestellt, wie der
Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie mitteilte. Der meiste
Kakao dafür wird aus der Elfenbeinküste und Ghana importiert.

Die Anzahl der Jungen und Mädchen, die auf Kakaoplantagen arbeiten,
wird indes immer größer. In der Elfenbeinküste ist deren Zahl
zwischen 2009 und 2014 um rund 50 Prozent auf 1,2 Millionen Kinder
gestiegen, wie eine Studie der Tulane Universität in New Orleans im
Auftrag des US-Arbeitsministeriums herausfand. In Ghana ging die Zahl
im gleichen Zeitraum leicht auf 0,9 Millionen Kinderarbeiter zurück.

Kinderarbeit ist in der Elfenbeinküste eigentlich verboten: Das
Tragen schwerer Lasten, etwa von Kakaosäcken, das Sprühen giftiger
Chemikalien wie Insektizide oder die Handhabung von Macheten zum
Unkrautjäten oder Aufschlagen der Kakaofrüchte widersprechen dem
Gesetz. Leichte Arbeiten sind aber weiter erlaubt.

Eine der Organisationen, die vor Ort gegen Kinderarbeit kämpfen, ist
die Internationale Kakaoinitiative (ICI). Im Auftrag von Nestlé hat
sie ein System entwickelt, das in Konan Yaokro und knapp 2700
weiteren Dörfern erfolgreich Kinderarbeit verhindert. Der Dreh- und
Angelpunkt des Systems sind in den Dörfern verankerte Mitarbeiter wie
Serge Alain Affian. Der 30-jährige Kakaobauer hat in Konan Yaokro
jeden Haushalt besucht, um zu sehen, wie viele Menschen unter einem
Dach leben, was sie machen und ob alle Kinder zur Schule gehen. Alle
Daten seiner Gespräche sowie über die Besuche der Plantagen werden
von ihm penibel in einer Smartphone-App erfasst und an ICI geschickt.

«Ein Kind muss beschützt werden und gehört in die Schule», sagt
Affian. Er erklärt Bewohnern, wieso Kinderarbeit schlecht ist. ICI
hat im Land bereits vielen früheren Kinderarbeitern wie Moahé
geholfen. Zudem wurden rund 1400 Klassenzimmer renoviert oder
neugebaut. Die Organisation kann auch bei der Bezahlung der
Schulgebühren helfen. Um zu verhindern, dass Kleinkinder mit auf die
Felder genommen werden, hat ICI auch Kindergärten eingerichtet.

Der Kakao aus Konan Yaokro etwa geht über eine Kooperative im nahen
N’Douci an den US-Rohstoffhändler Cargill, dieser verkauft den Kakao
an Nestlé. Der Lebensmittelkonzern kauft über das System mit ICI nach
eigenen Angaben jährlich rund 47 000 Tonnen Kakaobohnen – etwa 11
Prozent des pro Jahr weltweit von Nestlé gekauften Kakaos.

«In unserer Lieferkette darf es keine Kinderarbeit geben», sagt der
zuständige Nestlé-Manager, Yann Wyss. Nun müsse das 2012 mit ICI
begonnene System so ausgeweitet werden, dass aller angekaufter Kakao
ohne Kinderarbeit hergestellt werde. «Das Problem gibt es in unserer
Lieferkette und wir nehmen es sehr ernst», sagt Wyss. Nestlé machte
mit Süßwaren 2016 einen Umsatz von 8,7 Milliarden Schweizer Franken.
Für den Kampf gegen Kinderarbeit und den Bau von Schulen gab Nestlé
2016 nur 5,5 Millionen Schweizer Franken aus.

