SDS-newsline Onlinezeitung

4. Dezember 2017
von schueler
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Planer und Berater: Restaurantfachleute sind mehr als Kellner

Harte Arbeit zu unmöglichen Zeiten, dabei stets freundlich bleiben
und den Gast möglichst gut beraten: Ein Zuckerschlecken ist die
Arbeit von Restaurantfachleuten nicht. Abwechslung gibt es dafür
genug – und Karrieremöglichkeiten auch.

Berlin (dpa/tmn) – Der Gast soll sich wohlfühlen. Das ist das oberste
Ziel von Restaurantfachleuten. Dafür decken sie Tische, nehmen
Bestellungen auf, servieren Speisen und Getränke, erstellen
Rechnungen und kassieren schließlich ab. Darüber hinaus beraten sie
den Gast und beantworten seine Fragen – etwa, wie ein Gericht genau
zubereitet wird, welches Gericht auf der Speisekarte Magenkranke
essen können und welches Dessert für Allergiker geeignet ist. «Dafür
muss man die Fakten draufhaben», sagt Claudia Topfstedt. Die
19-Jährige hat ihre Ausbildung als Restaurantfachfrau bereits beendet
und arbeitet im Hotel Regent Berlin.

Topfstedt und ihre Kollegen haben aber auch jenseits des
Tagesgeschäfts genug zu tun. «Die Planung und Ausrichtung von
Veranstaltungen, Tagungen und Festlichkeiten ist ein weiterer
Schwerpunkt im Tätigkeitsfeld von Restaurantfachleuten», erklärt
Sandra Warden, Geschäftsführerin im Dehoga Bundesverband. So
organisieren sie zum Beispiel Hochzeiten, Geburtstagsfeste oder
Firmenjubiläen – von der Menüfolge bis zur Getränkeauswahl.

Ein bestimmter Schulabschluss ist dafür nicht vorgeschrieben. Die
meisten Azubis haben einen Realschulabschluss, aber auch Hauptschüler
können sich gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz ausrechnen: Der
Restaurantfachmann gehört – wie fast alle Jobs in der Gastronomie –
zu den Berufen, die besonders unter dem Fachkräfte- und
Auszubildendenmangel leiden.

«Wichtiger als Schulabschluss und Noten ist, dass die angehenden
Serviceprofis Spaß daran haben, mit und für Menschen zu arbeiten»,
sagt Warden. Gute Umgangsformen, freundliches Auftreten und eine
ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit sind also Pflicht. Nörgelt ein
Gast, müssen Restaurantfachleute souverän darauf eingehen und spontan
reagieren. Und die Arbeitszeiten liegen meist am Abend und am
Wochenende – also dann, wenn andere ihre Freizeit genießen. «Dafür
hat man dann an anderen Tagen frei und kann zum Beispiel in Ruhe
einkaufen gehen, wenn nicht so viel los ist», sagt Topfstedt.

Weiter ist Flexibilität gefragt: So kann es passieren, dass zu
vorgerückter Stunde eine größere Gruppe Gäste eintrifft, die schnell
beköstigt werden wollen. Geschickt müssen Restaurantfachleute
ebenfalls sein, etwa wenn sie am Tisch einen Fisch zerlegen müssen.
Und die ständige Rennerei zwischen Küche, Buffet, Bar und den
Gästetischen, oft mit schweren Tabletts oder heißen Tellern, ist
körperlich alles andere als leicht. «Aber es ist auch außerordentlich
erfüllend, Gästen einen angenehmen Abend zu bereiten oder zum
Gelingen einer großen Veranstaltung beizutragen», erklärt Warden.

3000 junge Frauen und Männer haben laut Dehoga im Jahr 2016 in
Deutschland die Ausbildung für Restaurantfachleute begonnen. Der
Beruf ist weiblich geprägt: Rund zwei Drittel der insgesamt 6080
Azubis sind nach Angaben des Deutschen Industrie- und
Handelskammertages (DIHK) Frauen. Ihre Ausbildung dauert drei Jahre,
aufgeteilt zwischen Betrieb und Berufsschule. Im Unterricht lernen
die Auszubildenden zum Beispiel Warenkunde, Marketing und
Restaurantorganisation. Und im Betrieb arbeiten sie im
Restaurant-Service, am Buffet und in der Bar.

«Die Schicht beginnt damit, dass das Team sich trifft und bespricht,
was ansteht», erzählt Topfstedt aus ihrem Alltag. Dann werden
Aufgaben verteilt: Es muss eingedeckt und dekoriert werden. Gläser
und Besteck werden poliert, Karaffen und Salzstreuer gereinigt und
aufgefüllt. Wenn die Gäste da sind und die Speisekarte studieren,
sprechen Restaurantfachleute Empfehlungen aus. Deshalb lernen die
Azubis zum Beispiel auch, wie Weinsorten schmecken und riechen und
welcher Wein gut wozu passt.

