SDS-newsline Onlinezeitung

6. November 2018
von Safiye
Keine Kommentare

Alles im grünen Bereich: Gärtnerberuf bringt viel Abwechslung

Gärtner brauchen Geduld, Fingerspitzengefühl und Kreativität.
Mitunter kann ihr Beruf aber auch körperlich anstrengend sein. Die
Arbeitsbereiche sind vielfältig. Im Laufe der Ausbildung können sich
Azubis spezialisieren.

Berlin (dpa/tmn) – Säen, pflegen, düngen – es dauert, bis eine
Pflanze so weit entwickelt ist, dass sie verkauft werden kann. Somit
braucht Rachel Ulrich für ihren Beruf Geduld und Fingerspitzengefühl.
Die 22-Jährige hat vor kurzem ihre Gärtnerausbildung mit Fachrichtung
Zierpflanzen abgeschlossen. Sie lernte und arbeitet jetzt im
Schul-Umwelt-Zentrum Mitte in Berlin. Egal bei welchem Wetter – sie
ist viel im Freien. «Es ist einfach toll, im Einklang mit den
Jahreszeiten und der Natur etwas Eigenes zu schaffen», erzählt
Ulrich.

Deutschlandweit entscheiden sich jedes Jahr rund 5200 junge Leute für
eine Gärtner-Lehre. Diese können Azubis in einer von sieben
Fachrichtungen beginnen, erklärt Bertram Fleischer vom Zentralverband
Gartenbau (ZVG). Zur Wahl stehen Fachrichtungen wie Obst, Gemüse,
Stauden, Bäume oder eben Zierpflanzen, wie bei Ulrich. Möglich sind
aber auch Tätigkeiten im Garten- und Landschaftsbau sowie in
Friedhofsgärtnereien.

Ihren Berufsalltag empfindet sie als abwechslungsreich. Morgens um
sieben Uhr geht es los. Als Erstes heißt es: gießen, gießen und noch
mal gießen. Außerdem muss sie Pflanzen ein- oder umtopfen sowie
Triebe regelmäßig schneiden und stutzen, damit sie besser verästeln.
Mitunter kommen auch Pflanzenschutzmittel zum Einsatz, damit
Schädlinge nicht die Blätter und Blüten befallen.

Zusätzlich gehört es zu ihren Aufgaben, Balkonkästen oder Schalen zu
bepflanzen. Dabei ist mitunter die eigene Kreativität gefragt – denn
nicht immer haben Kunden bestimmte Wünsche und Vorstellungen. «Ein
Sinn von Ästhetik sowie handwerkliches Geschick sind für den Beruf
unabdingbar», sagt Fleischer. Ebenso muss man wissen, welche Pflanzen
zusammenpassen.

Wer sich für eine Gärtner-Ausbildung interessiert, sollte mindestens
die mittlere Reife haben und körperlich fit sein. Denn: «Manchmal ist
der Alltag ganz schön anstrengend», erzählt Ulrich. Das harte
Arbeiten, oft in gebückter Haltung, und das Tragen von schweren
Pflanzen – all das kann einem Gärtner zusetzen. Inzwischen hilft aber
auch moderne Technik bei der körperlichen Arbeit. «Deshalb lernen
Gärtner nicht nur den Umgang mit Pflanzen, sondern auch die Bedienung
von Computern und speziellen Maschinen», erklärt Fleischer.

Die dreijährige Ausbildung findet nicht nur im Betrieb statt, sondern
auch in der Berufsschule. Dort bekommen angehende Fachkräfte im
ersten Jahr ein breites Wissen über Pflanzen und die Zusammensetzung
von Böden vermittelt. Ab dem zweiten Jahr spezialisieren sie sich auf
eine Fachrichtung. Auf dem Stundenplan steht aber auch, wie man
Kunden berät oder Pflanzen erfolgreich vermarktet.

Der Gärtnerberuf sei erfüllend, «der Nachteil ist die vergleichsweise
schlechte Bezahlung», sagt Ulrich. Nach ZVG-Angaben liegt die
Ausbildungsvergütung zwischen rund 500 Euro im ersten und 925 Euro im
dritten Ausbildungsjahr – Schwankungen sind möglich je nach
Fachsparte, Art des Ausbildungsbetriebs, Tarifvertrag und Bundesland.
«Von dem Geld kann man kaum finanziell auf eigenen Beinen stehen»,
sagt Ulrich.

