SDS-newsline Onlinezeitung

24. Januar 2018
von schueler
Keine Kommentare

Firmen schalten mehr Stellenanzeigen: 3,3 Millionen in 2017

Düsseldorf (dpa/tmn) – 2017 gab es in Deutschland deutlich mehr
Stellenanzeigen als 2016. Das zeigt eine Auswertung des
Personaldienstleisters Adecco. Demnach ist die Zahl der Inserate um
11,5 Prozent gestiegen – auf insgesamt 3,3 Millionen. Größter
Gewinner dabei sind die technischen Berufe: Hier wurden 2017 sogar 24
Prozent mehr Stellen ausgeschrieben. Insgesamt machen solche Jobs
damit knapp 14 Prozent aller Stellenanzeigen aus.

Sehr viel mehr Bedarf gibt es unter anderem auch in den Berufsgruppen
Transport und Verkehr, Forschung und Entwicklung sowie Gesundheit,
Medizin und Soziales: Hier lag der Anstieg der Stellenausschreibungen
jeweils deutlich über dem Durchschnittswert. Auch Berufseinsteiger
sowie Nachwuchskräfte – Praktikanten, Schüler und Studenten – fanden
2017 deutlich mehr Stellenangebote als 2016.

22. Januar 2018
von schueler
Keine Kommentare

Was wird gegen die Umweltverschmutzung getan?

Die Meere sind von gewaltigen Müllteppichen bedeckt und überall sieht man nur Plastik und Kunststoffteile in der Gegend liegen. Der Klimawandel führt zu Zugzwang bei einigen Vogelarten und Experten behaupten sogar, dass einige Tiere und Pflanzen vom Aussterben bedroht sind. Es gibt Kleinigkeiten, auf die man achten kann, um der Umwelt zu helfen, doch nicht alle bzw. nur wenige Menschen bringen das mit in ihren Alltag ein. Doch es gibt größere Projekte, die geleitet werden.

Stündlich werden rund 675 Tonnen Müll ins Meer geworfen. Davon beträgt der Plastikanteil ca. 50 Prozent. Doch der Student Boyan Slat aus den Niederlanden will das Problem mit seiner Erfindung lösen namens „Ocean Cleanup“. Für seine Erfindung hat er schon einige Preise gewonnen wie zum Beispiel den Best Technical Design Award 2012 der Tu Delft. Sein Plan soll so funktionieren, dass er mit einem riesigen schwimmenden Filter den Plastikmüll aus dem Wasser zieht.

Dazu soll seine Konstruktion an eine, am Meeresboden befestigte Plattform angebracht werden, die den Müll mit den seitlich angebrachten Anlegern, die wie überlange Arme aussehen, einfängt. Damit die Plastikteilchen automatisch in Richtung Plattform gespült werden, nutzt er die Wasserströmung. Er möchte versuchen, ungefähr 7.250.000 Tonnen Plastikmüll aus dem Meer zu fischen. Wenn diese Konstruktion funktioniert, soll es fünf Jahre dauern, bis die Meere um einiges sauberer werden. Dazu will Slat seine Erfindung an fünf verschiedenen Plätze im Meer anbringen, wo die Meeresströmungen am stärksten sind und den meisten Müll zusammentreibt. 2018 nimmt er sich dann den großen Müllteppich im Pazifik näher unter die Lupe.

22. Januar 2018
von schueler
Keine Kommentare

Flugzeug schlittert in den Abgrund und bleibt knapp über dem Meer hängen

Am 13.01.2018 kam ein türkisches Flugzeug von der Landebahn und raste fast ins Meer.

Als das Flugzeug, welches von der Hauptstadt Ankara anreiste, in der Stadt Trabzon landen wollte, schliff es von der Landebahn ab, runter in einen tiefen Abhang, welches direkt in das Meer führte. Zwischen dem Flugzeug und dem Meer waren nur noch 25m. Diese paar Meter verhinderten ein großes Unglück.