Die Ausbildungsvergütung ist von Bundesland zu Bundesland
unterschiedlich. Tarifgebundene Unternehmen zahlen laut Dehoga
zwischen 550 und 770 Euro im ersten Ausbildungsjahr, zwischen 610 und
875 Euro im zweiten und zwischen 680 und 1.000 Euro im dritten
Ausbildungsjahr. In nicht-tarifgebundenen Betrieben kann die
Vergütung niedriger sein.

Nach der Ausbildung haben Restaurantfachleute verschiedene
Einsatzmöglichkeiten, vom Sternerestaurant über Hotel und
Catering-Betrieb bis zum Kreuzfahrtschiff. Das tarifliche
Einstiegsgehalt als Fachkraft ist ebenfalls unterschiedlich und liegt
laut Dehoga zwischen 1545 Euro in Mecklenburg-Vorpommern und 2168
Euro in Hessen – und je nach Arbeitgeber auch höher oder niedriger.

Wer weiterkommen will, kann bis zum Abteilungsleiter oder etwa
Restaurantdirektor aufsteigen. «Das Beste ist, dass ich mit meiner
fundierten Ausbildung überall auf der Welt arbeiten kann», sagt
Topfstedt. Ihr Tipp an alle Interessierten: Unbedingt erst einmal
gucken, ob der Beruf einem wirklich gefällt – und zwar über ein
Praktikum.

4. Dezember 2017
von schueler
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Von Arbeitszeit bis Abbruch: Das Wichtigste rund ums Praktikum

Mal freiwillig, mal als Pflichterfüllung: Mit Praktika sammeln
Studierende Berufserfahrung. Aber wie finden sie das richtige
Praktikum? Welche Rechte haben sie dabei? Und was, wenn sich die
erhoffte Schnupperei als Reinfall erweist?

Überlingen/Berlin (dpa/tmn) – Ob Geistes- oder Naturwissenschaften,
Jura oder Lehramt: Praktika sind in vielen Studiengängen Pflicht. Und
selbst ohne Zwang nutzen viele Studierende ihre vorlesungsfreie Zeit,
um den Arbeitsalltag kennenzulernen. Die wichtigsten Fragen und
Antworten dazu im Überblick:

Warum sind Praktika sinnvoll?

«Ein Praktikum dient vor allem dazu, praktische Arbeitserfahrungen zu
sammeln, die im eher theoretischen Studium nicht vermittelt werden»,
erklärt Birgit Adam. Sie ist Autorin des Ratgebers «Chance Praktikum»
der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Im besten Fall lernt man
in einem Praktikum den ganz normalen Arbeitsalltag kennen, sagt sie –
mit allen positiven und negativen Seiten. Praktika sind zudem eine
gute Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen: «Wer in einem Unternehmen
schon einmal einen guten Eindruck gemacht hat, hat später bei der
Stellensuche bereits einen Fuß in der Tür.»

Wo finde ich das richtige Praktikum?

Jutta Boenig empfiehlt dafür vor allem Messen. Denn dort können
Interessenten direkt mit einem Unternehmen in Kontakt kommen, erklärt
die Vorstandsvorsitzende der Deutschen Gesellschaft für
Karriereberatung (DGfK). Alternativ wenden sie sich ans Career Center
ihrer Hochschule. Gerade für Geisteswissenschaftler lohnt sich auch
ein Blick in die Newsletter von Unternehmen, auch Plattformen wie
Xing und Linkedin können weiterhelfen. Generell gelte: «Praktika
kommen nicht von alleine.»

Worauf kommt es in der Bewerbung und beim Vorstellungsgespräch an?

«Ganz klar: Man muss über die Firma Bescheid wissen, bei der man sich
bewirbt», sagt Boenig. Bewerber sollten in ihren Unterlagen und dem
Gespräch außerdem ihre Persönlichkeit und ihre Motivation zeigen
sowie möglichst den Mehrwert, den sie für das Unternehmen mitbringen.
«Ein Geisteswissenschaftler möchte vielleicht das theoretische Wissen
aus dem Studium mit der Praxis verknüpfen. Dazu kann er das
Unternehmen mit dem Denken der jungen Generation bereichern.»

Bekomme ich Geld für ein Praktikum?

