SDS-newsline Onlinezeitung

28. August 2017
von schueler
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Barley will mehr Qualität und bessere Fachkräfte in Kitas

Berlin (dpa) – Familienministerin Katarina Barley (SPD) will
bundesweit mehr Qualität in der Kindertagesbetreuung erreichen. Ein
Schlüssel dazu sind ihrer Ansicht nach mehr und besser ausgebildete
Fachkräfte. «Gute Bildung in der frühen Kindheit bringt jedem
einzelnen Kind bessere Chancen, Entwicklungs- und
Entfaltungsmöglichkeiten ein Leben lang», betonte sie. An diesem
Montag will sie in Berlin eine Initiative für gute Kitas in
Deutschland vorstellen, die nach der Bundestagswahl in der nächsten
Legislaturperiode umgesetzt werden soll.

Die Gesellschaft müsse gleiche Bildungschancen für alle Kinder
gewährleisten – «von Anfang an und egal, ob die Eltern arm oder reich
sind, ob sie deutsch sprechen oder nicht», sagte Barley. Dafür sei
die Qualität der Betreuung entscheidend. Nach wie vor gebe es dabei
große Unterschiede.

Um dies zu ändern müssten die Arbeitsbedingungen der über 700 000
Beschäftigten in den Kindertagesstätten verbessert werden. Mehr
Weiterbildung und bessere berufliche Perspektiven seien notwendig.
Der Bund solle die Länder dabei ab 2022 dauerhaft mit fünf Milliarden
Euro jährlich unterstützen.

Barley beginnt an diesem Montag eine mehrtägige «Sommerreise» durch
die Bundesländer, um für ihre Initiative zu werben. Die
Familienpolitik ist für die SPD ein zentrales Wahlkampfthema.
«Qualität kostet Geld, aber nirgendwo sonst ist unser Geld besser
angelegt», sagte sie. Ein Qualitätsentwicklungsgesetz sei dafür jetzt
der nächste Schritt.

28. August 2017
von schueler
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Unvereinbar? – Wie Frauen Kind und Klinik unter einen Hut bekommen

In deutschen Kliniken sitzen immer noch 90 Prozent Männer in
Führungspositionen. Das hat auch mit den Strukturen zu tun, die alles
andere als familienfreundlich sind. Unmöglich ist die Karriere im
Krankenhaus trotzdem nicht.

Dresden/Fulda/Berlin (dpa/tmn) – Gabriele Schackert war eine
Sensation. Als erste Frau übernahm die Spezialistin für Gehirntumore
einen chirurgischen Lehrstuhl im deutschsprachigen Raum. Das war
1993. 24 Jahre später ist sie immer noch eine Ausnahme. Neun von zehn
Führungspositionen sind an deutschen Kliniken mit Männern besetzt.
Das Paradoxe: Die meisten Absolventen des Medizinstudiums sind
Frauen, seit Jahren. Was also passiert auf dem Weg vom approbierten
Arzt zur Klinikleitung? Scheuen Frauen die Verantwortung? Oder sind
es die Strukturen, die sie von einer Karriere im Krankenhaus
abhalten?

«Die Kultur ist in der Medizin schon noch sehr konservativ», sagt
Christine Kurmeyer, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte der
Berliner Charité. Viele Ärzte seien in einem bürgerlichen Umfeld
sozialisiert, wo häufig noch ein traditionelles Familienbild
herrscht. Das sei das eine. Hinzu kommen die Arbeitsbedingungen: Wer
an der Klinik Karriere machen will, kämpft an mindestens zwei
Fronten. 50 oder 60 Stunden auf der Station sind die Regel, sagt
Kurmeyer. Daneben muss, wer eine Professur anstrebt, forschen. «Daher
der Begriff Feierabendforschung.» Zeit für die eigene Familie bleibt
kaum.

So haben in einer aktuellen Umfrage des Marburger Bundes 70 Prozent
der befragten Klinikärzte angegeben, dass ihr Arbeitgeber nicht
genügend für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie tut. Zwei
Drittel beklagen, dass sie zu wenig Zeit für ihr Privatleben haben.