Der Bruttolohn für ausgelernte Fachkräfte kann nach Angaben der
Bundesagentur für Arbeit zwischen etwas mehr als 14 Euro und rund 16
Euro pro Stunde liegen. Bei einer 40-Stunden-Woche ergibt dies einen
Verdienst zwischen rund 2360 Euro und 2620 Euro im Monat. «Die Höhe
des Verdiensts wird aber von Faktoren wie Standort und Firmengröße
beeinflusst», erklärt Fleischer.

Nach der Ausbildung können Gärtner je nach Fachrichtung in
Gärtnereien für Zierpflanzen, Stauden oder im Obst- und Gemüseanbau
sowie in Baumschulen arbeiten. Dort säen und pflegen sie
Jungpflanzen, bis diese bereit für den Verkauf sind. Oder sie
arbeiten im Garten- und Landschaftsbau oder auf Friedhöfen. Die
Fachkräfte arbeiten zunehmend auch in der Umweltpädagogik: Viele
Gärtnereien bieten speziell für Schulkinder Führungen an, um ihnen
die Natur nahezubringen.

Auch in botanischen Gärten, Tierparks, Sportanlagen und bei Kommunen
finden sie Arbeit. Nach einjähriger Berufserfahrung kann sich ein
Gärtner fortbilden und nach zwei Jahren einen Meister machen. Auch
ein Studium ist möglich – mehrere Universitäten und Fachhochschulen
bieten gartenbauliche Studiengänge an. Danach kann man als
Führungskraft arbeiten oder in die Forschung wechseln.

Auch Ulrich kann sich vorstellen, ein Studium aufzunehmen. Denkbar
ist für sie auch, im Ausland zu arbeiten – zumindest für einige Zeit
in Australien, Israel oder in Großbritannien. «London hat es mir
angetan», erzählt die 22-Jährige. Dort, in Tschechien und Polen habe
sie bereits Praktika in Gärtnereien absolviert. Unabhängig vom Land
gefalle es ihr, durch die Straßen zu schlendern und Pflanzen zu
sehen, deren Namen sie kennt. «Meine Ausbildung hat ganz klar meine
Wahrnehmung erweitert», sagt sie.

6. November 2018
von Safiye
Keine Kommentare

Vorsicht bei viel Alkohol in der Hitze – Bierfestival in Berlin

Berlin (dpa) – Mediziner möchten niemandem den Spaß verderben – aber
sie mahnen zur Vorsicht bei großer Hitze und alkoholischen Getränken.
Am Freitag beginnt in Berlin zum Beispiel das internationale
Bierfestival: 350 Brauereien aus 90 Ländern präsentieren ihren
Gerstensaft. Bei über 30 Grad wird die Karl-Marx-Allee zum «längsten
Biergarten der Welt», wie es heißt.

Peter Sefrin, Notfallmediziner und Bundesarzt beim Deutschen Roten
Kreuz, sagt: «Alkohol geht bei Hitze schneller ins Blut.» Je
hochprozentiger ein Getränk sei, desto durchschlagender die Wirkung.
Alkohol komme bei Hitze auch schneller im Gehirn an, damit lasse die
Konzentrationsfähigkeit nach – und Euphorie mache sich breit. «Eine
typische Folge ist eine gestörte Selbstwahrnehmung. Das führt oft zu
Selbstüberschätzung und Überheblichkeit – Menschen machen dann Dinge,
die sie sonst nie tun würden.»

Auch Hannes Dietrich vom Serviceteam der Kaufmännische Krankenkasse
sagt: «Wir wollen den Menschen nicht die Lust auf ein erfrischendes
Bier nehmen.» Aber wer bei diesen Temperaturen viel Alkohol zu sich
nehme, riskiere Kreislaufprobleme bis hin zur Bewusstlosigkeit.