Generell gilt der Mindestlohn von 8,84 Euro auch für Praktikanten. Es
gibt aber Ausnahmen: Handelt es sich etwa um ein Pflichtpraktikum im
Rahmen des Studiums, müssen Unternehmen keinen Mindestlohn zahlen.
Was für ihr Praktikum gilt, können Studierende mit einem Online-Test
des Bundesarbeitsministeriums herausfinden. Achtung: Geld für ein
Praktikum zählt als Einkommen, etwa beim Bafög. Um Rückzahlungen im
Nachhinein zu vermeiden, rät der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB),
das zuständige Amt im Voraus über die Einnahmen zu informieren.

Welche Rechte habe ich?

Für Praktikanten gilt wie für andere Arbeitnehmer auch das
Arbeitszeitgesetz: Pro Tag dürfen sie demnach höchstens acht, in
Ausnahmefällen auch bis zu zehn Stunden arbeiten, dazu kommt ein
grundsätzliches Recht auf Pausen. Und wie andere Arbeitnehmer haben
Praktikanten ebenfalls das Recht auf ein qualifiziertes Zeugnis.

Bin ich während meines Praktikums versichert?

Wie und in welcher Form man im Praktikum sozialversicherungspflichtig
wird, hängt nicht nur vom Verdienst ab. Auch hier macht es einen
Unterschied, ob das Praktikum Pflicht oder freiwillig ist, erklärt
Adam. Es lohnt sich also, vorher beim Arbeitgeber nachzufragen. Immer
Pflicht ist dagegen die Krankenversicherung. «Hier empfiehlt es sich,
die Versicherungslage vor Beginn eines Praktikums mit der jeweiligen
Krankenkasse durchzusprechen», rät Adam deshalb.

Was muss ich bei einem Auslandspraktikum beachten?

Vor allem muss man mit der Planung rechtzeitig beginnen, sagt Adam.
«Mindestens ein Jahr Vorlaufzeit sollte man hier einkalkulieren.» In
Ländern, die nicht zur EU gehören, sind zum Beispiel
Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis Pflicht – das muss erst
organisiert werden. «Auf keinen Fall sollte man mit einem
Touristenvisum zum Beispiel in die USA einreisen und dann dort auf
eigene Faust einen Praktikumsplatz suchen. Das ist streng verboten
und kann zu einer sofortigen Ausweisung und einem späteren
Einreiseverbot führen», warnt die Expertin.

Wie viele Praktika sind überhaupt sinnvoll?

Pauschal könne man diese Frage nicht beantworten, sagt Boenig.
«Wichtig ist, sich nicht zu verzetteln.» Am Anfang seien Praktika
gut, um sich auf dem Arbeitsmarkt zu orientieren, später sollte ein
roter Faden im Lebenslauf erkennbar sein. Das kann dann auch
bedeuten, nicht mehr jedes Praktikum mitzunehmen. «Nach jedem
Praktikum sollte man reflektieren: Was habe ich gelernt? Was ist der
nächste Schritt?»

Was muss ich zum Start ins Praktikum beachten?

«Am ersten Tag gilt: gucken, gucken, gucken», sagt Boenig.
«Besserwisser kommen in keinem Betrieb gut an. Deshalb sollte man
sich mit Sätzen wie «Das habe ich in der Uni ganz anders gelernt»
zurückhalten.» Fragen seien dagegen schon erwünscht. Und auch ein
Ein- oder Ausstand komme bei den Kollegen meist gut an.

Was, wenn es gar nicht läuft – abbrechen?

«Durchhaltevermögen ist im Praktikum schon gefragt», sagt Boenig.
«Man sollte sich auf den Betrieb einlassen und kann immer etwas
lernen.» Trotzdem kann es vorkommen, dass ein Praktikum überhaupt
nichts ist und man abbrechen möchte. Vorsicht: Während freiwillige
Praktika auch bei der Kündigung wie normale Arbeitsverhältnisse
behandelt werden, sind Studenten im Pflichtpraktikum zusätzlich an
die Studienordnung gebunden. Deshalb sollten sie sich laut DGB bei
einem Abbruch mit ihrem Studierendensekretariat in Verbindung setzen.

4. Dezember 2017
von schueler
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Ohne uns läuft nichts: Arbeiten bei den Wasserwerken

Den Hahn auf, den Hebel hoch, und schon fließt Wasser aus der
Leitung. Kaum einer denkt über diesen Handgriff nach – sauberes
Trinkwasser ist in Deutschland eine Selbstverständlichkeit. Doch
dahinter steckt eine Menge Arbeit von vielen verschiedenen Profis.