Was sie besonders ärgert: Es komme immer mehr Arbeit dazu, die mit
Medizin kaum etwas zu tun hat. Ein Viertel der Befragten gab an, mehr
als drei Stunden täglich Verwaltungsaufgaben zu erledigen. «Das muss
doch nicht sein», sagt Christiane Groß, Präsidentin des Deutschen
Ärztinnenbundes. Würden diese Tätigkeiten auf andere Arbeitnehmer
übertragen, hätten die Ärzte nicht nur mehr Zeit für ihre Patienten –
der Job würde auch um einiges familienfreundlicher.

«Für viele junge Ärztinnen steht die Familie nun mal an erster
Stelle», sagt Gabriele Schackert, Direktorin der Klinik für
Neurochirurgie am Uniklinikum Dresden. Aus ihrer Sicht zu Recht. «Ich
hätte ebenfalls nicht Karriere auf Kosten meiner Kinder gemacht.»

Was die Krankenhäuser also brauchen, sind Lösungen, die beides
ermöglichen: Familie und Karriere. «Auch Männer fordern Zeit mit
ihren Kindern ja viel stärker ein als früher», sagt Groß. Aus ihrer
Sicht fehlen vor allem intelligente Teilzeitmodelle – und zwar auf
Führungsebene. «Auch eine Oberarzt- oder Chefarztstelle kann man
teilen.» Das ist auch Kurmeyers Erfahrung.

Eine solche Lösung zu finden, kostet allerdings Grips und Zeit. «Dazu
ist leider noch nicht jeder Chef bereit.» Und nicht in jedem
Fachgebiet lassen sich Teilzeitstellen auf Führungsebene so einfach
etablieren, wendet Schackert ein. Wie lange eine Operation
beispielsweise in ihrem Fach, der Neurochirurgie, dauert, weiß vorher
niemand so genau. «Man kann nicht einfach das Skalpell fallen lassen,
wenn man Dienstschluss hat.»

In der Regel müssen Ärztinnen und Ärzte also selbst sehen, wie sie
ihr Familienleben und den Job unter einen Hut bekommen. Schackert und
ihr Mann – ebenfalls Chirurg – hatten neben einem Vormittagskitaplatz
eine Kinderfrau und eine weitere, die diese vertreten konnte.
Außerdem koordinierten die Ärzte ihre Nachtdienste so, dass immer
einer zu Hause war.

Auch Prof. Marion Haubitz, heute Leiterin der Medizinischen Klinik
III am Klinikum Fulda, hat einen organisatorischen Drahtseilakt
hinter sich. «Ich war die erste Ärztin, die jemals in meiner
damaligen Klinik schwanger wurde.» Sie handelte mit ihrem Chef aus,
dass sie während der Oberarztdienste mittags nach Hause gehen konnte.
«In meinem Fach – der Nephrologie – ging das. Es erforderte
allerdings die Bereitschaft, solche Lösungen zu finden.»

Unterstützt wurde Haubitz von der Frauenbeauftragten ihrer Klinik.
Sie half der jungen Ärztin, ein Stipendium für die Habilitation zu
bekommen. «Zeitweise genügte mir dann eine halbe Stelle an der Klinik
und ich musste die Habilitation nicht nachts schreiben.»

Darauf, ob es eine solche Frauenbeauftragte gibt, sollten
ambitionierte Frauen ihrer Ansicht nach achten, wenn sie sich für
eine Klinik entscheiden. Ebenfalls wichtig: wie viele Frauen an der
Klinik schon in Führungspositionen sind. «Daran kann man auch von
außen erkennen, ob es die Bereitschaft gibt, Frauen zu befördern.»

Außerdem rät Haubitz, den Mut zu haben, zeitweise große Teile des
eigenen Gehalts in Haushaltshilfen oder Nannys zu investieren. «Das
fühlt ich erstmal komisch an, zahlt sich am Ende aber aus», ist ihre
Erfahrung. Kinder und die Arbeit – das zu stemmen ist ein riesiges
Projekt. Warum sollte man sich dabei nicht helfen lassen?

