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Plagiats-Jägerin: An den Hochschulen hat sich kaum etwas verändert

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Düsseldorf (dpa) – Rund fünf Jahre nach dem Rücktritt der früheren
Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) wegen einer abgekupferten
Doktorarbeit werfen Plagiatsjäger den Universitäten Untätigkeit vor.
«An vielen Hochschulen hat sich seit den Vorfällen um die prominenten
Politiker kaum etwas geändert», kritisiert Debora Weber-Wulff von der
Webseite VroniPlag Wiki. Die Betreiber der Webseite untersuchen
wissenschaftliche Arbeiten auf Plagiate.

Der Sprecher des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
eingesetzten Gremiums «Ombudsman für die Wissenschaft», Stephan
Rixen, widersprach. Er erkennt an den Hochschulen ein Umdenken.
«Doktorarbeiten werden viel intensiver als früher auf Plagiate
geprüft», sagt Rixen. Auch werde mehr für die Vorbeugung getan.

Mehrere bekannte Politiker hatten in den vergangenen Jahren wegen
wissenschaftlichen Fehlverhaltens aus ihrer Hochschulzeit den Hut
nehmen müssen: So trat Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) im März 2011
als Verteidigungsminister zurück, nachdem die Universität Bayreuth
ihm den Doktortitel wegen Plagiaten aberkannt hatte. Ähnlich erging
es der früheren FDP-Europapolitikerin Silvana Koch-Mehrin (FDP) im
Mai 2011 und Schavan im Februar 2013. Die Universität Düsseldorf
hatte Schavan kurz zuvor den Doktortitel entzogen.

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