Berlin (dpa/tmn) – Rund eine Badewanne voller Wasser verbraucht jeder
Bundesbürger im Schnitt pro Tag. 123 Liter waren es 2015, sagt Daniel
Wosnitzka, Pressesprecher des Deutschen Vereins des Gas- und
Wasserfaches (DVGW). Damit dieses ganze Wasser in einwandfreier
Qualität aus der Leitung fließt, sind die Mitarbeiter von
Wasserwerken und Wasserversorgern Tag und Nacht im Einsatz –
überwiegend in technischen, aber auch in kaufmännischen Berufen. Das
Spektrum der Jobs reicht von klassischen Lehrberufen bis zu
Studiengängen.

Das Rückgrat der Belegschaft bilden meistens die Fachkräfte für
Wasserversorgungstechnik: Beim Zweckverband Landeswasserversorgung in
Stuttgart (LW) stellen sie mit einem knappen Drittel zum Beispiel
einen Großteil der Beschäftigten. «Es ist ein sehr vielfältiger
Beruf», sagt Unternehmenssprecher Bernhard Röhrle. Unter anderem sind
die Fachkräfte dafür zuständig, dass immer hygienisch einwandfreies
Wasser in den Leitungsrohren ankommt. Sie bedienen, überwachen und
warten die Anlagen, die Wasser fördern, aufbereiten oder verteilen.

Mitunter sitzen sie auch in der Zentrale am Computer, der das
Wasserversorgungssystem steuert. «Wenn beispielsweise nach einem
spannenden Fußballspiel alle Menschen auf die Toilette springen,
müssen sie schauen, dass der Betrieb weiterläuft und genügend Wasser
nachfließt», erläutert Röhrle.

Die Fachkraft für Wasserversorgungstechnik ist ein klassischer
Ausbildungsberuf. Bei den meisten Wasserwerken gibt es aber noch
andere Azubis – darunter der Bauzeichner, der Chemielaborant, der
Elektroniker für Betriebstechnik oder der Kaufmann für
Büromanagement. Auch Hochschulabsolventen arbeiten in den Betrieben –
vor allem Bauingenieure, aber auch IT-Betreuer, Elektro- und
Vermessungsingenieure.

Jenseits des Fachwissens sind dort vor allem die berühmten Soft
Skills gefragt. «Man sollte im Team arbeiten können», sagt Dana
Buchholz, Leiterin des Bereichs Personalmanagement bei den Berliner
Wasserbetrieben. «Man muss für das Unternehmen brennen – unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind alle stolz darauf, für die
Wasserbetriebe arbeiten zu dürfen.» Mit fast 4500 Beschäftigten sind
die Berliner Betriebe das größte städtische
Wasserversorgungsunternehmen in Deutschland.

Für sauberes und gesundes Trinkwasser zu sorgen, ist eine große
Verantwortung. Hohe Motivation und Zuverlässigkeit sind deshalb in
allen Tätigkeitsbereichen Voraussetzung. Aber auch fundierte
Fachkenntnisse werden immer wichtiger – auch in scheinbaren Nischen.
«Die Struktur in der Wasserversorgung verändert sich seit den letzten
Jahren deutlich, weil die Anforderungen immer komplexer werden»,
erklärt Röhrle. «Bei den heutigen Anforderungen an Wasserqualität und
Aufbereitung müssen sich die Leute mehr und mehr spezialisieren.»

Das bestätigt auch Dana Buchholz: «Die Aufgabengebiete sind viel
komplexer und umfangreicher geworden. Vorrangig haben sich die
Bereiche Technologie und Innovation herausgebildet, dazu gehören
Automatisierung, Digitalisierung und Steuerungstechnik.»

Ole Braukmann, Pressesprecher bei Hamburg Wasser, sieht in der
Digitalisierung eine große Herausforderung. «Wir können noch gar
nicht so recht vorhersagen, wo das in unserem Arbeitsumfeld überall
eine Rolle spielen wird», sagt er. «Aber klar ist: Alles, was
digitalisiert werden kann, wird irgendwann digitalisiert.» Bisher
haben zum Beispiel vier Mitarbeiter in einem Betrieb überprüft, ob
die Gullis verstopft sind. Das übernehmen in Zukunft vielleicht
internetfähige Sensoren. «Dann bräuchten wir einen weniger zum
Reinigen, dafür aber einen mehr, der den digitalen Prozess steuert.»

Bei Hamburg Wasser wird sich laut Braukmann im Jahr 2030 die Hälfte
der jetzigen Belegschaft im Ruhestand befinden. Kein Einzelfall: Auch
andere Wasserversorger müssen kräftig nachbesetzen. «Der Wettbewerb
um talentierte junge Mitarbeiter wird sich zukünftig auch für die
Unternehmen der Wasserwirtschaft verschärfen», prognostiziert
DVGW-Sprecher Wosnitzka. Bei den Berliner Wasserbetrieben gebe es
zwar noch keinen Bewerbermangel, sagt Buchholz. Dennoch rücke auch
hier das Problem des Fachkräftemangels näher.