Dass der Kinderarbeit in Westafrika so schwer beizukommen ist, liegt
auch an strukturellen Faktoren. Die meisten Kakaobauern bebauen nur
ein paar Hektar. Sie haben nicht genug Einkommen, Arbeitskräfte
einzustellen, weswegen auch Kinder herangezogen werden. Die
Kakaobauern sind den Kräften des Weltmarktes ausgeliefert: Eine Tonne
kostete 2014 in New York noch etwa 3200 US-Dollar, inzwischen sind es
nur noch 1900 US-Dollar. Die Regierung federt die Schwankungen etwas
ab. Im Vorjahr bekamen Bauern einen Fixpreis von umgerechnet 1700
Euro pro Tonne, jetzt sind es nur noch knapp 1100 Euro. «Der Aufwand
lohnt sich heute kaum mehr», sagt Kakaobauer Attalé André Yao.

18. Dezember 2017
von schueler
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Studenten ohne Abitur sind ähnlich erfolgreich wie Kommilitonen

Hannover/Berlin (dpa/tmn) – Studieren ist auch ohne Abitur möglich –
zum Beispiel mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung. Dabei
erzielen Studenten ohne Abi keine schlechteren Ergebnisse als ihre
Kommilitonen. Das zeigt eine Studie des Deutschen Zentrums für
Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) und der
Humboldt-Universität Berlin.

Demnach gibt es schon im dritten Semester fast keine Unterschiede
mehr zwischen den Noten von Studierenden ohne und mit Abitur. Bis zum
fünften Semester haben die sogenannten nicht-traditionellen Studenten
ähnlich viele Leistungspunkte gesammelt wie ihre Nachbarn in Seminar
oder Hörsaal. Und auch bei den Examensnoten gibt es nur kleine
Unterschiede.

Der Grund für den Erfolg nicht-traditioneller Studenten liegt vor
allem in ihrer Erwerbsbiografie, so die Forscher: Aus
Berufsausbildung und -praxis bringen sie oft Leistungsbereitschaft,
Organisationstalent und viel Interesse am Fach mit. Allerdings zeigt
die Studie auch, dass Studenten ohne Abi ihr Studium häufiger
abbrechen als andere. Ein Grund dafür ist die oft schwierige
Vereinbarkeit von Studium, Job und Familienleben.

18. Dezember 2017
von schueler
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Flüchtlinge als Azubi: Mitarbeiter müssen Erwartungen anpassen

Arnstein (dpa) – Nach Drohungen gegen eine Schule in Bayern ist ein
Mann festgenommen worden. Der 33-Jährige soll in Gegenwart mehrerer
Kinder den Eindruck erweckt haben, er plane einen Angriff mit
Schusswaffen auf die Mittelschule im unterfränkischen Arnstein, wie
ein Polizeisprecher am Freitag sagte. So habe er sich am
Mittwochabend in seinem Bekanntenkreis über die Anzahl der Kinder an
der Schule informiert und anschließend Drohungen ausgesprochen.

Schüler hätten am Donnerstag die Schulleitung informiert, die
daraufhin die Polizei alarmierte. Noch am gleichen Tag wurde der
polizeibekannte Mann ohne festen Wohnsitz festgenommen. Er sitzt seit
Freitag in Untersuchungshaft. Für die Kinder bestand laut Polizei zu
keiner Zeit eine Gefahr. Der Mann hatte mit den Kindern am
Mittwochabend gesprochen.

18. Dezember 2017
von schueler
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Jeder fünfte Schüler raucht Shisha

Berlin (dpa) – Der Konsum von Wasserpfeifen ist bei Kindern und
Jugendlichen laut einer neuen Studie weit verbreitet. Von den
Schülern der Klassen fünf bis zehn haben 22 Prozent schon einmal
Tabak aus einer sogenannten Shisha geraucht, wie die Erhebung der
Krankenkasse DAK-Gesundheit zeigt, die der Deutschen Presse-Agentur
in Berlin vorliegt. Sechs Prozent konsumieren dies demnach
regelmäßig, also mindestens einmal im Monat.