Kurmeyer zufolge ist wichtig, sich schon früh klarzumachen, wo man
hinwill. Am besten wenden sich Frauen gleich an die Frauenbeauftragte
oder den Bereich für Personalentwicklung. «Man muss laut und deutlich
sagen, dass man Verantwortung übernehmen und Karriere machen will.»

Neuralgisch sei häufig der Punkt, an dem eine Frau schwanger wird,
sagt Haubitz. Dann gilt: nicht gleich ins Arbeitsverbot drängen
lassen, sondern hartnäckig fragen, welche Aufgaben man übernehmen
kann. Auch in Teilzeitpositionen nach der Rückkehr sei es nicht
nötig, nur noch Hilfstätigkeiten auszuführen. «Es gibt auch kleinere
OPs, die man machen kann», sagt sie. «In meinem Fach können Ärzte in
Teilzeit sogar beispielsweise Dialyseschichten alleinverantwortlich
übernehmen.»

Statt im stillen Kämmerlein vor sich hin zu forschen, ist es außerdem
unerlässlich, sich gut mit anderen zu vernetzen – und dieses Netzwerk
auch zu nutzen. «Viele Frauen scheuen sich, einen Bekannten anzurufen
und zu fragen, ob er einen für eine bestimmte Stelle ins Spiel
bringen kann», sagt Kurmeyer. Oft würden Führungspositionen aber
genau auf diese Weise besetzt.

Wer weiterkommen will, darf sich auf keinen Fall zurückziehen, wenn
es mal nicht so läuft, mahnt Haubitz. Kommt jemand an der Klinik gar
nicht weiter, kann auch ein Wechsel sinnvoll sein: «Wir leiden unter
einem akuten Ärztemangel, das dürfen Frauen ruhig für sich nutzen.»

28. August 2017
von schueler
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Kita-Lunch statt Abendkarte: Als Koch-Azubi im Catering

Wer Koch werden will, muss seine Lehre nicht zwingend im Restaurant
absolvieren. Eine Alternative ist das Catering, ob für Events oder
für Kitas. Die Ausbildung dort ist dieselbe wie in der klassischen
Küche – die Herausforderungen sind aber andere.

Berlin/Grafschaft (dpa/tmn) – Köche arbeiten bis spät in die Nacht,
in ständiger Hektik und unter hohem Druck. In der Lehre schneiden sie
ein Jahr nur Zwiebeln. Ob das stimmt oder nicht, ist umstritten. Auf
jeden Fall hat dieses weit verbreitete Klischee aber dafür gesorgt,
dass der Koch regelmäßig traurige Spitzenplätze auf den Ranglisten
der unbeliebtesten Ausbildungsberufe belegt.

Dabei kann Nick Grabert die Horrorgeschichten aus der Küche gar nicht
bestätigen. «Ich habe ganz normale Arbeitszeiten von 8.00 Uhr bis
16.30 Uhr», sagt er. Und: «Dass man hier angeschrien wird, hab ich so
noch nicht mitgekriegt, kann ich mir aber auch nicht vorstellen.» Das
mag allerdings auch an seinem Arbeitsplatz liegen. Denn der
28-Jährige absolviert eine Ausbildung zum Koch nicht klassisch in
Hotel- oder Restaurantküche, sondern beim Berliner Caterer Optimahl.

Statt dem Lunch für Hotelgäste oder dem Abendessen für
Restaurantbesucher kocht Grabert also Mittagessen für Kitas und
Schulen, Menüs für Staatsempfänge oder Buffets für
Großveranstaltungen. Im Kern ist das Handwerk aber dasselbe wie in
jeder anderen Küche. «Die Azubis lernen das Kochen hier ganz normal
und von Grund auf», erklärt Graberts Ausbilder Maik Heptner. «Wir
fangen also wirklich mit der Jus und der Brühe an.»