Eine Herausforderung dabei: Viele Arbeitgeber in der freien
Wirtschaft zahlen besser als öffentliche Wasserversorger. Dafür
punkten die Betriebe mit weichen Faktoren, sagt Ole Braukmann. «Wer
dort arbeitet, tut etwas Gutes für seinen Heimatort, diese lokale
Verankerung ist vielen Mitarbeitern sehr wichtig.»

4. Dezember 2017
von schueler
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Schüler backen 734 Meter langen Kalten Hund für guten Zweck

Berlin (dpa) – Gut zwei Tonnen schwer und 734,08 Meter lang: Schüler
aus Berlin haben mit einem extralangen Kalten Hund vermutlich einen
Rekord aufgestellt. Ein Notar und das Vermessungsamt hätten die Daten
amtlich festgestellt, sagte Schulleiter Roland Härtel. Nun wolle man
einen Antrag für das Guinness-Buch der Rekorde stellen.

Gebacken wurde der Kalte Hund an vier Tagen im Laufe der Woche. Die
Zutatenliste war laut der Philipp-Reis-Schule in Berlin-Lichtenberg
lang: 600 Kilogramm Kekse, 650 Kilogramm Kokosfett, 650 Kilogramm
Puderzucker, 160 Kilogramm Kakaopulver, 190 Liter Milch, 5 Kilogramm
löslicher Kaffee und 2,5 Kilogramm Rum-Aroma. Die Zutaten wurden
von Sponsoren bereitgestellt.

Nach der Vermessung wurde der Kuchen stückweise verkauft. Der Erlös
sollte dem Berliner Verein Kinderträume zugutekommen, de

4. Dezember 2017
von schueler
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Marburger Uni-Professorin neue Vorsitzende des Philologenverbands

Berlin/Wiesbaden (dpa) – Der Deutsche Philologenverband (DPhV) hat
die Marburger Universitätsprofessorin Susanne Lin-Klitzing zur
neuen Vorsitzenden gewählt. Das teilte die hessische Geschäftsstelle
am Freitag in Wiesbaden mit. Der Philologenverband ist ein
gewerkschaftlicher Zusammenschluss von Lehrern an Gymnasien,
Gesamtschulen, Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen, die auf
das Abitur vorbereiten.

4. Dezember 2017
von schueler
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Bericht: Zahl arbeitsloser Schulabbrecher weiter hoch

Berlin/Nürnberg (dpa) – Trotz günstiger Rahmenbedingungen ist die
Zahl der arbeitslosen Schulabbrecher in Deutschland unverändert hoch.
Das geht aus Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor, die den
Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (Samstag) vorliegen.
Demnach waren im Oktober 49 278 unter 25-Jährige ohne
Hauptschulabschluss ohne Job – im Vorjahreszeitraum waren es 48 003
und im Jahr zuvor 38 634. Im Oktober 2012 hatte die Zahl arbeitsloser
Schulabbrecher mit 32 200 noch einen langjährigen Tiefstand erreicht.

Tatsächlich dürfte die Zahl junger Erwerbsloser ohne Abschluss dem
Bericht zufolge noch höher sein als in den BA-Daten ausgewiesen:
Allein 2017 seien gut 36 000 Schulabbrecher unter 25 Jahren wegen
fehlender Kooperation mit Arbeitsagentur oder Jobcenter nicht mehr
offiziell als Arbeitslose registriert worden. 29 700 hätten dagegen
einen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt gefunden. Nach Angaben des
Statistischen Bundesamts ist die Zahl der Schulabbrecher in den
vergangenen Jahren leicht gestiegen – von 47 684 im Jahr 2012 auf
49 193 im vergangenen Jahr.

4. Dezember 2017
von schueler
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Elfjähriger versprüht Reizgas in Unterricht: 16 verletzte Schüler

Friesoythe (dpa) – Ein Elfjähriger hat während des Unterrichts an
einer Realschule in Niedersachsen Reizgas versprüht und dabei 16
Mitschüler verletzt. Sieben Betroffene wurden in Friesoythe am
Freitag wegen Atemwegs- und Augenreizungen in Krankenhäuser gebracht,
wie ein Polizeisprecher sagte. Die anderen neun wurden an Ort und
Stelle behandelt. Um welches Reizgas es sich gehandelt habe, sei noch
unklar. «Vermutlich war es Pfefferspray oder ähnliches», sagte der
Polizeisprecher. Der Vorfall ereignete sich in einem Chemieraum, der
Junge habe den Stoff in die Schule mitgebracht gehabt. Alles in allem
befanden sich 26 Schüler in dem Raum.