6. November 2018
von Safiye
Keine Kommentare

Heißer Start ins neue Schuljahr in drei Bundesländern

Mainz/Wiesbaden/Saarbrücken (dpa) – Bei hochsommerlichen Temperaturen
ist in den drei Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland am
Montag die Schule nach den großen Sommerferien wieder losgegangen. In
Rheinland-Pfalz ging die Schulaufsicht der Aufsichts- und
Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier davon aus, dass in vielen
Schulen hitzefrei gegeben worden sei. Zahlen lägen aber nicht vor.
Ein zentral verfügtes Hitzefrei gebe es seit Anfang der 90er Jahre
nicht mehr. Auch in Hessen hatten die jeweiligen Schulleiter die
Möglichkeit, hitzefrei zu geben. Entscheidend ist nach einem Erlass
des Kultusministeriums in Wiesbaden dabei nicht, welche Temperaturen
draußen sind. Es komme auf die gemessenen Werte im Schulgebäude an.

Im Saarland wurde zum Schuljahr 2006/2007 ein «Hitzefrei-Erlass»
aufgehoben. Jede Schule müsse aber das Wohl der Schüler und
Lehrkräfte gewährleisten, hieß es vom dortigen Ministerium. Zudem
sollen Lehrer die Schüler daran erinnern, genug Wasser zu trinken.

Als Nächstes – und zwar ab Donnerstag – müssen die Schüler in
Niedersachsen, Bremen und Sachsen-Anhalt wieder in die Schule.

6. November 2018
von Safiye
Keine Kommentare

Deutschland verliert ein Drei-Sterne-Restaurant

Osnabrück (dpa) – Bitter für Feinschmecker: Das vom Michelin-Guide
mit drei Sternen ausgezeichnete Restaurant «La Vie» in Osnabrück ist
geschlossen worden. Der Gourmettempel von Thomas Bühner, dessen
Kochkunst seit 2011 drei Michelin-Sterne hatte, ist seit dem
Wochenende Geschichte. Der Lokalbetreiber, das Stahlunternehmen
Georgsmarienhütte-Gruppe, drehte dem Lokal den Geldhahn zu und kocht
jetzt nur noch Stahl. Der Grund liege in der organisatorischen
Neuausrichtung des Unternehmens, sagte eine Sprecherin.

Von elf fürs Jahr 2018 mit der Michelin-Höchstnote ausgezeichneten
Lokalen in Deutschland sind jetzt nur noch zehn übrig, die meisten
davon in kleineren Gemeinden und nur wenige in Großstädten.

«La Vie»-Chef Thomas Bühner sagte der «Neuen Osnabrücker Zeitung»:
«Ich werde alles dafür tun, dass die Mitarbeiter nicht im Regen
stehen bleiben.» Rund 30 Mitarbeiter verlieren ihren Job. Die «NOZ»
hatte zuerst über die Schließung berichtet. Bühner sagte auch, alle
Reservierungen müssten nun storniert werden. Wer einen Gutschein
habe, könne sein Geld zurückbekommen. Feiern, zum Beispiel
von Firmen, die längst geplant seien, müssten abgesagt werden.

«Ich hätte es gerne nicht so kurzfristig gemacht, hatte aber keine
Wahl», sagte Bühner. Er habe es aber nur so ausführen können, wie es
die Gesellschafter gefordert hätten. Das «La Vie» stand der «NOZ»
zufolge wie viele Gourmetrestaurants unter wirtschaftlichem Druck und
sei ein Zuschussgeschäft gewesen.

Bei der Bewertung der Gastrokritiker des Michelin-Konkurrenten Gault
& Millau hatte die «La Vie»-Küche zuletzt 19 von 20 Punkten bekommen.
Dort hieß es, die Küche setze «auf wenige außergewöhnliche
Komponenten und Kombinationen», etwa bei marinierter Sardine und
Ananas oder Oktopus mit Wildschwein-Emulsion und Kimchi-Masse.

6. November 2018
von Safiye
Keine Kommentare

Mehr freie Stellen für Handwerker

Berlin (dpa/tmn) – Wer schon mal einen Handwerker für die eigenen
vier Wände gesucht hat, ahnt es: Handwerker haben gute Karten auf dem
Arbeitsmarkt. Im ersten Halbjahr 2018 waren in diesem Bereich zwölf
Prozent mehr Stellen ausgeschrieben als im gleichen Zeitraum des
Vorjahres. Insgesamt 680 770 Stellenangebote für Handwerker hat der
Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister zwischen Januar
und Juni 2018 gefunden. Mehr Angebot gab es demnach auch für
technische Fachkräfte. Die Nachfrage stieg gegenüber dem ersten
Halbjahr 2017 um 20 Prozent auf 617 100 Stellenangebote.