Doch natürlich gibt es auch Unterschiede. «Die Mengen sind natürlich
teilweise riesig», sagt Nick Grabert. «Wenn man hier für
Veranstaltungen mit 2000 Leuten kocht, ist das schon was anderes als
im Restaurant.» Die dafür nötigen Berge an Gemüse zu schnippeln, das
ist Schwerstarbeit – und nur im Team zu schaffen.

Dafür gibt es aber auch jede Menge Abwechslung, je nach Kunde und
Saison. «Von der Hollandaise, die wir im Frühjahr und im Sommer viel
machen, bis zum Advent, wo es dann zum Beispiel an den Pfefferkuchen
geht», zählt Grabert auf. Und natürlich gelten fürs Kita-Essen andere
Voraussetzungen als bei einem Buffet für Gäste in Abendgarderobe.

Vor allem geht es beim Catering aber nicht nur ums Kochen, sondern
auch um das ganze Drumherum – Logistik und Organisation, Absprachen
und natürlich das Putzen der Großküche spielen eine Rolle. «Es ist
uns sehr wichtig, dass die Auszubildenden nicht denken, dass die
Arbeit beendet ist, wenn das Essen die Küche verlässt», erklärt
Ausbilder Heptner. «Präsentation, Auf- und Abbau – das gehört alles
auch dazu.» Im dritten Lehrjahr dürfen die Azubis sogar ein
komplettes Catering alleine betreuen, von der Planung bis zur
Umsetzung.

Von solchen Besonderheiten abgesehen, ist die duale Ausbildung zum
Koch im Eventcatering aber formell dieselbe wie in Restaurant oder
Hotel. Das bedeutet: Drei Jahre in Lehrbetrieb und Berufsschule, bei
einer Ausbildungsvergütung zwischen 459 und 755 Euro im ersten sowie
680 und 950 Euro im dritten Lehrjahr. Das geht aus den
Beispiel-Richtwerten der Bundesagentur für Arbeit hervor. Das
Einkommen schwankt dabei je nach Wohnort und Ausbildungsbetrieb.

Ein bestimmter Schulabschluss ist für den Start in die Koch-Lehre
nicht vorgeschrieben. Und im Gegensatz zu vielen anderen
Ausbildungsberufen, die dann in der Praxis doch nur Schulabgänger mit
mittlerer Reife oder Abitur einstellen, ist das hier Realität. «Wir
gucken zurzeit jede Bewerbung an, was anderes können wir uns auch gar
nicht leisten», sagt Heiko Becker, der beim Verband der Köche
Deutschlands (VKD) für die Ausbildung zuständig ist.

Denn die Branche hat ein Riesenproblem mit dem Nachwuchs. Das ist
zumindest teilweise hausgemacht – zu schrecklich waren jahrelang wohl
die Horrorgeschichten aus den Küchen. «In der Branche gibt es da aber
schon ein Umdenken, wenn es zum Beispiel um die Arbeitszeiten geht»,
sagt Becker. Auch der Umgangston am Herd bessere sich langsam. «Da
mag es noch ein paar Küchenchefs alter Schule geben, aber insgesamt
hat die Branche definitiv begriffen, dass sie sich ändern muss.»

Die Kehrseite der Medaille sind gute Aufstiegschancen. «Es suchen
gerade fast alle Betriebe nach Köchen, ob Hotel oder Restaurant»,
sagt Becker. «Vom Tellerwäscher zum Küchenchef zu kommen ist aktuell
definitiv möglich.» Und das gilt auch für Azubis, die ihre Lehre im
Catering oder zum Beispiel in der Betriebsgastronomie gemacht haben –
in der Kantine also. Denn der Wechsel zwischen den Fächern ist dank
gleicher Ausbildungsgrundlagen nicht nur möglich, sagt Becker. Um den
Erfahrungshorizont zu erweitern, sei das sogar sehr sinnvoll.

Auch für Nick Grabert steht noch nicht fest, ob er sein ganzes
Berufsleben im Catering verbringen will. «Später würde ich schon
gerne ein eigenes Restaurant haben wollen. Das ist aber noch so weit
weg, das kann ich mir noch gar nicht richtig vorstellen», sagt er.
Schließlich steht er noch ganz am Anfang seiner Ausbildung.
«Vielleicht bleib ich ja auch hier.»