Feuerwehr und Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot von 100
Leuten vor Ort. «Es stellte sich aber heraus, dass die Situation
nicht so dramatisch war wie befürchtet», sagte der Sprecher. Der
Unterricht lief in den nicht betroffenen Klassenräumen während des
Einsatzes weiter. Gegen den Elfjährigen leitete die Polizei ein
Ermittlungsverfahren ein.

4. Dezember 2017
von schueler
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«Nicht nur Spielerei» – Wie Smartphone-Apps Behinderten helfen

Sie weisen den Weg, sie übersetzen, sie informieren über zugängliche
Orte: Smartphone-Apps eröffnen Menschen mit Behinderung neue
Möglichkeiten der Teilhabe. Sozialverbände fordern mehr davon.

Berlin (dpa) – «Ich möchte dem Entwickler dieser App meine tiefe
Dankbarkeit aussprechen. Trotz meiner Sehbehinderung bin ich immer
ein unternehmungsfreudiger Mensch gewesen – jetzt ermöglicht mir
diese App, noch viel besser spazieren zu gehen», schreibt der Nutzer
«Daiseeh» aus den USA. Und «Richard» aus Großbritannien kommentiert
im Internet: «Diese App ist brillant. Jetzt kann ich Orte in meiner
Stadt erkunden und Dinge kennenlernen, die ich bisher nicht kannte.
Es ist einfach befreiend.»

Die Rede ist von einem kleinen Programm für ein kleines Gerät, dessen
Prinzip so einfach wie einleuchtend ist. Die Smartphone-App mit dem
Namen «Ariadne GPS» bietet eine Navigationshilfe, die dem Nutzer an
jedem Ort erklärt, was vor, neben und hinter ihm liegt: Straßennamen,
Lokale, Museen und vieles mehr. Die von einem italienischen
Informatiker entwickelte Sprachanwendung ist auch auf Deutsch
verfügbar, läuft bislang aber nur auf dem iPhone. Für Blinde und
Sehbehinderte ist die App nicht weniger als eine kleine Revolution.

Eine sehr wirkungsvolle Idee hatte auch der Berliner
Inklusions-Aktivist Raul Krauthausen. Er sitzt im Rollstuhl und ist
regelmäßig mit dem Problem mangelnder Barrierefreiheit konfrontiert.
«Ein Freund hatte sich beschwert, dass wir uns immer in demselben
Café treffen müssen. Wir beide wussten aber nicht, in welchem anderen
Café ein Treffen überhaupt möglich wäre, ohne eine Stufe am Eingang
zu haben», berichtet Krauthausen. Daraufhin startete er die App
«Wheelmap» für Android, iPhone und Windows 10. Sie basiert auf frei
verfügbarem Kartenmaterial und enthält Informationen zur
barrierefreien Zugänglichkeit von mehr als 800 000 Orten wie
Restaurants, Bibliotheken oder Schwimmbädern.

«Wheelmap» basiert auf dem Prinzip des «User-generated content»:
Jeder Nutzer kann neue Orte in die Karte eintragen und sie mit
Informationen zur Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer und
Gehbehinderte versehen. Krauthausen erklärt, was dabei zu
berücksichtigen ist: «Komme ich als Rollstuhlfahrer überhaupt rein?
Gibt es Stufen oder auch eine Rampe? Dann sollte man prüfen, ob
wirklich alle Räume zu erreichen sind.» Je nach Barrierefreiheit
erhalten die Orte eine Ampelfarbe: Grün steht für «voll
rollstuhlgerecht», gelb markierte Orte haben höchstens eine
Treppenstufe und rot gekennzeichnete Orte sind für Rollstuhlfahrer
nicht zugänglich.

Dass Smartphone-Apps immer häufiger eine wichtige Hilfe für Menschen
mit Behinderung darstellen, betont auch Cornelia Jurrmann vom
Sozialverband VdK. «Apps sind für sehr viele Menschen längst fester
Bestandteil ihres Alltags. Mobile Anwendungen zur Barrierefreiheit
sind auf keinen Fall nur eine nette Spielerei», erklärt sie. Neben
Navigationshilfen gibt es Apps, die Speisekarten vorlesen, Durchsagen
in Zügen verschriftlichen oder autistischen Menschen eine
Kommunikation mit Bildern ermöglichen. Einen hilfreichen Überblick
der verfügbaren Programme bietet das Rehadat-Informationssystem des
Instituts der deutschen Wirtschaft.

