SDS-newsline Onlinezeitung

22. Mai 2018
von schueler
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Keine Angst vor Zahlen: Finanzwirte müssen den Durchblick behalten

Finanzbeamten eilt ein schlechter Ruf voraus: Sie seien träge,
angestaubt, hätten eine Ärmelschonermentalität. Doch das sind bloß
Vorurteile. Wie sieht der so trocken klingende Ausbildungsberuf
tatsächlich aus?

Lüneburg (dpa/tmn) – Für Abenteurer ist der Beruf des Finanzwirts
womöglich nicht die erste Wahl. Zu krisensicher. Das macht den Beruf
aber noch lange nicht langweilig, findet zumindest Christopher
Ruttmann, angehender Finanzwirt im ersten Lehrjahr. «Das Berufsbild
hat sich in den letzten Jahren geändert, die Meinungen aber nicht»,
sagt er. «Es ist nicht so, dass man den ganzen Tag in seinem grauen
Büro vor dem Computer sitzt.» Es sei sogar ein abwechslungsreicher
Beruf. Das gelte gerade in der Ausbildung, wenn man zwischen den
verschiedenen Steuerstellen wechseln und unterschiedlichste Aufgaben
kennenlernen dürfe – wie die Annahme der Steuererklärungen.

Genau das tut Ruttmann derzeit beim Finanzamt Lüneburg. Aber auch die
Verwaltungs- und Bearbeitungsstellen durchläuft der 18-Jährige in
seiner Ausbildung. «So bekommt man einen Überblick über alle
Tätigkeiten, die im Finanzamt verrichtet werden», erklärt er.

Wie genau sein Arbeitsalltag aussehen würde, wusste er nicht, als er
sich vor über einem Jahr für den Ausbildungsplatz bewarb. Nach seinem
Fachabitur im Bereich Wirtschaft stieß Ruttmann über eine
Zeitungsannonce auf die Stellenausschreibung. Das Thema Steuern
faszinierte ihn, auch weil die meisten anderen Menschen es am
liebsten mieden: «Steuer ist ein Thema, mit dem sich nicht viele
Menschen gern auseinandersetzen. Ich sehe es als Herausforderung, das
gibt mir einen gewissen Ansporn.»

Ansporn braucht es, denn mit nur zwei Jahren ist die Ausbildung
vergleichsweise kurz. Für die Beamtenanwärter bedeutet das: Sie
müssen viele Informationen in kurzer Zeit lernen und verstehen.
Finanzwirte im mittleren Dienst arbeiten in erster Linie den Kollegen
des gehobenen Dienstes zu. Sie prüfen und bearbeiten
Steuerunterlagen, führen Akten, erlassen Steuerbescheide oder
kontrollieren die Buchführung in anderen Unternehmen. Auch das
Erteilen von Auskünften rund um das Thema Steuern und – mit genug
Berufserfahrung – die Steuerveranlagung, Bilanzierung und Buchführung
können zum Tätigkeitsbereich eines Finanzfachwirts zählen.

Verwirrend: Für das Berufsbild haben sich unterschiedliche Namen
etabliert. Aber egal, ob sie Finanzwirt, Steuersekretär oder
Beamtenanwärter in der Steuerverwaltung genannt werden – die
Ausbildungen gleichen sich. Der praktische Teil findet in einem
Finanzamt einer Landesfinanzverwaltung statt, gibt das
Bundeszentralamt für Steuern an. Der fachtheoretische Teil der
Ausbildung findet an der jeweiligen Landesfinanzschule statt.

Auf dem Stundenplan stehen Mathematik, Buchführung, Wirtschaft und
natürlich das Steuerwesen. Die Einstellungsvoraussetzungen zwischen
den einzelnen Bundesländern variieren, doch im Allgemeinen
gilt: Bewerber müssen einen Realschulabschluss oder gleichwertigen
Bildungsstand haben, eine EU-Staatsangehörigkeit und gesundheitliche
Eignung sind ebenfalls gefordert.

Wer alle Bedingungen erfüllt, erhält laut der Bundesagentur für
Arbeit abhängig vom Bundesland während der Ausbildung ein monatliches
Grundgehalt von ungefähr 1170 Euro. Abgeschlossen wird der
Vorbereitungsdienst mit einer Laufbahnprüfung. Mit Bestehen werden
die Auszubildenden zu sogenannten Beamten auf Probe. Unter bestimmten
Voraussetzungen bietet sich dann die Möglichkeit, in den gehobenen
Dienst aufzusteigen oder sich in einem Studium weiterzubilden. Nach
drei Jahren Berufserfahrung erfolgt in der Regel die Ernennung zum
Beamten auf Lebenszeit.

