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Weiterbildung im Alter lohnt sich

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Wie kann ich mich im Beruf verbessern? Und welche
Apps bringen mir wirklich etwas? Wissensdurst ist keine Frage des
Alters. Auch Senioren haben oft noch Lust darauf, Neues zu lernen.
Ältere nehmen inzwischen zunehmend Weiterbildungsangebote in
Anspruch. Sarah Widany vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung
erklärt anlässlich der Bildungsmesse Didacta (noch bis 24. Februar),
worauf es dabei ankommt.

Frage: Interessieren sich Ältere überhaupt noch für Weiterbildung?

Antwort: Ja, das Interesse ist generell hoch, auch in der
Altersklasse 50 plus. Interesse führt jedoch nicht zwangsläufig zu
einer Teilnahme an Weiterbildung. Nach Studienergebnissen nehmen 44
Prozent der 55- bis 64-Jährigen zumindest einmal pro Jahr an
Weiterbildungen teil, bei den 65- bis 69-Jährigen sind es nur noch 21
Prozent. Allerdings werden die höheren Altersgruppen in den letzten
Jahren zunehmend aktiver. Das liegt unter anderem an einer
gestiegenen Lebenserwartung und einer längeren Erwerbstätigkeit
vieler Arbeitnehmer. Da ist es logisch, dass auch die berufliche
Weiterbildung länger ein Thema ist.

Frage: Was raten sie Älteren, die bislang noch nicht zur Tat
geschritten sind?

Antwort: Ich kann allen nur raten: Fassen Sie sich ein Herz und
probieren Sie es aus. Weiterbildung ist immer freiwillig, und
weggehen kann man immer noch. Wer sich noch unsicher ist, kann sich
an vielen Stellen informieren, beispielsweise in kommunalen
Bildungsberatungsstellen oder bei den Anbietern selbst. Da kann man
auch anrufen. Und wenn man ein wenig internetaffin ist, sind
Datenbanken wie das Infoweb Weiterbildung sehr hilfreich.

Die Einrichtungen bieten auch umfassende gedruckte Programme an – da
gibt es etwa die konfessionelle Erwachsenenbildung, die
Volkshochschule, Universitäten und viele weitere Bildungsanbieter.
Oft gibt es dort auch Bildungsangebote, die speziell ältere Menschen
ansprechen. Ältere als Adressaten werden auch im beruflichen und
betrieblichen Bereich relevanter, in dem Weiterbildung häufig von
Unternehmen angeboten und auch finanziert wird.

Frage: Lohnt sich das für die Unternehmen überhaupt?

Antwort: Auf jeden Fall. Ein wichtiges Thema ist zum Beispiel das
generationsübergreifende Lernen. Die Belegschaften werden ja immer
älter. Es gibt Betriebe, da sagen die Chefs: In zehn Jahren sind 80
Prozent meiner Belegschaft weg. Da geht viel Wissen verloren.
Gemeinsame Formen des Lernens und des Austausches sind da sehr
wichtig.

Frage: Mal weg von der Arbeit: Wie sieht es denn im Ruhestand aus?

Antwort: Wenn die berufliche Tätigkeit endet, stellen sich natürlich
neue Fragen: Welches Ziel verfolge ich? Und was motiviert mich? Da
fällt auch häufig der Satz: Das lohnt sich doch gar nicht mehr. Und
trotzdem nehmen immer mehr Menschen auch im Ruhestand
Weiterbildungsangebote war.

Frage: Mit welchem Ziel?

Antwort: Viele wollen einfach Spaß haben und ihren Interessen
nachgehen. Anderen ist daran gelegen, Menschen kennenzulernen.
Einsamkeit im Alter ist da ein großes Thema. Aber auch aus
gesundheitlichen Gründen kann es sich lohnen: Beispielsweise wenn man
nach einem Ernährungskurs besser mit seiner Diabetes-Erkrankung
umgehen kann. Oder auch das ganze Thema Digitalisierung: Wenn ich
dank einer App weiß, wann der nächste Bus kommt oder über soziale
Medien mit Kindern und Enkelkindern in Kontakt bleibe. Dann lohnt
sich Weiterbildung auch im Ruhestand.

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