In der Jahrgangsstufe zehn hat sogar knapp die Hälfte aller Schüler
Erfahrung mit Shishas. 15 Prozent der Zehntklässler rauchen
regelmäßig Shisha, häufiger tun dies Jungen als Mädchen.

Die Daten stammen aus dem DAK-Präventionsradar 2017, für den das
Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung in sechs
Bundesländern 7000 Schüler aus mehr als 400 Klassen befragt hat.

Den Großteil der Ergebnisse hatte die Kasse bereits Anfang September
veröffentlicht.

Ab Jahrgangsstufe sieben verfünffacht sich der Shisha-Konsum demnach
innerhalb von drei Schuljahren. Während in Klasse sieben erst zwei
Prozent der Schüler mindestens einmal im Monat eine Shisha rauchen,
sind es in Klasse neun schon zehn Prozent. Die Kasse sieht einen
Grund für den verbreiteten Konsum darin, dass süß-fruchtige
Aromastoffe, die dem Tabak beigemengt sind, Shishas harmlos wirken
ließen. «Wasserpfeifen sind eine gefährliche Versuchung für
Jugendliche», sagte der Chef der DAK-Gesundheit, Andreas Storm.

18. Dezember 2017
von schueler
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Studie: Ansturm auf Hochschulen hält an

Berlin (dpa) – Auch in den kommenden Jahrzehnten bleibt die Zahl der
Studienanfänger in Deutschland einer neuen Studie zufolge konstant
auf hohem Niveau. Bis zum Jahr 2050 nehmen alljährlich mehr als
425 000 junge Menschen ein Studium auf, wie aus einer der Deutschen
Presse-Agentur vorliegenden Erhebung des CHE Centrums für
Hochschulentwicklung hervorgeht. Die Zahl der Studienanfänger pro
Jahr in Deutschland bewegt sich bereits seit 2011 pro Jahr um eine
halbe Million. Im Jahr 2005 hatten nur 350 000 Menschen ein Studium
begonnen.

18. Dezember 2017
von schueler
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Bunte Plastikdeckel für den Kampf gegen Kinderlähmung Von Christiane Gläser, dpa

Tausende Kinder sammeln deutschlandweit kleine bunte Deckel, um die
Krankheit Kinderlähmung weltweit einzudämmen. Entstanden ist die Idee
2013. Seitdem hat sie einiges in Bewegung gebracht – und Kindern in
anderen Ländern das Leben gerettet.

Würzburg/Elmenhorst (dpa) – Milla, Frieda und Clara zählen
konzentriert viele bunte Plastikdeckel und sortieren sie dabei von
einem weißen Eimer in einen anderen. Mehrere Hundert Deckel liegen
vor ihnen. «Immer wenn ich zehn Stück gezählt habe, mache ich einen
Strich», sagt die neunjährige Frieda von der Grundschule des
Elisabethenheims in Würzburg. Die Kinder zählen die
Kunststoffverschlüsse nicht etwa, um ihr mathematisches Können zu
vertiefen. Sie tun das, um im weltweiten Kampf gegen die
hochansteckende Infektionskrankheit Kinderlähmung mithelfen zu
können. «Mit etwa 500 Deckeln kann eine Impfung gegen Kinderlähmung
bezahlt werden», erklärt Lehrer Rainer Claus. Seit fast zwei Jahren
betreut er das Projekt an der Schule.

In Deutschland und Europa ist Kinderlähmung (Poliomyelitis) bereits
ausgerottet. Sie kann Lähmungen auslösen und zum Tod führen. In
Ländern wie Pakistan, Afghanistan und Nigeria gibt es sie dagegen
noch. Auch mit Blick auf den regen internationalen Reiseverkehr
empfiehlt das Robert-Koch-Institut (RKI) deshalb die Impfung für alle
Kinder und Erwachsene.