Bislang sind viele der Apps, die Menschen mit Behinderung im Alltag
helfen, von Privatpersonen oder von sozialen Initiativen ins Leben
gerufen worden. Der VdK fordert deshalb, dass sich auch die
Wirtschaft mehr um das Thema kümmert. «Von Seiten der App-Entwickler
muss ein Umdenken stattfinden, dass Barrierefreiheit nicht nur einem
kleinen Personenkreis nützt, sondern sehr vielen Menschen. Den
meisten ist nicht bewusst, dass über 90 Prozent aller Einschränkungen
erst im Laufe des Lebens erworben werden, dass also jeder betroffen
sein kann», sagt Jurrmann.

Ein Unternehmen, das mit solch einer App bereits seit 2009 am Markt
ist, heißt «Verbavoice». Es bietet Gehörlosen Simultandolmetscher an,
die per Internet-Videoübertragung live aufs Smartphone oder Tablet
zugeschaltet werden. Kunden sind vor allem Studenten, die mithilfe
der App Vorlesungen besser verstehen können. Der kostenpflichtige
Service wird dann meist von den Krankenkassen oder Sozialämtern
übernommen. Mittlerweile bietet «Verbavoice» seine Dienste aber auch
Landtagen, Stadträten und Unternehmen an. Denn eines steht fest:
In Sachen Barrierefreiheit gibt es noch viel zu tun. Und Apps werden
dabei in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen.

4. Dezember 2017
von schueler
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Kleines Szene-Lexikon: Was 2017 angesagt war

«I bims», das Jahr 2017! Was uns in Szene und Alltag in diesem Jahr
bewegte und Trend war: Fidget Spinners zum Beispiel, der Ohrwurm
«Despacito», E-Zigaretten und roher Keksteig zum Löffeln.

Berlin (dpa) – Einhorn-Produkte, entblößte Knöchel, Pokémon Go waren
auch 2017 noch angesagt, auch wenn sie eher zu den Trends des
Vorjahres gehörten. Eine Auswahl, was 2017 an Szene-Hits und neuen
Phänomenen zu beobachten war – alphabetisch geordnet:

«AMERICA FIRST, THE NETHERLANDS SECOND»: Gegen Trump sein war in. Die
Worte «America First» des US-Präsidenten veranlassten niederländische
Satiriker dazu, in einem Clip zu zeigen, warum ihr Land gleich auf
Platz zwei kommt! Andere Länder kopierten das.

«BABYLON BERLIN»: Bei den vielen Serien begeisterte diese deutsche
besonders. Beeindruckend der Nachtclub «Moka Efti» darin (Song: «Zu
Asche, zu Staub»), der besser als das «Berghain» zu sein scheint.

COMPRESSION TIGHTS: Männer trugen Leggins, die allerdings – wie in
Amerika – lieber Compression Tights genannt werden und beim Workout
schützen. Oft mit lockeren Shorts über der engen Hose kombiniert.

«DESPACITO»: Der sexlastige Sommerhit von Luis Fonsi und Daddy Yankee
war wohl der Welthit des Jahres. Ein Ohrwurm, der von 2017 bleibt.

E-ZIGARETTEN: Ob verdampfen nun besser als verbrennen ist, bleibt
umstritten. Die E-Zigarette – mit oder ohne Nikotin – verbreitete
sich jedenfalls weiter. Dampfer sind die neuen Raucher.

FIDGET SPINNERS: Nach dem digitalen Pokémon Go letztes Jahr war das
diesjährige Hype-Spiel analog. Ein Drehspielzeug für nervöse Finger.

GEMÜSE: In der Küche sowieso Trend. Erfreute sich aber auch in
Eisdielen größerer Beliebtheit – wie wäre es mit Rote-Beete-Eis?

HAMBURG: Als neue deutsche Lieblingsstadt – etwa vom «Lonely Planet»
– wurde in diesem Jahr Hamburg genannt. Stichwort Elbphilharmonie!

I BIMS: Zum «Jugendwort des Jahres» kürte eine Jury «I bims» (Ich
bin/bin’s) aus der im Internet beliebten, ironischen Vong-Sprache.

JACKFRUCHT: Die asiatische Frucht scheint die neue Avocado zu sein.

KEKSTEIG ZUM LÖFFELN: Ein Kindertraum wurde wahr. Roher Kuchen- oder
Keksteig wird nun kugelweise im Becher verkauft. Instagramfutter!

LIEFERDIENSTE: Das Liefergeschäft von Foodora, Deliveroo und Co ist
hart. Die Bringdienste gerieten 2017 auch wegen ihrer Provision für
die Restaurants und die Arbeitsbedingungen der Kuriere in die Kritik.

«MENSCHEN LEBEN TANZEN WELT»: Jan Böhmermann ließ Affen einen Text
für eine Satire über sogenannte Pop-Poeten anfertigen.