28. August 2017
von schueler
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Arbeitgeber: Deutschland muss bei Bildung Weltspitze werden

Berlin (dpa) – Die Arbeitgeber in Deutschland erwarten von der
künftigen Regierung mehr Geld für Bildung. «Jeder Euro für die
Verbesserung unseres Bildungssystems ist bestens eingesetzt», sagte
der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände
(BDA), Ingo Kramer, der Deutschen Presse-Agentur. «Junge Menschen,
die sich schwer tun, beruflich durchzustarten, brauchen in der Schule
bessere Unterstützung.» Bei der Bildung müsse Deutschland Weltspitze
sein. «Das gilt für die Kitas bis zum lebenslangen Lernen.»

28. August 2017
von schueler
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Merkel hält Debatte über Aufnahme von Flüchtlingen für nötig

Berlin (dpa) – Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält eine breite
gesellschaftliche Debatte über mögliche Grenzen bei der Aufnahme von
Flüchtlingen für nötig. «Wir sind in Deutschland hin- und
hergezogen», sagte sie am Freitag beim Besuch eines Hilfsprojekts für
Zuwanderer in Berlin. «Wir sehen das Elend auf der Welt.» Millionen
Menschen seien in Syrien, seinen Nachbarstaaten oder in Afrika auf
der Flucht. «Und viele Deutsche sagen, ok, wir habe das sehr gerne
gemacht, wir haben Menschen in Not aufgenommen, aber wie viele können
wir aufnehmen?» Deutsche hätten zum Teil auch Ängste und fragten
sich, was Zuwanderung für sie bedeute, so Merkel bei einer Diskussion
mit jungen Flüchtlingen. «Das muss sehr offen diskutiert werden.»

Merkel informierte sich bei der gemeinnützigen Gesellschaft Kiron
Open Higher Education im Berliner Stadtteil Mitte über
Bildungsprojekte für Zuwanderer. Das Start Up hat Programme
entwickelt, um Flüchtlingen ein Hochschulstudium zu ermöglichen und
sie darauf vorzubereiten. Kern des Angebotes sind Online-Kurse, die
nach dem Wechsel der jungen Leute an Partnerhochschulen als
Studienleistung anerkannt werden. Kiron kooperiert dabei nach eigenen
Angaben mit 47 Hochschulen in acht Staaten. Die Gesellschaft wurde
2015 gegründet und hat aktuell rund 80 Beschäftigte sowie rund 200
ehrenamtliche Mitarbeiter.

24. August 2017
von schueler
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Mehr als 20 Schüler bei Angriff eines Bienenschwarms

Bad Fallingbostel (dpa) – Beim Angriff eines Bienenschwarms sind in
Bad Fallingbostel (Niedersachsen) mehr als 20 Kinder gestochen
worden. Nach ersten Angaben seien 22 Schüler betroffen, sagte ein
Feuerwehrsprecher. Die meisten gestochenen Kinder hätten Symptome wie
Schwellungen und leichte Schmerzen. Sie wurden mit Kühlpacks und
einer Salbe vor Ort vom Rettungsdienst behandelt. Drei Kinder hatten
Anzeichen einer allergischen Reaktion und kamen zur Kontrolle ins
Krankenhaus. Nach Angaben der Notärzte besteht bei keinem Patienten
Lebensgefahr.

Die Schüler einer Klasse aus Bremen waren nach Angaben des Sprechers
am Donnerstagvormittag auf einer Wanderung in einem kleinen
Waldgebiet, als sie aus noch ungeklärter Ursache von den Erdbienen
attackiert wurden. Die Klasse teilte sich daraufhin in zwei Gruppen.
Eine lief zu einem nahegelegenen Freibad, wo das Badepersonal Erste
Hilfe leistete. Der andere Gruppe lief zurück in die Jugendherberge.