Bei Kinderlähmung gibt es keine Heilung. Sie kann aber mit einer
Impfung verhindert werden. In Deutschland sind dem RKI zufolge fast
95 Prozent aller Erstklässler gegen Polio geimpft. In ärmeren Ländern
ist die Bilanz längst nicht so gut – und damit kann das Virus auch in
poliofreie Gebiete wieder eingeschleppt werden.

In den 1980er Jahren haben sich die Wohltätigkeitsorganisation Rotary
und die Weltgesundheitsorganisation WHO das Ziel gesetzt, die
Krankheit weltweit auszurotten. Seitdem sammeln die Rotarier für das
Projekt «End Polio now» (Jetzt Polio stoppen) jedes Jahr sehr viel
Geld. Die Grundimmunisierung eines Säuglings mit vier
Schluckimpfungen kostet der Hilfsorganisation Unicef zufolge 68 Cent.

Die deutschen Rotary-Clubs setzen zudem auf die Kunststoffverschlüsse
von Milch- und Saftkartons sowie Plastik-Getränkeflaschen. Denn diese
Deckel bestehen aus Polyethylen, einem hochwertigen und gut
recycelbaren Material. Ein Deckel wiegt etwa zwei Gramm. Und eine
Tonne davon bringt rund 300 Euro, wenn sie an ein
Recyclingunternehmen verkauft wird.

Alte Deckel werden zu barem Geld: Auf diese Weise kann sich jeder an
der Spendenaktion beteiligen. Die Idee dazu kam von Dennis Kissel und
einigen Freunden. Er ist Geschäftsführer eines kommunalen
Abfallunternehmens im schleswig-holsteinischen Elmenhorst. In einer
Kneipe in Spanien entstand die Idee – wieder zurück in Deutschland
gründen sie den Verein «Deckel drauf», schaffen die Infrastruktur,
entwerfen Flyer und hoffen auf viele Deckelspenden. Das war im Sommer
2014.

«Es hat am Anfang ewig gedauert, bis wir die ersten zwei
36-Kubikmeter-Container voll hatten», erinnert sich Kissel. Voll
gefüllt mit Plastikdeckeln ergibt das gut 15 Tonnen. Dafür ist die
Euphorie bundesweit mittlerweile umso größer. «In diesem Jahr haben
wir schon 200 Tonnen in die Verwertung gegeben», sagt der
Vereinsvorsitzende.

Weil der Verein die Deckelsammelei in Deutschland angestoßen hat,
konnten bereits 85 000 Euro erwirtschaftet werden – mit alten
Deckeln, die sonst vielleicht in der Müllverbrennung gelandet wären.
«Wir sammeln etwas, das nichts wert ist. Aber wir setzen mit ganz
vielen Menschen an und bewirken dann etwas», sagt Kissel dazu. Dass
die Aktion mittlerweile bundesweit ein so großes Echo auslöst,
überrascht ihn immer wieder. «Wenn beim G7-Gipfel in Deutschland das
Service-Personal Deckel für uns sammelt, müssen wir schon schlucken.»

In der Würzburger Grundschule haben die Kinder der Klasse 4b erst vor
wenigen Tagen die 100 000-Deckel-Marke geknackt – das macht etwa 200
Impfungen. Silke Rock, die Klassenlehrerin von Milla, Frieda und
Clara, ist begeistert von dem Projekt: «Die Aktion stärkt das
Umweltbewusstsein. Es bringt ihnen bei, nicht nur an sich selbst
denken, sondern auch an andere», sagt sie. Die Mädchen haben
inzwischen alle Deckel gezählt. 860 Stück gingen an dem Morgen durch
ihre Finger.

Um ausreichend Nachschub für die nächste Deckel-Zähl-Aktion müssen
sie sich keine Sorgen machen. Dafür sorgen sie schließlich auch
selbst: «Jeden Samstag, bevor Mama beim Einkaufen alle Pfandflaschen
wegbringt, schraube ich immer alle Deckel ab», sagt Frieda und lacht
zufrieden.