Auch in den Bereichen Transport, Verkehr und Logistik suchten die
Unternehmen mehr neue Mitarbeiter als im Vergleichszeitraum: Die Zahl
der Stellenausschreibungen stieg um 32 Prozent. Im Einkauf waren es
27 Prozent. Über alle untersuchten Berufe hinweg waren 15 Prozent
mehr Jobs ausgeschrieben als im ersten Halbjahr 2017.

Für den «Job-Navigator» hat der Bundesarbeitgeberverband der
Personaldienstleister Stellenangebote aus Printmedien,
Online-Jobbörsen, Firmenwebseiten und der Bundesagentur für Arbeit
ausgewertet. Insgesamt erfasste die Analyse zwischen Januar und Juni
2018 rund 3,6 Millionen Ausschreibungen von 314 180 Unternehmen.

6. November 2018
von Safiye
Keine Kommentare

Lehrer soll Nacktfotos von Schülerin erhalten haben

Braunschweig/Salzgitter (dpa) – Für eine bessere Note soll ein Lehrer
in Niedersachsen ein Nacktfoto von einer 14-jährigen Schülerin
bekommen haben. Um ein angedrohtes Elterngespräch zu verhindern,
schickte das Mädchen nach Angaben der Staatsanwaltschaft Braunschweig
ein weiteres Bild. Gegen den 37-Jährigen wurde ein Strafbefehl mit
einer Freiheitsstrafe von zehn Monaten zur Bewährung erlassen, teilte
die Ermittlungsbehörde am Dienstag mit. Bis Ende nächster Woche kann
der Beschuldigte dagegen Einspruch einlegen.

Für die Nacktfotos soll der Lehrer 2013 der damals 14-Jährigen in
Chats versprochen haben, eine Klassenarbeit besser zu benoten und ein
angedrohtes Elterngespräch abzusagen. In beiden Fällen soll der zur
Tatzeit 33-Jährige das geforderte Foto bekommen haben. Das
Amtsgericht Salzgitter hat auf Antrag der Staatsanwaltschaft
Braunschweig den Strafbefehl wegen Bestechlichkeit erlassen.

Ein Sprecher der Landesschulbehörde in Lüneburg teilte mit, dass der
betroffene Lehrer von seinen Aufgaben an der Schule in Salzgitter
freigestellt sei und derzeit nicht unterrichte.

6. November 2018
von Safiye
Keine Kommentare

Wie stark ist der Stoff?

Teile der Berliner Partyszene sind ohne Drogen undenkbar. Joints und
Ecstasy gehören genauso dazu wie harte Elektromusik in Clubs. Was
genau in manchen Drogen drin ist, weiß kaum jemand. Ändert sich das
womöglich?

Berlin (dpa) – Berlins rot-rot-grüne Koalition möchte gern
sogenanntes Drug-Checking in der Hauptstadt einführen. Dabei sollen
Konsumenten Inhaltsstoffe und Dosierung ihrer Drogen untersuchen
lassen können. Ein erstes Projekt hat am Donnerstag begonnen. Dazu
folgen einige Fragen und Antworten.

Was sind die Ziele von Drug-Checking?

Im Koalitionsvertrag kündigte Rot-Rot-Grün an, Maßnahmen zur
«Verminderung der Begleitrisiken von Drogenkonsum» stärken zu wollen
– Drug-Checking wurde dabei als ein Baustein genannt. Solche Risiken
können neben der Gesundheitsschädigung durch Wirkstoffe – etwa von
Cannabis, Kokain und Ecstasy – auch Verunreinigungen, das Strecken
der Stoffe oder eine zu hohe Konzentration sein.

Befürworter versprechen sich vom Drug-Checking neben öffentlichen
Warnungen zum Beispiel vor gefährlichen Pillen auch einen besseren
Zugang zu Konsumenten, um sie über Risiken aufklären zu können.
Manche hoffen zudem, dass die Hersteller wegen der Kontrollen stärker
auf sichere Produkte achten.

Wie werden die Drogen konkret untersucht?