Reizvolle Aussichten, findet Bernd von Karchowski, Ausbildungsleiter
im Finanzamt Lüneburg. Er schränkt jedoch ein: «Es ist eine tolle
Geschichte, sicher beim Staat unterzukommen, aber nur diese
Motivation hilft nicht weiter.» Azubis sollten sich für Wirtschaft
interessieren und ein Verständnis für Zahlen mitbringen. Und sie
sollten bereit sein, im Büro zu arbeiten. Ihm sei wichtig, dass die
Beamtenanwärter sich in ihrem Beruf wohlfühlen, sich mit ihrem Amt
identifizieren können. Dann dürfen sie sich über einen
zukunftssicheren Beruf freuen. «Allein durch die mitunter monatlichen
Steuerrechtsänderungen haben wir immer Gesprächsstoff.»

Gespräche, die für Christopher Ruttmann den Berufsalltag ausmachen.
«Die Arbeit mit den Kollegen macht mir Spaß, gerade im Finanzamt muss
man sich häufig austauschen», erzählt er. «Wenn man versucht Aufgaben
immer nur auf eigene Faust zu bewältigen, geht das häufig schief.»
Denn einfach sei das Thema Steuern nun wirklich nicht – und so fallen
auch die Zukunftswünsche des 18-Jährigen eher bescheiden aus: «Ich
möchte die Ausbildung auf jeden Fall gut abschließen. Und ich hoffe,
dass der Ausbildungsinhalt nicht noch komplizierter wird, als er
schon ist.»

22. Mai 2018
von schueler
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Schule schwänzen kann teuer werden

Weniger Stau, günstigere Hotels. Zwar ist
Schulschwänzen kein Kavaliersdelikt, doch verlängern immer mehr
Eltern die Ferien ihrer Kinder ohne Erlaubnis der Schule – wohl auch,
um sich so manches Reiseschnäppchen zu sichern. Was aber nützt das
beste Sonderangebot, wenn Bußgelder drohen? Fragen und Antworten:

Seit wann gilt in Deutschland die allgemeine Schulpflicht?

Seit 1919. Damals wurde der regelmäßige Besuch der Schule in die
Weimarer Verfassung aufgenommen – als Recht, aber eben auch als
Pflicht für alle. Höhere Bildung sollte nicht länger das Privileg der
Reichen und Mächtigen sein, sondern allen zugute kommen. Nach dem
Ersten Weltkrieg und dem Ende des Kaiserreichs wollten die
Schulreformer neue Impulse für die Demokratisierung von Staat und
Gesellschaft setzen.

Gibt es heutzutage eine bundesweite Regelung?

Nein. Nur der staatliche Erziehungsauftrag findet sich im
Grundgesetz, Details sind Sache der Länder. Dauer und Inhalt der
Schulpflicht regelt das jeweilige Schulgesetz – ebenso die Strafen,
mit denen Verstöße gegen die Schulpflicht sanktioniert werden können.

Welche Strafen drohen denn, wenn ein Schüler unentschuldigt fehlt?

Eltern, deren Kinder ohne Zustimmung der Schule fehlen, drohen
Verwarn- oder Bußgelder. Deren Höhe legen Städte und Kommunen selber
fest. Das beginnt bei wenigen Euro pro Tag und kann bis zu insgesamt
2500 Euro reichen – wie zum Beispiel in Berlin. 2013 wurde dort eine
Mutter sogar zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt – wegen
Verletzung der Fürsorge- und Erziehungspflicht. Ihr Sohn hatte an
fast 1000 Tagen die Schule geschwänzt.

Wie häufig sind solche Bußgeldverfahren?

Im Schuljahr 2016/17 wurden allein in Berlin in mehr als 860 Fällen
Bußgelder verhängt. In der Regel gehen Gespräche mit den Eltern
voraus. Erst wenn die erfolglos bleiben, flattert der Bußgeldbescheid
ins Haus. Mitunter versuchen die Vollziehungsbeamten vergeblich, das
Geld bei den Familien einzutreiben. Oft seien die Betroffenen zu arm,
um die Strafe zu begleichen, heißt es.

22. Mai 2018
von schueler
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Polizei schnappt etliche Schulschwänzer am Flughafen

Etliche Schulschwänzer hat die Polizei in Bayern
kurz vor dem Abflug in den Urlaub geschnappt. In zehn Fällen seien
die Eltern beim zuständigen Landratsamt angezeigt worden, teilte die
Polizei nach Kontrollen am Allgäu Airport in Memmingen mit. Sie
müssten nun mit einem Bußgeld rechnen.