Nach dem Vorfall wurden alle 162 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder in Sicherheit gebracht. Keiner im Flugzeug wurde verletzt oder kam ums Leben.

Durch Schlamm auf dem Abhang kam das Flugzeug zum Stehen. Aber wie das passieren konnte, dass das Flugzeug von der Landebahn kam, ist noch unklar.

Der Flughafen nahm erst mal eine  Pause vom Flugverkehr, die aber schon aufgehoben wurde. Alle Passagiere wurden durch Notausgänge und Rutschen in Sicherheit gebracht.

Mit Hilfe von zwei Kränen und 150 Mitarbeitern wurde das Flugzeug aus dem Abhang raus gezogen. Anschließend wurde das Flugzeug in einen Hangar geschleppt und zuletzt das Gepäck der Passagiere entladen.

22. Januar 2018
von schueler
Keine Kommentare

Anschlag auf BVB-Bus

Im Prozess gegen den mutmaßlichen Attentäter auf die Spieler, Trainer und Betreuer von Borussia Dortmund soll es bereits zeitnah zu den ersten Aussagen der Betroffenen kommen.

Marc Bartra und Pierre-Emerick Aubameyang sollen bereits am 29. Januar aussagen, berichtet der für NRW zuständige Reporter der „Bild“-Zeitung.

Die Begründung des vorsitzenden Richters Peter Windgätter: Beide Spieler könnten noch im Januar den Verein wechseln und wären im Ausland schwieriger zu greifen.

Im Fall von Aubameyang ist das wahrscheinlich, sein Transfer zum FC Arsenal steht kurz bevor.

22. Januar 2018
von schueler
Keine Kommentare

Abstimmung mit den Füßen – Bordunterhaltung auf Kreuzfahrtschiffen

Hamburg (dpa/tmn) – Wenn ein Tag auf der «Mein Schiff 5» zu Ende
geht, fängt die Arbeit für Fanny Förster erst richtig an. Die
27-Jährige sorgt an Bord des Kreuzfahrtschiffes für gute
Unterhaltung. Das Entertainment ist für die Reedereien mittlerweile
ein Riesenthema – mit großen Bühnen, Künstler-Ensembles und
umfangreichen Shows. Oder im nicht ganz so großen Rahmen des
«Studio», das Fanny Förster managt.

Vor kleinem Publikum gibt es hier zum Beispiel Klavierkonzerte,
Comedy oder Lesungen zu sehen und zu hören, Bar inklusive. «Als
Studiomanager begrüße ich die Gäste am Eingang des Studios und
moderiere die einzelnen Veranstaltungen an», erzählt Förster. Was
aber nicht heißt, dass es vor dem Abendprogramm gar nichts zu tun
gibt: «Neben der kreativen Arbeit kommt natürlich auch der Büroalltag
hinzu.»

Ein abwechslungsreiches Bordprogramm zu stemmen, verlangt vor allem
gute Planung. «Wo ist welcher Darsteller im Einsatz, wann kann ich
sie für das Studio einplanen, wann kann ich Um- und Aufbauten
disponieren – da kommt schon einiges zusammen», sagt Förster. «Aber
gerade die Abwechslung macht den Beruf als Studiomanager so attraktiv
für mich.»

In den Job fand Förster über ein Studium im Fach Event-Management und
erste Jobs in Freiburg, Barcelona und Dublin – und über eine
lebenslange Leidenschaft fürs Reisen. «Da lag der Gedanke nicht weit
entfernt, das mit dem Arbeiten zu kombinieren.» So wurde sie erst
Tourguide für die «Mein Schiff»-Flotte, dann Managerin für
Landausflüge und landete schließlich über ein firmeninternes
Schnupperprogramm im Bereich Entertainment.

«Essenziell in meinem Job ist das Zwischenmenschliche», sagt Förster.
«Privatleben und Arbeitsleben liegen so dicht beieinander, da muss
man wissen, wie man mit wem spricht.» Und man muss es auch aushalten
können, wenn die Gäste mal nicht so begeistert sind. Denn auch das
kann passieren. Es jedem recht zu machen, sei angesichts der vielen
unterschiedlichen Charaktere an Bord ohnehin unmöglich.