Experten analysieren kleine Proben des jeweiligen Rauschgifts. Dabei
geht es um den Anteil des Hauptwirkstoffes und die beigemischten
weiteren Inhaltsstoffe. Eine der Analysemethoden heißt HPLC (High
Performance Liquid Chromatographie). Dazu werden meist eine Tablette
oder Teile davon oder 30 bis 50 Milligramm eines Pulvers benötigt –
das entspricht etwa einer Messerspitze. In manchen Ländern gibt es
seit Jahren solche Angebote.

In der Schweiz bietet beispielsweise das Drogeninformationszentrum
(DIZ) der Stadt Zürich zweimal in der Woche Termine an, an denen
Drogen zur Analyse abgegeben werden können. Das Ergebnis kann man
später erfragen. Warnungen werden auch im Internet veröffentlicht.
Mehrmals pro Jahr gibt es zudem ein sogenanntes mobiles Drug-Checking
an verschiedenen Stellen in der Stadt. Diese Analyse dauert etwa eine
halbe Stunde.

In einer der zahlreichen online veröffentlichten Warnungen heißt es
etwa: «Diese XTC-Tabletten enthalten 227.6 mg bzw. 207.7 mg MDMA. Bei
solch hohen Dosen können unter anderem folgende Nebenwirkungen
auftreten: «Kiefer mahlen», Augen- und Nervenzucken, Kopfschmerzen,
Übelkeit, Krampfanfälle, Halluzinationen.» Oder: «Der
durchschnittliche Wirkstoffgehalt der im DIZ getesteten Kokainproben
betrug im dritten Quartal 2018 76,2 Prozent Kokain*HCl
(Hydrochlorid). Der Wirkstoffgehalt der analysierten Proben variierte
stark und lag zwischen 2,3 und 98 Prozent Kokain*HCl.»

Wie ist die Gesetzeslage in Deutschland?

Das Betäubungsmittelgesetz verbietet bestimmte Rauschgifte und ihre
Herstellung und Einfuhr, den Handel, Kauf und weitgehend auch den
Besitz. Es gibt aber zahlreiche Ausnahmen für medizinische und
wissenschaftliche Zwecke. In einem Gutachten des Wissenschaftlichen
Dienstes des Bundestages aus dem Jahr 2009 heißt es, verbindliche
Aussagen über die rechtliche Zulässigkeit von Drug-Checking seien
nicht möglich. «Das Gesetz regelt diesen Sachverhalt nicht
ausdrücklich.»

Dort wird festgestellt, dass der untersuchende Chemiker sich wegen
des unerlaubten Besitzes strafbar machen könne; das Gleiche gelte für
den Konsumenten. Würde ihn die Polizei bei der Abgabe der Droge
beobachten, müsste sie eingreifen. Nötig sei also eine «eindeutige
gesetzgeberische Entscheidung», um Rechtssicherheit herzustellen. So
etwas gibt es für Drogenkonsumräume in einigen Bundesländern.

Was plant der Berliner Senat?

Er stellt für ein Modellprojekt in den Jahren 2018 und 2019 insgesamt
150 000 Euro bereit. Den Zuschlag für die Umsetzung erhielt eine
Bietergemeinschaft, an der unter anderem die Suchthilfeorganisation
Fixpunkt beteiligt ist. Diese betreibt in Berlin unter anderem
Drogenkonsumräume und stellt Spritzenautomaten bereit. Die Träger
sollen zunächst ein Gutachten zur juristischen Machbarkeit des
Testangebots einholen. Erforderlich wäre eine Ausnahmegenehmigung des
Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte.

Selbst im Fall eines Erfolges ist völlig offen, wann und wie in
Berlin tatsächlich Drogen getestet werden könnten. Der Antrag der
Träger sieht weitere Schritte vor: Unter anderem sollen Personal
eingestellt sowie Ausstattungs- und Laborressourcen geschaffen
werden. Geplant ist eine Internetseite, auf der Ergebnisse
veröffentlicht werden sollen. Aufgabe der Träger ist es demnach auch,
das Projekt bekannt zu machen und Beratungssprechstunden anzubieten.

Was sagen Kritiker?