NACKTE: Hüllenlosigkeit schien im TV tabuloser vorzukommen – sei es
bei «Adam sucht Eva» (RTL) oder aber in der RTL-II-Dating-Show «Naked
Attraction», bei der Singles die Kandidaten zuerst nackt sehen.
Achja: Und in Paris gibt es jetzt ein Nackt-Restaurant – «O’Naturel».

OVERSIZE: Ein dunkler Oversize-Mantel zu pinkem Pulli und einer
bunten Strumpfhose – das war die Saisonmode auf einmal getragen, wenn
frau den Pariser Prêt-à-Porter-Schauen für 2017/18 folgte.

POLITISCHE MODE: T-Shirts mit Slogan oder Statement, feministischen
oder ironischen Botschaften erlebten ein Mode-Comeback.

QUATSCH: Da die Weltpolitik vielen absurd erscheint, lenkten sich
immer mehr mit Satire ab – das Portal «Der Postillon» wird oftmals
mehr beachtet als ernstgemeinte Analysen.

RIOTHIPSTER: Abscheu erntete ein Bärtiger, der bei den G20-Krawallen
in Hamburg ein Selfie von sich und einer brennenden Barrikade machte.

SAMT: Das Trendmaterial des Jahres – egal ob bei Klamotten oder bei
Kissen oder Sitz-Poufs.

TACOS: Mexikanisches Essen schien angesagt zu sein. Sind Tacos die
neuen Burger? Nunja, Hamburger gibt es natürlich nach wie vor öfter.

UNVERPACKT-LÄDEN: Es gibt nun immer mehr Läden, in denen man Produkte
des täglichen Bedarfs wie etwa Reis nicht in Plastikverpackungen,
sondern mitgebrachten Behältern bekommen kann.

VEGETARISMUS: Der Guide Michelin verlieh seine Sterne erstmals in
Deutschland auch an Lokale, die rein vegetarisch kochen: das «Cookies
Cream» in Berlin und das «Seven Swans» in Frankfurt am Main.

«WAS DU LIEBE NENNST»: Der Rapper Bausa erzählte in dem Hit von einer
Frau, bei der er sich für eine Nacht das holt, was sie Liebe nennt.

XENNIAL: recht neuer Begriff für die zwischen 1977 und 1985
Geborenen, die also noch weitgehend eine analoge Kindheit hatten.

YOLOCAUST: Um das pietätlose Verhalten mancher Besucher des
Holocaust-Mahnmals in Berlin vorzuführen, machte der Autor Shahak
Shapira sich über die Selfies her, die Touristen dort schießen und
montierte ihre Protagonisten in Aufnahmen aus dem Holocaust.

ZUCKERWATTE AM EIS: Trend, der aus Südkorea stammen soll, wurde in
New York und London dieses Jahr gehypt. Instagramfutter!

4. Dezember 2017
von schueler
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Szene-Lexikon: Was 2017 angesagt war

«I bims», das Jahr 2017! Was uns in Szene und Alltag in diesem Jahr
bewegte und Trend war: Fidget Spinners zum Beispiel, der Ohrwurm
«Despacito», E-Zigaretten und roher Keksteig zum Löffeln.

Berlin (dpa) – Craft Beer, Einhorn-Produkte, entblößte Knöchel, das
Trendgetränk Kurkuma Latte und Pokémon Go waren 2017 noch angesagt,
auch wenn sie eher zu den Trends des Vorjahres gehörten. Eine
Auswahl, was 2017 an Szene-Hits und neuen Phänomenen zu beobachten
war – alphabetisch geordnet:

ALEXA: Amazons Sprachassistent mit den Boxen Echo oder Dot hielt in
immer mehr Haushalten Einzug. Microsofts Cortana, Googles Assistant
oder Apples Siri gibt es auch. Das ist die Zukunft, heißt es oft.
Noch gibt es immer wieder Missverständnisse oder Anwendungsfehler: So
feierte Alexa in einer leeren Wohnung in Pinneberg bei Hamburg mit
lauter Musik eine Party und löste einen Polizeieinsatz aus – der
Nutzer hatte sie versehentlich per Smartphone ferngesteuert.

«AMERICA FIRST, THE NETHERLANDS SECOND»: Gegen Trump sein war 2017
in. Die Worte «America First» des US-Präsidenten veranlassten
niederländische Satiriker dazu, in einem Clip zu zeigen, warum ihr
Land gleich auf Platz zwei kommt! Die ironische Anbiederungsidee ging
viral und brachte allerhand lustige «Second»-Länder-Videos hervor,
etwa aus der Schweiz, Israel und Deutschland (von Jan Böhmermann).