«Die Unterhaltung an Bord ist inklusive, Gäste können einfach einmal
in eine Veranstaltung «reinschnuppern»», sagt Förster. «Wenn es ihnen
gefällt, bleiben sie, und wenn nicht, schauen sie sich anderweitig
um.» Im schlimmsten Fall gibt es so eine Art Abstimmung mit den Füßen
– aber eben auch sehr ehrliches Feedback. «Ich versuche dann im
Nachgespräch mit den Gästen herauszufinden, was der Grund für die
Reaktion ist und nutze diese Informationen direkt für die Planung der
nächsten Reisen.

22. Januar 2018
von schueler
Keine Kommentare

Digital aufs Papier: Die Ausbildung zum Medientechnologen Druck

Alle Welt starrt auf kleine Touchscreens – und trotzdem gibt es noch
mehr als genug zu drucken. Die Fachkräfte dafür heißen heute nicht
mehr einfach nur Drucker, sondern Medientechnologe. Und mit dem Namen
haben sich auch die Anforderungen geändert.

Berlin (dpa/tmn) – Papier einlegen, das kleine Symbol anklicken,
fertig. Drucken kann ja eigentlich jeder – oder? Doch zwischen ein
paar Blatt Papier und ganzen Büchern, Plakaten, schicken Flyern oder
Hochglanz-Broschüren gibt es einen himmelweiten Unterschied. Und hier
kommt der Ausbildungsberuf Medientechnologe Druck ins Spiel: ein
Handwerk, das aus großen Maschinen und verschiedenen Materialien
Kulturgut schafft.

«Es ist schon interessant, wie so ein Buch entsteht, das man nachher
in den Händen hält», sagt Viviane Brummerhoff. «Ich fand es spannend
zu sehen, wie das genau funktioniert.» Sie absolviert bei Ruksaldruck
in Berlin eine duale Ausbildung zur Medientechnologin Druck – obwohl
sie vorher schon einen Bachelor in Druck- und Medientechnik gemacht
hat. «Ich war der Meinung, dass mir noch das praktische Wissen
fehlt», erklärt sie die Entscheidung.

Für die Praxis hat sie jetzt reichlich Gelegenheit: Ihr Arbeitstag
beginnt mit einem Auftrag. Was ist heute zu drucken? Dann
organisieren Brummerhoff und ihre Kollegen das Papier dafür,
anschließend geht es an die Arbeit. «Dann müssen die Stapel gewendet,
die Platten eingesetzt und getauscht werden, je nachdem», erzählt
Brummerhoff. «Das ist schon körperliche Arbeit, aber es macht auch
viel Spaß – ich hab sogar Freude daran, die Maschine zu putzen, so
komisch das klingt.»

Im Grunde macht Brummerhoff also das, was früher der klassische
Drucker gemacht hat – nur unter neuem Namen. «Als problematisch wurde
die Berufsbezeichnung schon seit langem angesehen, Nachwuchsmarketing
wurde mit diesem Namen immer schwieriger – und eigentlich ist der
Name auch nicht treffend», sagt Theo Zintel, Referent für Bildung
beim Bundesverband Druck und Medien (BVDM). Die Lösung fand sich im
schon existierenden Mediengestalter: Analog dazu entstand 2011 der
Medientechnologe.

Der Name ist aber nicht nur ein schickes neues Etikett. Er ist auch
ein Hinweis darauf, dass es in dem Job um mehr geht als um Tinte und
Papier. Denn ohne Technik kein Druck, sagt Zintel – und das seit
Jahren: «Die Digitalisierung war bei uns im Grunde in den 70er, 80er
Jahren des letzten Jahrhunderts durch. Die Prozesse werden heute aber
natürlich noch weiter digitalisiert, und es gibt auch weitere
Veränderungen.»