Um Urlaub machen zu können, lassen manche Eltern ihre Kinder die
Schule schwänzen. Solchen Fällen ging die Polizei nach eigenen
Angaben vor den Pfingstfeiertagen nach und kontrollierte am Flughafen
mehrere Familien. Dabei stellte sich mehrfach heraus, dass Kinder im
schulpflichtigen Alter waren, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.
Recherchen der Beamten ergaben, dass die Kinder unentschuldigt dem
Unterricht ferngeblieben waren.

16. Mai 2018
von schueler
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Nach dem Unfall Rückwärtsgang: Vater und Mädchen zwei Mal angefahren

Löhne (dpa) – Auf dem Schulweg sind ein Mann und seine Tochter im
ostwestfälischen Löhne gleich zwei Mal von demselben Autofahrer
angefahren worden. Ersten Erkenntnissen zufolge hatte der 63-jährige
Fahrer Vater und Tochter am Montagmorgen zunächst beim Abbiegen
übersehen und angefahren, wie die Polizei mitteilte. Aus noch
ungeklärten Gründen setzte er danach mit seinem Wagen zurück und
erfasste Vater und Mädchen ein weiteres Mal. Es werde nun ermittelt,
warum der 63-Jährigen nach dem Aufprall den Rückwärtsgang einlegte.
Vater und Tochter befanden sich auf dem Weg zur Schule, der Vater
hatte auch ein Fahrrad mit dabei. Der 33 Jahre alte Mann und das
siebenjährige Mädchen wurden schwer, aber nicht lebensgefährlich
verletzt. Mehrere Medien berichteten über den Unfall.

16. Mai 2018
von schueler
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Greifswalder Martinschule gewinnt Deutschen Schulpreis 2018

Berlin (dpa) – Der Deutsche Schulpreis 2018 geht an das Evangelische
Schulzentrum Martinschule in Greifswald. Bildungsministerin Anja
Karliczek (CDU) überreichte am Montag in Berlin die mit 100 000 Euro
dotierte Auszeichnung, wie die Robert Bosch Stiftung mitteilte.

«Inklusion ist anstrengend, aber sie lohnt sich», begründete der
Sprecher der Jury und Erziehungswissenschaftler Michael Schratz. An
der Martinschule hat laut Stiftung fast die Hälfte der Schülerinnen
und Schüler einen sonderpädagogischen Förderbedarf. Außerdem seien
die Abschlussergebnisse der Jugendlichen seit Jahren besser als der
Landesdurchschnitt. Auch Schüler mit Handicap, die an anderen Schulen
häufig kein Zeugnis erhalten, bekämen an der Martinschule einen
schulinternen Abschluss.

Der Preis wird seit 2006 von der Stiftung vergeben. Bei der
Entscheidung über die Preisträger bewertet die Jury sechs sogenannte
Qualitätsbereiche: Leistung, Umgang mit Vielfalt,
Unterrichtsqualität, Verantwortung, «Schulklima, Schulleben und
außerschulische Partner» und «Schule als lernende Institution». Weiterlesen →

16. Mai 2018
von schueler
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Wo Lehrer Menschen unterrichten – und keine Fächer Von Martina Rathke

An der Martinschule in Greifswald ist vieles anders. Schüler lernen
in Stammgruppen, Inklusion wird seit Jahren gelebt. Der Abiturschnitt
liegt über dem des Landes. Das Schulzentrum ist mit 14 weiteren
Schulen für den Deutschen Schulpreis nominiert. Jetzt fällt die
Entscheidung.

Greifswald (dpa) – Der Greifswalder Stadtteil Schönwalde 1 ist ein
typisches DDR-Plattengebiet, die meisten Häuser sind inzwischen
saniert, dennoch sind die Mieten vergleichsweise gering. Schönwalde 1
ist kein sozialer Brennpunkt, aber auch kein Stadtteil der Reichen.

Inmitten des Viertels liegt das Evangelische Schulzentrum
Martinschule. In der freien Schule lernen körperlich und geistig
behinderte Kinder mit Durchschnittsschülern und Hochbegabten. Auf dem
Schulflur grüßen die Schüler die Lehrer und umgekehrt, an den Türen
der Unterrichtsräume hängen Fotocollagen der Klassen, die ab der 5.
Jahrgangsstufe «Stammgruppen» heißen. Auf einer Fotocollage steht:
«Die Welt ist voller Wunder und wir sind 11 davon.» Weiterlesen →

15. Mai 2018
von schueler
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Lehrerin darf nicht mit Kopftuch unterrichten

Eine muslimische Lehrerin darf nicht mit Kopftuch an
einer Grundschule in der Hauptstadt unterrichten. Das Berliner
Arbeitsgericht wies am Mittwoch in erster Instanz eine Klage der Frau
ab. Das Gericht erachtete das in Berlin geltende Neutralitätsgesetz
nicht als verfassungswidrig. Das Gesetz verbietet das Tragen von
religiös geprägten Kleidungsstücken im öffentlichen Dienst. Die
Lehrerin hatte gegen das Land geklagt, weil sie mit Kopftuch an der
Grundschule unterrichten wollte. Vor ihrer Einstellung hatte sie
bejaht, dass sie das Neutralitätsgesetz kenne.