Weil sich unter den Kindern auch bekannte Insektenstichallergiker
befanden, wählten die Lehrkräfte sofort den Notruf. Die
Rettungsleitstelle setzte daraufhin unter dem Alarmstichwort
«Massenanfall an Verletzten» zunächst Rettungsdienste und Feuerwehren
aus dem gesamten Landkreis in Bewegung. Wenig später zeigte sich
aber, dass einige Helfer umkehren konnten. «Vor Ort waren etwa zehn
Fahrzeuge und 25 Rettungskräfte», sagte der Sprecher.

Erdbienen nisten im Boden, sie werden auch Sandbienen genannt.

24. August 2017
von schueler
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Noch ohne Lehrstelle? – Vier Tipps für Last-Minute-Bewerber

Viele Lehrlinge starten in diesem Monat in die Ausbildung. Wer bis
jetzt keine Lehrstelle gefunden hat, muss aber noch lange nicht
aufgeben. Es gibt genug offene Stellen und Möglichkeiten.

Nürnberg (dpa/tmn) – Wer noch keine Lehrstelle gefunden hat, sollte
dranbleiben. Im Juli waren rund 179 000 Ausbildungsstellen in
Deutschland unbesetzt, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA)
mitteilt. Zu spät ist es für Last-Minute-Bewerber noch nicht: «Es ist
sogar möglich, auch noch im November oder Dezember eine Ausbildung zu
beginnen», sagt BA-Sprecher Paul Ebsen. Vier Tipps für Bewerber:

– Nachfragen: Wer eine Lehrstelle sucht, sollte auf die
Arbeitsagenturen, Handels- und Handwerkskammern zugehen, rät Ebsen.
Im August und im September veranstalten diese in vielen Städten auch
Ausbildungsbörsen. Dort sind Firmen vertreten, die noch Bewerber
suchen. Es lohne auch, sich in sozialen Netzwerken, bei Bekannten
oder persönlich bei Betrieben zu erkundigen.

– Hinterfragen: «Es ist ganz wichtig, dass man nicht auf seinem
Wunschberuf beharrt», so Ebsen. Vielleicht kommt ein anderer Beruf
infrage? Es gibt knapp 330 Ausbildungsberufe, die zum Teil ähnliche
Fähigkeiten und Talente fordern. Beispielsweise könnte sich eine
Kauffrau im Einzelhandel auch als Industriekauffrau bewerben – oder
ein Kfz-Mechatroniker als Fluggerätmechaniker.

– Suche ausweiten: «Vielleicht klappt die Bewerbung in einer anderen
Stadt», sagt Ebsen. Dafür können Jugendliche finanzielle
Unterstützung erhalten. Dazu beantragen sie eine Ausbildungsbeihilfe.
Sie wird gewährt, wenn tägliches Pendeln zwischen der
Ausbildungsstätte und Wohnung der Eltern unzumutbar ist.

– Letzte Chance: Wer keinen Ausbildungsplatz findet, kann über eine
sogenannte Einstiegsqualifizierung (EQ) den Weg in eine Lehre suchen.
Das ist ein betriebliches Langzeitpraktikum von 6 bis 12 Monaten, das
später auf die Ausbildung angerechnet werden kann. «Die werden
ausschließlich über die Arbeitsagentur mit dem Betrieb vereinbart»,
informiert Ebsen. Liegt es zum Beispiel am Zeugnis, dass der Bewerber
keine Lehrstelle findet, kann sich sein Berater für ihn bei einem
Unternehmen einsetzen. Die BA übernimmt dann einen Teil der
Ausbildungsvergütung. Danach entscheidet der Arbeitgeber: Hat sich
der Bewerber bewährt, darf er bleiben.

24. August 2017
von schueler
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Praktika und Persönlichkeit zählen beim Berufseinstieg

Düsseldorf (dpa/tmn) – Wer als Berufseinsteiger Praktika vorweisen
kann, hat oft mehr Chancen als Bewerber. Das geht aus einer Umfrage
der Jobbörse Stepstone hervor. Für jeden fünften befragten Personaler
(19,4 Prozent) sind demnach Praktika eines der entscheidenden
Kriterien beim Besetzen von Stellen für Berufseinsteiger. Und weitere
zwei Fünftel (40,2 Prozent) halten sie für eher wichtig.