Ein anhaltender Trend ist zum Beispiel die Individualisierung im
Digitaldruck, sagt der Experte. Die spielt vor allem im
Geschäftsbereich eine Rolle, hat es aber auch in die Wohnzimmer
geschafft – in Form selbst gestaltbarer Fotobücher und -kalender
etwa.

Was bedeutet das für den Nachwuchs? «Wichtig ist, dass die
Auszubildenden keine Angst vor Veränderung haben», sagt Stefan Mail.
Er ist Geschäftsführer bei Mail Druck + Medien im westfälischen
Bünde. Bei seinen Azubis achtet er unter anderem darauf, dass sie
sicher im Umgang mit Computern sind. Denn ohne geht es im
Druckerhandwerk nicht mehr. «Der Bereich Automation zum Beispiel ist
ganz neu, das müssen Drucker in Zukunft auch steuern können.»

Was müssen Auszubildende zum Medientechnologen Druck sonst noch
mitbringen? Etwas Fitness für die körperliche Arbeit zum Beispiel.
Das ist allerdings längst nicht mehr so wichtig wie früher, wie Mail
erklärt. Hinzu kommen Englischkenntnisse, für die Computersoftware
etwa. Und ein gutes Auge. Denn bei der Qualitätskontrolle muss ein
Drucker sehen, ob die Farben stimmen. «Eine Fehlsichtigkeit in dem
Bereich ist in diesem Beruf schon problematisch.»

Auf einen bestimmten Schulabschluss will Mail sich dagegen nicht
festlegen. «Bei uns kann sich jeder bewerben», sagt er. «Ein
mittlerer Schulabschluss ist zwar gewünscht, ein Hauptschulabschluss
zum Beispiel muss aber auch kein Problem sein.» Wichtiger sei ihm
Engagement und ernsthaftes Interesse am Beruf.

Das deckt sich in etwa mit dem Rest der Branche: «Beim
Mediengestalter ist der Abiturientenanteil sehr hoch, das ist beim
Medientechnologen nicht ganz so», sagt Zintel. «Die mittlere Reife
sollte es in den meisten Fällen aber schon sein.»

Wer diese Voraussetzungen erfüllt, kann sich über gute Jobaussichten
freuen. Denn auch die Drucker haben Nachwuchssorgen – auch wenn der
Fachkräftemangel längst nicht so groß ist wie in anderen Branchen, so
Zintel. Wer sich für die Ausbildung interessiert, finde in der Regel
aber auch einen Platz. «Es ist schon ein Unterschied zum
Mediengestalter, wo oft sehr viele Bewerbungen auf eine Stelle
kommen», sagt Zintel. «Das ist beim Medientechnologen ganz anders,
auch wenn er später sogar oft besser bezahlt wird.»

Auch während der dreijährigen Ausbildung ist die Vergütung für
angehende Medientechnologen ganz ordentlich: Um die 1000 Euro
bekommen Azubis in der Industrie laut Bundesagentur für Arbeit, je
nach Lehrjahr. Nach der Ausbildung gibt es diverse
Weiterbildungsmöglichkeiten – zum Techniker, zum Industriemeister
oder als Studium. So wie Vivane Brummerhoff es schon gemacht hat.
Noch mehr lernen will sie vorerst aber nicht. «Nach der Ausbildung
will ich erstmal ein paar Jahre als Druckerin arbeiten, Erfahrung
sammeln.

22. Januar 2018
von schueler
Keine Kommentare

Hauptsache gerecht: Nachhaltigkeit als Studienfach und Karrieremotor

Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt.» Das ist ein
Wahlkampfklassiker. Und die perfekte Überschrift für Studiengänge aus
der grünen Welt der Nachhaltigkeit. Denn Gerechtigkeit und
Umweltschutz sind im Trend – und damit auch eine Karrierechance.

