SDS-newsline Onlinezeitung

Bäckerin der Stars – Deutsche versorgt Promis in New York mit Kuchen

| Keine Kommentare

Eine knallrote Tasche, eine große Tüte
Popcorn, ein Laptop, eine Kopie der «New York Times» – und in alles
kann man reinbeißen. Denn obwohl diese Gegenstände täuschend echt
aussehen, sind es Kuchenkreationen der deutschen Bäckerin Miriam
Milord. Die gebürtige Düsseldorferin erschafft in ihrem Laden im New
Yorker Stadtteil Brooklyn ausgefallene Zuckerbackwerke.

Damit ist sie auch Stars in Hollywood aufgefallen. Seit Gründung
ihres Unternehmens «BCakeNY» 2008 hat sie bereits einen Ferrari für
Sänger Justin Bieber, Lippenstift für Rihanna, eine fünfstöckige
Hommage für Rapper Jay-Z sowie einen Waschbär für Comedian Kevin Hart
gebacken. Die Kreationen kosten zwischen 75 und 7500 US-Dollar (etwa
60 bis 6000 Euro). Es gibt aber auch Cupcakes ab zwei Dollar. «Manche
denken, dass wir einen Kuchen backen und dann davon leben können,
doch es steckt sehr viel Arbeit dahinter», sagt Milord.

Eine ihrer ersten und berühmtesten Kundinnen war Kourtney Kardashian,
Schwester von TV-Sternchen Kim Kardashian. Das It-Girl bestellte
einen himmelblauen Zug für ihre Babyparty im Jahr 2009. «Der Kuchen
war absolut atemberaubend und die Gäste waren begeistert, als sie ihn
sahen», schwärmte die Kardashian-Familie laut Milords Webseite.

Von einem lebensgroßen Sofa bis hin zu einem überfahrenen Gürteltier
hat Milord schon die verrücktesten Spezialanfertigungen geschaffen.
«Manchmal rate ich Kunden von einer Idee ab, zum Beispiel einen
(roten) Red Velvet Cake in der Form eines Babys. Wenn man den
anschneidet, sieht es auf dem Tisch wie ein Massaker aus.» Und bei
bestimmten Anfragen wie etwa nach Waffen als Kuchen ziehe sie eine
Grenze.

«Einmal haben wir einen Kuchen in der Form eines Hinterns für eine
Party gebacken», erzählt die 35-Jährige. Als sie dann mit dem Kuchen
am Flughafen stand, um ihn nach Los Angeles zu liefern, habe der
Sicherheitskontrolleur entgeistert gefragt: «Ist da ein Hintern in
der Box?» Auch mit 50 Kilo Buttercreme ist Milord schon geflogen.

In New York tummeln sich viele Promis. Die Produkte, für die sich
Stars begeistern, profitieren davon. Popstar Beyoncé trägt Medien
zufolge Kosmetik der Marke Glossier, Taylor Swift kauft Kleidung bei
Reformation, Schauspielerin Blake Lively mag Kekse der Levain Bakery.
Ex-Präsident Bill Clinton stöberte schon im Buchladen The Strand und
Sängerin Katy Perry wurde schon im Vintage-Laden What Goes Around
Comes Around gesichtet. All diese Geschäfte liegen in Manhattan.

Doch der Starfaktor ist keine Erfolgsgarantie. «Berühmte Menschen
vermitteln das Image eines Unternehmens,» sagt Unternehmensexpertin
Rieva Lesonsky der Deutschen Presse-Agentur. «Kunden sollten nicht
den falschen Eindruck bekommen und denken, dass die Produkte
preislich auf dem Promi-Niveau angesetzt sind. Denn dann machen sich
viele nicht einmal die Mühe, in das Geschäft zu gehen.» Und
Lesonsky warnt: «Wenn die Produkte nicht den Erwartungen entsprechen,
wird auch der Promifaktor nicht helfen.»

Milords Unternehmen begann nicht mit Stars, es entstand eher per
Zufall. Den Kuchen für die Babyparty einer Freundin konnte sie sich
nicht leisten und backte ihn mit Hilfe von Youtube-Videos selbst.
Kurze Zeit später hatte sie eine Handvoll Bestellungen jede Woche.
Ein paar Monate lang backte sie nachts, bevor sie ihren Job in einer
Kunstgalerie kündigte und sich als Vollzeitunternehmerin versuchte.
Heute stellen sie und ihr Team aus 18 Mitarbeitern 20 bis 35 Kuchen
pro Woche her.

«Prominente suchen immer die neusten und verrücktesten Sachen, die
ihr Instagram explodieren lassen», sagt Milord. Bei der Foto-App hat
«BCakeNY» heute mehr als 260 000 Follower. Aber hinter dem Erfolg
steckt harte Arbeit: «Manchmal wache ich um drei Uhr morgens auf und
denke mir: Oh Gott, wie schaffe ich das alles?»

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.