Noten gehören dagegen nur für jeden Vierten (24,6 Prozent) zu den
wichtigsten Faktoren. Noch weniger achten vor allem auf fachliche
Qualifikationen wie technisches Know-how (18,7 Prozent) oder
Fremdsprachenkenntnisse (11,2 Prozent). Ganz vorne liegen stattdessen
persönliche Eigenschaften (67,9 Prozent) und soziale Kompetenzen
(52,3 Prozent). Vielen ist außerdem besonders wichtig, dass
Kandidaten zur Unternehmenskultur passen (51,8 Prozent).

Das StepStone Research Team hat 15. bis zum 30. Mai mehr als 25 000
Personen online befragt, darunter rund 2000 Personaler.

24. August 2017
von schueler
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Merkel und die Generation YouTube – Von Jenny Tobien, dpa

Vier YouTuber und Angela Merkel: Im Bundeswahlkampf lässt sich die
Kanzlerin von jungen Internet-Stars befragen. Das ungewöhnliche
Aufeinandertreffen bietet für alle Beteiligten Chancen – aber auch
Risiken.

Berlin (dpa) – Wie kann die Politik die junge Generation erreichen?
Klar, über YouTube. Das hat das Team um Angela Merkel bereits vor
zwei Jahren erkannt. 2015 ließ sich die Bundeskanzlerin vom YouTuber
LeFloid interviewen. Bis heute wurde das Video rund 5,5 Millionen Mal
abgerufen. Doch die Nutzer der Internet-Videoplattform sind ganz
unterschiedlich. So werden im Bundestagswahlkampf an diesem Mittwoch
nun nicht einer, sondern gleich vier junge YouTube-Stars die
Kanzlerin befragen. Zwei Frauen, zwei Männer, zusammengezählt haben
ihre Kanäle um die drei Millionen Abonnenten. Darunter zahlreiche
sonst schwer zu erreichende junge Leute und potenzielle Erstwähler.

Aber wer sind die von einer Produktionsfirma ausgewählten
Interviewer? Da ist die 21-jährige Beauty- und Lifestyle-Queen
Ischtar Isik, deren Eltern aus dem Irak stammen und die in ihren
Clips gerne über Wimperntusche, Nagellack oder Ohrringe plaudert.
Hinter «ItsColeslaw» steckt wiederum die Psychologiestudentin Lisa
Sophie, ebenfalls Anfang 20. Bei ihr geht es auch mal um Probleme und
Tabuthemen, über die man sich sonst nicht zu reden traut.

«MrWissen2Go», der eigentlich Mirko Drotschmann heißt, ist eine Art
oberschlauer, aber cooler Nachhilfelehrer. Der 31-Jährige erklärt
historische Zusammenhänge und aktuelle Nachrichten, «verständlicher
als das, was Eure Lehrer Euch erzählen». «AlexiBexi», der 28-jährige
Hamburger Alexander Böhm, isst vor laufender Kamera Nutella, testet
neue Technik-Geräte oder synchronisiert englischsprachige Popsongs.

«Gerade wir als jüngere Generation sollten unser Wahlrecht nutzen»,
sagt «AlexiBexi» in einem Clip zum Merkel-Interview. Aber er könne
verstehen, dass das Thema Politik kein einfaches sei und dass viele
Fragen unbeantwortet blieben. Deshalb, so bekräftigen es alle vier,
wollten sie auch ihre Community beteiligen. Daher wurden die Follower
aufgerufen, in den sozialen Netzwerken (#DeineWahl) Fragen an die
Kanzlerin zu posten.

Was also bewegt die Generation YouTube? Die Fragen sind bunt gemischt
– und oft altersgemäß. Es geht um Umweltschutz und
Massentierhaltung, um Forderungen nach einem bedingungslosen
Grundeinkommen und nach einer Legalisierung von Cannabis oder um
Gerechtigkeitsfragen («Sehr geehrte Frau Merkel, wie kann es sein,
dass es in Deutschland eine so krasse Spaltung zwischen Arm und Reich
gibt?»). Einige treibt die Flüchtlingssituation um («Wie viele
Flüchtlinge sollten in den nächsten Jahren nach Deutschland
kommen?»). Und natürlich geht es immer wieder um das Bildungssystem
(«Warum werden die Schüler nicht fürs Leben vorbereitet?»)