Lüneburg/Berlin (dpa/tmn) – Corporate Responsibility. Green Energy.
Transformationsstudien. An schicken neuen Begriffen mangelt es der
Welt der Nachhaltigkeit nicht – aber an Fachkräften. Den Eindruck
kann zumindest bekommen, wer das breite Angebot an Studienfächern
sieht, die das Modewort im Namen tragen oder darauf einen Schwerpunkt
setzen: Da gibt es nachhaltiges Management, nachhaltige Geografie,
Architektur, Design, Tourismus, Nachhaltigkeitsbildung oder
Nachhaltigkeit und Ethik.

Aber was ist Nachhaltigkeit überhaupt? Irgendwas mit Umweltschutz,
oder? Ganz falsch ist das nicht – aber auch längst nicht die ganze
Wahrheit. «Für uns ist Nachhaltigkeit vor allem eine Frage der
Gerechtigkeit – zwischen verschiedenen Regionen der Welt, aber auch
zwischen den Generationen», sagt Matthias Barth, Professor an der
Leuphana Universität Lüneburg und verantwortlich für den Studiengang
Nachhaltigkeitswissenschaft.

Und diese Gerechtigkeit bezieht sich auf ganz verschiedene Fragen.
Klassischer Umweltschutz ist nur eine davon. Hinzu kommen auch
soziale und wirtschaftliche Themen. «Das beste Modell dafür ist
vielleicht ein Ring», sagt Barth. Dessen äußere Grenze sind die
endlichen planetaren Ressourcen – Rohstoffe, saubere Luft, Platz. Und
die inneren Grenzen sind soziale Mindestnormen, wie Barth es nennt.
Also das, was wir für ein menschenwürdiges Leben brauchen.
«Nachhaltige Entwicklung ist jede Entwicklung, die sich zwischen
diesen Grenzen bewegt.»

Ein weites Feld also. Da wundert es nicht, dass es so viele
Studiengänge mit fast ebenso vielen unterschiedlichen Schwerpunkten
zu dem Thema gibt. «Der Fokus für uns ist das Zusammenspiel von
Mensch und Natur, wir sind als Studiengang interdisziplinär zwischen
den Natur- und den Sozialwissenschaften», erzählt Barth. Unter diesem
Fokus geht es dann in Lüneburg zum Beispiel um Stadtplanung oder
Energiewirtschaft. Welchen Schwerpunkt sie legen, entscheiden die
Studierenden selbst – und erschaffen so ihr eigenes Jobprofil.

Wichtig dabei, an der Leuphana genau wie bei vielen anderen
Studiengängen: der Praxisbezug. «Unsere Absolventen sollten nicht nur
schöne Lösungen im Elfenbeinturm entwerfen», sagt Barth. «Wir wollen
interdisziplinäre Akteure ausbilden, die mit den Akteuren vor Ort
praxisnah verhandeln und zusammenarbeiten können.» Deshalb lernen
seine Studenten nicht nur Fachwissen aus ganz verschiedenen Gebieten
wie Ingenieurs- und Naturwissenschaften, sondern auch, wie sie es
später im Berufsalltag abrufen und vermitteln können.

Ganz ähnlich funktionieren auch viele andere Studiengänge aus der
Welt der Nachhaltigkeit. Und es kommen immer mehr hinzu. Der simple
Grund für das Angebot: steigende Nachfrage. «Die Wirtschaft insgesamt
kommt um das Thema Nachhaltigkeit inzwischen nicht mehr herum», sagt
Riccarda Retsch vom Rat für Nachhaltige Entwicklung.

Lippenbekenntnisse zu mehr Umweltfreundlichkeit und Gerechtigkeit gab
es in der Unternehmenswelt zwar schon länger, gerade bei den ganz
großen und internationalen Akteuren. Oft waren das Ergebnis aber nur
schöne Jahresberichte und fromme Absichtserklärungen, «Greenwashing»
genannt. Doch inzwischen sind aus den vagen Absichten konkrete Pläne
geworden, sagt Retsch – und aus dem Randthema Nachhaltigkeit ganze
Abteilungen, mit dem entsprechenden Bedarf an Mitarbeitern.