Der FDP-Innenpolitiker Marcel Luthe sagt: «Es ist nicht Aufgabe des
Staates, den illegalen Handel und Konsum von Drogen zu fördern,
sondern einen klaren Rechtsrahmen zu schaffen, der der organisierten
Kriminalität diese Einnahmequelle entzieht. Der Senat aus SPD, Linken
und Grünen legt einmal mehr – nach dem Görlitzer Park – ein
Förderprogramm für kriminelle Clans und deren Dealer auf, statt eine
ganzheitliche, moderne Drogenpolitik zu präsentieren.»

Wie alt sind Bemühungen für ein Drug-Checking in Berlin?

Schon 1995 machte in Berlin der Verein «Eve and Rave» in der Berliner
Techno-Szene auf gefährliche Ecstasy-Pillen aufmerksam. Mit dem
Drug-Checking wollte der Verein, der sich im 1994 aus der Berliner
Techno-Partyszene heraus gegründet hatte, das Risiko beim Konsum
vermindern. Allerdings kam es 1996 zum Konflikt mit der Justiz – eine
Durchsuchung und ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft
waren die Folge. Ähnliche Versuche gab es in anderen Städten.

3. November 2018
von Lucy
Keine Kommentare

Schüler nach Morddrohung in Heilbronn in U-Haft

Heilbronn (dpa) – Nach einer Morddrohung an einer Realschule in
Heilbronn (Baden-Württemberg) ist ein 16 Jahre alter Jugendlicher in
Untersuchungshaft gekommen. Das sagte ein Sprecher der zuständigen
Staatsanwaltschaft Stuttgart am Donnerstag. Auch die «Heilbronner
Stimme» (Freitag) berichtete davon. Zwar seien bei dem Jungen zu
Hause weder Waffen noch Sprengkörper gefunden worden, allerdings eine
Anleitung aus dem Internet zum Bau von Sprengkörpern. Weil der
Jugendliche einer Mitschülerin am Montag gesagt haben soll, dass er
alle töten wolle, und die Ermittler von Fluchtgefahr ausgingen, sei
der 16-Jährige in U-Haft gekommen, erklärte der Sprecher.

Ermittelt werde wegen des Verdachts auf die Anleitung zur Begehung
einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und einer Störung des
öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten. Das Motiv des
Jungen sei noch ungeklärt.

1. November 2018
von Lucy
Keine Kommentare

Zwölfjährige entkommt Angreifer

Wiesbaden (dpa) – Ein zwölf Jahre altes Mädchen ist im hessischen
Wiesbaden auf dem Schulweg von einem Unbekannten überfallen worden.
Der Mann habe die Schülerin deren Angaben zufolge von hinten
umklammert, teilte die Polizei mit. Nach lauten Hilfeschreien des
Mädchens seien Autofahrer aufmerksam geworden; der Täter flüchtete.
Er soll der Zwölfjährigen bereits seit ihrem Aussteigen aus einem Bus
gefolgt sein. Der Täter trug der Polizei zufolge schwarze Handschuhe
und einen schwarzen Kapuzenpulli. Die Ermittler suchen nun Zeugen,
die das Geschehen am Dienstagmorgen beobachtet haben.

1. November 2018
von Lucy
Keine Kommentare

Durchhalten oder Leiden? Was Studienabbrecher bedenken müssen

Die Vorlesungen sind langweilig und die Seminare laufen auch nicht
wie gewünscht – Studierende entscheiden sich nicht immer gleich für
das richtige Fach. Was gilt es bei einem Abbruch zu beachten und was
passiert mit Kindergeld, Bafög und Co.?

Dresden/Oldenburg (dpa/tmn) – Die Freude, zur Universität zu gehen,
kann schnell verfliegen. Dann nämlich, wenn es keinen Spaß mehr
macht, die Kurse zu besuchen. Anlaufschwierigkeiten kann es in einem
Fach immer geben. Wer sich aber über längere Zeit an der Hochschule
quält, denkt womöglich über einen Studienabbruch nach. Doch wie
erkennen Studierende eigentlich, dass sie das falsche Fach gewählt
haben? Und welche Konsequenzen hat ein Studienabbruch?

Was sind Indizien dafür, dass ein Fach nicht passt?

Die Gründe für einen Studienabbruch können sehr verschieden sein: Die
Leistungen in den Klausuren entsprechen nicht den eigenen
Erwartungen, die Bedingungen am Studienort gefallen nicht oder es
steht einfach ein Neubeginn an. «Oft merken Studierende recht
schnell, dass irgendetwas im gewählten Studiengang nicht passt»,
erzählt Cornelia Blum, Leiterin der Zentralen Studienberatung an der
Technischen Universität Dresden. Zum Beispiel, wenn sie keine
Motivation verspüren oder einfach kein Interesse an den Inhalten
ihres Studiums aufbringen können.