Vorab hatten die vier YouTuber nach eigenen Angaben Bedingungen
gestellt: «dass das Ganze live stattfinden wird und dass die
Kanzlerin unsere Fragen nicht vorher bekommt», erklärt «ItsColeslow».
«Da kann man natürlich auch mal eine Frage stellen die ein bisschen
unbequem ist und die man hinterher nicht einfach rausschneiden kann»,
meint «MrWissen2Go».

Vorbereitet werde das Interview, das in vier Themenkomplexe
eingeteilt ist, gemeinsam mit dem zum TV-Konzern ProSiebenSat.1
gehörenden Multiplattform-Netzwerk Studio71. Das Netzwerk, das für
die Redaktion verantwortlich ist, hatte auch bei der Kanzlerin
angefragt und die YouTuber ausgewählt. Ob es eine ähnliche Aktion mit
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz geben wird, ist laut einem Sprecher
unklar.

Die Chancen für alle Beteiligten sind enorm. Für die vier YouTuber
bietet die Aktion einen Popularitätsschub sowie die einmalige
Gelegenheit, die Kanzlerin zu interviewen. Und für Merkel? «Das
Interview ist eine kluge Strategie», sagt der Kommunikationsforscher
Patrick Donges von der Universität Leipzig. «Die Kanzlerin erreicht
eine junge Zielgruppe, die sich nicht besonders für Politik
interessiert, die mit den traditionellen Wahlkampfmitteln schwer
erreichbar ist.» Zudem sei ein Interview eine andere
Kommunikationssituation als etwa eine Ansprache, da könne auch mal
etwas schief laufen. «Aber: «Die Kanzlerin ist Kommunikationsprofi
genug, dass sie da keine Fehler machen wird», meint Donges.

Also eine Win-Win-Situation für alle? Ganz so einfach ist es nicht.
LeFloid etwa musste nach seinem Merkel-Interview auch Kritik
einstecken. Zu seichte und zu freundliche Fragen, so lautete damals
der Vorwurf von Journalisten. Und die Kanzlerin kann nicht
automatisch davon ausgehen, dass die jungen Erstwähler bei der CDU
ein Kreuz machen werden. So lautete das Fazit von LeFloid nach seinem
Kanzlerin-Interview: «Hunderttausende haben dieses Interview gesehen,
Hunderttausende haben Antworten auf ihre Fragen bekommen, und
Hunderttausende werden auch nach diesem Interview garantiert nicht
CDU wählen – mich eingeschlossen.»

24. August 2017
von schueler
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Jede dritte Stelle wird über persönliche Kontakte besetzt

Nürnberg (dpa/tmn) – Die Besetzung neuer Stellen funktioniert oft
über persönliche Kontakte: Jede dritte Neueinstellung (32 Prozent)
kommt durch Mundpropaganda zustande. Bei kleinen Betrieben ist es
sogar jede zweite (47 Prozent). Das geht aus einer Erhebung des
Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg hervor.

In jedem fünften Fall (21 Prozent) bringen Jobbörsen im Internet
Arbeitgeber und -nehmer zusammen. Gut ein Zehntel (11 Prozent) der
Besetzungen kommt über Stellenausschreibungen auf der eigenen
Homepage zustande. Ähnlich viele Stellen werden über Anzeigen in
Zeitungen und Zeitschriften oder über Initiativbewerbungen besetzt
(je 10 Prozent).

2016 gab es in Deutschland 3,65 Millionen
sozialversicherungspflichtige Neueinstellungen. 44 Prozent entfielen
dabei auf kleine Betriebe mit weniger als 50 Beschäftigten.

Datengrundlage der Studie ist eine repräsentative Befragung von rund
11 500 Arbeitgebern aller Wirtschaftsbereiche.