Für Studierende sind das gute Nachrichten. Denn bei der Jobsuche
haben sie später freie Auswahl. Matthias Barth weiß von seinen
Absolventen zum Beispiel, dass sie sich zu etwa gleichen Teilen auf
drei ganz verschiedene Gebiete aufteilen: Erstens die Politik
beziehungsweise ihre Beratung, zweitens Unternehmen in der freien
Wirtschaft und drittens Nicht-Regierungsorganisationen aller Art.
Hinzu kommen etwa zehn Prozent, die nach dem Studium in die Forschung
gehen.

Ganz einfach ist die Jobsuche für Experten in Sachen Nachhaltigkeit
aber trotzdem nicht. «Viele Unternehmen wissen gar nicht, was es für
Studiengänge gibt», sagt Retsch. «Sie wissen also nicht, welche
Absolventen da auf den Arbeitsmarkt kommen und welche Kompetenzen sie
haben.» Deshalb passiert es schnell, dass eigentlich spannende
Stellenanzeigen nicht so recht zum eigenen Profil passen. Dem
frischgebackenen Nachhaltigkeits-Bachelor oder -Master hilft da nur,
sich selbstbewusst trotzdem zu bewerben. «Die Erfahrung zeigt, dass
engagierte Studierende, die zum Beispiel Praktika gemacht haben, dann
trotzdem gute Chancen haben», so Retsch.

Um nachhaltig zu arbeiten, muss es aber nicht zwingend ein
spezialisierter Studiengang sein. Viele Studiengänge, Lehrstühle oder
Hochschulen haben sich entsprechenden Prinzipien verschrieben, ohne
sie explizit zu nennen. Zu finden sind solche Lehrangebote zum
Beispiel im Netzwerk Hoch-N mit elf beteiligten Hochschulen und
zahlreichen weiteren Partnern. Oder bei der Initiative Principles for
Responsible Management Education (PRME), die sich eine
nachhaltigkeitsbewusste Ausbildung der Führungskräfte von morgen auf
die Fahnen geschrieben hat.

Zielgruppe sind dabei vor allem Business Schools und
Wirtschafthochschulen, wo dieses Thema sonst eher keine Rolle spielt.
«In der Mainstream-Ausbildung an Business Schools und
Wirtschaftshochschulen ist es oft so, dass Wertfragen ausgespart
werden», erzählt Professor Lutz Schlange von der Hochschule für
Technik und Wirtschaft Chur, Ansprechpartner für PRME in Deutschland,
Österreich und der Schweiz. Etwa 60 Hochschulen nehmen hier
inzwischen an der Initiative teil.

«Gedacht ist die Initiative auch als Orientierungshilfe», sagt
Schlange – für Studierende, die auf klassisches Management ohne
Nachhaltigkeit keine Lust haben. Denn dafür gibt es gute Gründe, wie
Schlange erklärt: «Den grundlegenden Theorien im Wirtschaftsstudium
fehlt oft etwas der Bezug zur Wirklichkeit.» Ein Fokus auf
Nachhaltigkeit sei die Gelegenheit, das zu korrigieren – und damit
nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit. «Nachhaltigkeit ist immer
auch ein Qualitätsbegriff.

22. Januar 2018
von schueler
Keine Kommentare

Plagiats-Jägerin: An den Hochschulen hat sich kaum etwas verändert

Düsseldorf (dpa) – Rund fünf Jahre nach dem Rücktritt der früheren
Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) wegen einer abgekupferten
Doktorarbeit werfen Plagiatsjäger den Universitäten Untätigkeit vor.
«An vielen Hochschulen hat sich seit den Vorfällen um die prominenten
Politiker kaum etwas geändert», kritisiert Debora Weber-Wulff von der
Webseite VroniPlag Wiki. Die Betreiber der Webseite untersuchen
wissenschaftliche Arbeiten auf Plagiate.