Was können Studierende tun, wenn sie das Gefühl haben, das falsche
Fach gewählt zu haben?

Für erste Fragen können Studenten zur Hochschulberatung gehen.
Grundsätzlich ist es ratsam, die Flinte nicht zu früh ins Korn zu
werfen. Bei schlechten Noten oder mangelhaften Leistungen sollten
Studierende noch einmal durchdenken, ob sie wirklich alle Optionen
ausgeschöpft haben. «Eine Veränderung des Lern- und Arbeitsverhaltens
kann hier manchmal Wunder wirken, ebenso gezielte Nachhilfe», sagt
Wilfried Schumann, Leiter des Psychologischen Beratungs-Service von
Universität und Studentenwerk Oldenburg. Wenn jedoch fehlendes
Interesse an den Studieninhalten das Problem ist, stellt sich eher
die Frage, ob Durchhalten lohnt.

Es kommt auf die Perspektive an: Wie sehr ist der Studierende bereit,
für seinen Traumberuf zu leiden? «Der Studienabschluss ist die
Eintrittskarte in den gewünschten Beruf, und dieser Umstand macht es
leichter, die eine oder andere Kröte zu schlucken», erklärt Schumann.
Trifft das alles nicht zu, sollten Studenten sich eingestehen, dass
der eingeschlagene Pfad absolut nicht passt. Dann seien
entschlossenes Handeln und eine Neuorientierung wichtig.

Wann und unter welchen Voraussetzungen können sich Studierende
Leistungen bei einem Fachwechsel anrechnen lassen?

Studierende, die einige Semester in einem Fach absolviert haben,
können erbrachte Leistungen und Credit Points möglicherweise für ein
neues Fach nutzen. Dabei gilt: Überschneiden sich die Inhalte von
neuem und altem Studienfach stark, können mehr bereits erbrachte
Prüfungsleistungen angerechnet werden. Dann bestehe die Chance, in
ein höheres Fachsemester eingestuft zu werden, erklärt Cornelia Blum.

Welche Konsequenzen hat ein Studienabbruch für Kindergeld,
Krankenversicherung und Bafög?

«Für das Kindergeld hat ein Studienabbruch keine Konsequenzen»,
erklärt Susanne Eikemeier von der Bundesagentur für Arbeit – sofern
alle anderen Voraussetzungen dafür erfüllt sind. Studenten dürfen zum
Beispiel nicht mehr als 20 Stunden pro Woche jobben. Auch das Alter
spielt eine Rolle: «Grundsätzlich können Kinder bis 25 Jahre
Kindergeld bekommen, solange sie in Ausbildung oder im Studium sind»,
erklärt Eikemeier. Dabei ist es nicht entscheidend, ob es sich um das
erste oder zweite Studium handelt.

Beim Bafög gibt es eine spezielle Regelung: Wer sein Studium
innerhalb der ersten beiden Fachsemester abbricht oder das Fach
wechselt, muss dafür keine Motive nennen. «Ab dem dritten
Fachsemester muss ein sogenannter wichtiger Grund gegeben sein:
mangelnde Eignung oder ein Neigungswandel», erklärt Wilfried
Schumann. Ab dem vierten Fachsemester oder bei einem zweiten
Fachrichtungswechsel ist ein Student dazu verpflichtet, nachzuweisen,
dass er keine andere Möglichkeit hatte, als das Studienfach zu
wechseln. Auch ihrer Krankenversicherung müssen Studierende einen
Abbruch melden. Bis zum 25. Lebensjahr bleiben sie aber im Regelfall
in der Familienversicherung – egal, ob sie ihr erstes, zweites oder
drittes Fach studieren.

Zählt das nächste Studium als Zweitstudium?

Ein Studium, das nach Abbruch eines anderen Faches aufgenommen wird,
ist kein Zweitstudium, sondern entspricht einem Fachrichtungswechsel.
Von einem Zweitstudium spricht man erst, wenn eine weitere
Hochschulausbildung angestrebt wird.