15. Mai 2018
von schueler
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Azubis haben drei Versuche für Abschlussprüfung

Fällt ein Azubi durch die Abschluss- oder
Gesellenprüfung, ist die Ausbildung nicht sofort gescheitert. Denn
Lehrlinge können die Prüfung zweimal wiederholen, erklärt das Portal
«Stark für Ausbildung». Das Ausbildungsverhältnis besteht dann auf
Wunsch des Azubis jeweils bis zum nächsten Prüfungstermin in sechs
oder zwölf Monaten weiter. Erst wenn alle drei Versuche scheitern,
endet die Ausbildung ohne Abschluss.

Ist abzusehen, dass jemand Probleme mit der Prüfung bekommt, können
Betrieb und Azubi die Verlängerung der Lehre auch schon vorher
vereinbaren. Die Ausbildung dauert dann sechs oder zwölf Monate
länger, und der Lehrling tritt erst zum nächsten oder übernächsten
Termin zur Prüfung an. Um die Chancen zu erhöhen, können Betrieb und
Azubi zudem Hilfsangebote wie die Ausbildungsbegleitenden Hilfen
(ABH) beantragen. Das ist eine Art Nachhilfeunterricht, die Kosten
dafür trägt die Agentur für Arbeit.

9. Mai 2018
von schueler
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Humor kann Vorträge aufpeppen – aber nicht retten

München/Bonn (dpa/tmn) – Ein guter Witz kann Vorträge deutlich
aufwerten. Schlechte Vorbereitung kann Humor aber nicht ersetzen,
warnt Hochschullehrer Michael Suda im Interview mit der Zeitschrift
«Forschung & Lehre» (Ausgabe 5/2018). Grundsätzlich sollte der Humor
nie im Mittelpunkt stehen – sondern eher dazu dienen, eine lockere
Atmosphäre zu schaffen und Aufmerksamkeit zu binden.

Deshalb muss es auch keine Dauerbeschallung mit Witzen sein, so der
Experte, sondern eher ein Gag alle zehn bis zwanzig Minuten: Der
sorgt dann für Abwechslung und unterbricht die Monotonie, die Zuhörer
sonst irgendwann zum geistigen Abschalten verleitet.

Suda ist Professor für Wald- und Umweltpolitik an der Technischen
Universität München und arbeitet in seinen Vorlesungen selbst viel
mit Humor. Er hat gelernt: Den einen Witz, der alle im Publikum
begeistert, gibt es nicht. Dafür sind die Humor-Typen zu
unterschiedlich. Manche finden Doppeldeutigkeiten und Wortspiele
lustig, andere eher absurden oder chaotischen Humor. Im Idealfall
deckt ein humorvoller Vortrag all diese Zielgruppen gleichermaßen ab.

Einzelne Zuhörer bei Gags und Witzen einzubinden, klappt dagegen
selten, so der Experte: Denn gerade bei negativen Humorelementen wie
Sarkasmus ist die Gefahr zu groß, dass man den anderen damit
bloßstellt. Und das ist nicht nur unhöflich, sondern wirkt sich in
Vorlesungen zum Beispiel auch negativ auf das Lernergebnis aller
Zuhörer aus.

7. Mai 2018
von schueler
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278 000 Schüler mehr bis 2030

Berlin (dpa) – Die Zahl der Schüler in Deutschland wird nach einer
neuen offiziellen Prognose bis 2030 um 278 000 auf 11,2 Millionen
steigen. Das seien über zwei Prozent mehr als 2016, wie die
Kultusministerkonferenz (KMK) anlässlich ihrer neuen Vorausberechnung
am Freitag in Berlin mitteilte. «Entgegen der letzten
Vorausberechnung der Schüler- und Absolventenzahlen vom Mai 2013
rechnen wir deutschlandweit mit deutlich mehr Schülerinnen und
Schülern bis 2030», sagte der KMK-Präsident, Thüringens
Bildungsminister Helmut Holter (Linke). Gründe seien die gestiegenen
Geburtenzahlen und die hohe Zahl der Zuwanderer.