Der Sprecher des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
eingesetzten Gremiums «Ombudsman für die Wissenschaft», Stephan
Rixen, widersprach. Er erkennt an den Hochschulen ein Umdenken.
«Doktorarbeiten werden viel intensiver als früher auf Plagiate
geprüft», sagt Rixen. Auch werde mehr für die Vorbeugung getan.

Mehrere bekannte Politiker hatten in den vergangenen Jahren wegen
wissenschaftlichen Fehlverhaltens aus ihrer Hochschulzeit den Hut
nehmen müssen: So trat Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) im März 2011
als Verteidigungsminister zurück, nachdem die Universität Bayreuth
ihm den Doktortitel wegen Plagiaten aberkannt hatte. Ähnlich erging
es der früheren FDP-Europapolitikerin Silvana Koch-Mehrin (FDP) im
Mai 2011 und Schavan im Februar 2013. Die Universität Düsseldorf
hatte Schavan kurz zuvor den Doktortitel entzogen.

22. Januar 2018
von schueler
Keine Kommentare

Umfrage: Kinder sind kein Hindernis für Jobwechsel

Berlin/Eschborn (dpa/tmn) – Jeder Fünfte will 2018 den Job wechseln –
oder denkt zumindest darüber nach. Das geht aus einer Yougov-Umfrage
im Auftrag der Jobbörse Monster hervor. 10 Prozent der Menschen in
Deutschland haben demnach konkrete Wechselpläne, 12 Prozent können
sich wenigstens vorstellen, zu einem neuen Arbeitgeber zu gehen.

Kinder sind dabei kein Hindernis: So können sich den Angaben nach nur
20 Prozent der Kinderlosen mindestens vorstellen, den Job zu
wechseln. Bei den Befragten mit Nachwuchs unter 18 Jahren liegt die
Quote dagegen je nach Kinderzahl bei 27 bis 31 Prozent.

Für die Umfrage hat Yougov Mitte November 2017 rund 2000 Menschen in
Deutschland ab 18 Jahren befragt.

22. Januar 2018
von schueler
Keine Kommentare

Imagewandel der Jogginghose – Auf dem Weg in jede Lebenslage

Auf dem Modemarkt tummeln sich immer mehr Jogginghosen, die mit
weitem Schlabberlook und billigem Material nichts mehr zu tun haben.
Stilexperten bleiben aber weiter skeptisch. Schafft die Jogginghose
2018 endgültig den gesellschaftlichen Durchbruch?

Berlin (dpa) – Ist das tatsächlich eine Jogginghose, was Sebastian
Kaiser da trägt? Man muss schon ganz genau hinschauen, um sie
erkennen zu können. Eng geschnitten, kariert, modisch – Kaisers
Beinkleid könnte aus der Ferne auch als Stoffhose durchgehen. Doch
der Münchner schwört auf Jogginghosen – er designt und produziert sie
aus besonders hochwertigen Materialien. «Für mich bedeuten
Jogginghosen Freiheit und Feierabend», sagt Kaiser.

2012 hat er das Label Boulezar gegründet, bei dem gemütliche Hosen
aus Jersey und auch anderen Stoffen im Mittelpunkt stehen. «Mein Ziel
war es, die Jogginghose immer weiter zu etablieren. Wir sind mit
unseren Schnitten weit weg vom Schlabber- oder Hartz-4-Look», sagt
Kaiser. «Wenn sie am Hintern gut geschnitten ist, sieht auch eine
Jogginghose gut aus.»

Kaiser verwendet für seine Hosen am liebsten italienisches Jersey,
auch Stoffe aus Japan haben es ihm angetan. Das Endprodukt kostet
dann schnell mal um die 300 Euro – nicht unbedingt ein Schnäppchen
für jedermann. Rund 600 Hosen verkauft er nach eigenen Angaben
jährlich. Schauspieler Samuel L. Jackson und Sängerin Madonna haben
seine Sweatpants schon getragen.

Die Jogginghose hat ihr schlechtes Image als Kleidung für Faulenzer,
Arbeitslose oder Hiphopper Jahr für Jahr etwas mehr abgelegt. Der
Durchbruch zur endgültigen gesellschaftlichen Anerkennung scheint nur
noch eine Frage der Zeit zu sein. «Die Jogginghose ist heutzutage
nicht aus unserer Gesellschaft wegzudenken», glaubt Kaiser. «Ich
schätze, dass selbst die Queen eine Jogginghose oder zumindest eine
gemütliche Haushose hat.»

Der Münchner ist nicht der einzige, der die Jogginghose inzwischen
modischer schneidet und hochwertigere Stoffe verwendet. «Was uns
gegenwärtig von den Designern als Jogginghose verkauft wird, kann
schlecht als Sportswear bezeichnet werden», urteilte erst vor kurzem
die «Cosmopolitan». «Mit diesen «neuen Jogginghosen» kann man einen
businesstauglichen Look stylen.»

In der Branche setzt sich unter anderem der Begriff Tracksuit-Hose
immer weiter durch, quasi die modische Weiterentwicklung der
Jogginghose. Die Materialien sind dabei meist ähnlich der bekannten
Sweatpants, Farbe und Details aber eher modisch urban, der Schnitt
ist oft weit. So wird zum Beispiel oft auf einen engen Bund an den
Knöcheln verzichtet.

Für den Stilexperten Bernhard Roetzel macht es allerdings
keinen Unterschied, ob eine Jogginghose aus billigen oder teuren
Stoffen hergestellt wird. «Jogginghose ist Jogginghose», sagt
Roetzel. Die Meinung zu diesem Kleidungsstück habe sich zwar bei
vielen Leuten grundlegend verändert. Aber eigentlich sei sie
weiterhin eine Sporthose. «Sie heißt ja Sweatpants, weil man da
hineinschwitzt.»

Er könne es zwar verstehen, wenn sich Arbeiter nach einem
anstrengenden Tag und einer erfrischenden Dusche in einer Jogginghose
auf die Couch legen – im Kern aber sei die Jogginghose auch weiterhin
«die stilloseste Hose, die es neben der abgeschnittenen
Jeans-Hotpants noch gibt».

Roetzel verweist auf die Jeans, die in den vergangenen Jahrzehnten
bereits eine ähnliche Entwicklung durchgemacht habe – aus Sicht des
Stilexperten manche Grenze aber nie einreißen wird. «Die Jeans wird
viel getragen – aber Prince Charles in Jeans? Das wäre immer
komisch.» Die Jogginghose nun zu einer «Designerklamotte» zu
erklären, helfe da auch nicht weiter.

Dass die Jogginghose dennoch Stück für Stück im alltäglichen Leben
angekommen ist, ohne dabei noch allzu übel aufzufallen, scheint beim
Blick etwa in eine Berliner U-Bahn schon sicher. Für Gerd
Müller-Thomkins, Geschäftsführer des Deutschen Mode-Instituts, liegt
das vor allem an einem allgemeinen Paradigmenwechsel zu weiteren
Hosen: «Die Hose sucht das Weite.»

In den zurückliegenden Jahren sei die Jogginghose auch aus dem Rahmen
gefallen, weil sie etwa mit den zeitweise sehr angesagten, hautengen
Skinny Jeans nichts gemein hatte. Inzwischen näherten sich die Formen
der Jogginghosen und der Alltagshosen aber wieder an.

Ob auch Sebastian Kaiser weiterhin als Designer Jogginghose unter die
Leute bringt, ist noch unklar. Denn Boulezar ist trotz moderner
Schnitte und Verkäufen an Promis geschrumpft, von einstmals zehn auf
nur noch drei Mitarbeiter. Die Zahlungsmoral im Einzelhandel sei
«extrem schlecht», das Label verpasse sich daher eine kreative Pause,
sagt Kaiser. An seiner Produktidee will er aber eigentlich
festhalten. Denn er ist überzeugt: «Solche Hosen gab es vorher
nirgendwo auf der Welt.