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Studie: Teams akzeptieren jüngere Chefs häufig weniger als ältere

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In sehr jungen Jahren bereits Führungskraft zu werden, ist oft alles
andere als ein Zuckerschlecken. Denn Teams neigen dazu, Jüngere nicht
so sehr zu akzeptieren wie ältere Chefs, wie eine neue Studie zeigt.

Bremen (dpa/tmn) – Jüngere Führungskräfte haben ein höheres Risiko
als ältere, von ihren Teams nicht akzeptiert zu werden. Das geht aus
einer Studie der Jacobs University Bremen und der University of
Amsterdam hervor.

Die Forscher machten unter anderem zwei Experimente. In einem legten
sie Studenten Fotos von Führungskräften mit jeweils identischen
Lebensläufen vor – die Personen unterschieden sich aber hinsichtlich
ihres Fotos: Auf einem war die Führungskraft sehr alt, auf dem
anderen sehr jung. Das Foto einer Person wurde per Computerprogramm
älter gemacht. Dabei zeigte sich, dass die Studenten den älteren
Vorgesetzten durchweg für kompetenter hielten als den Jüngeren.

Um Akzeptanz im Team zu erreichen, sollten jüngere Vorgesetzte einen
Stil mit kleineren Belohnungen pflegen, rät Prof. Sven Voelpel von
der Jacobs University Bremen, der an der Studie beteiligt war. Als
jüngere Führungskraft bezeichnet er Vorgesetzte im Alter unter 40.
Hat ein Mitarbeiter eine Aufgabe gut gelöst, sollte er zum Beispiel
eine finanzielle Belohnung bekommen oder mit mehr Verantwortung oder
zumindest einem Lob belohnt werden. Pflegen Jüngere solch einen
Führungsstil, seien Mitarbeiter bereit, den Chef zu unterstützen.

Viele junge Führungskräfte versuchten allerdings, mit einem
sogenannten partizipativen Führungsstil die Akzeptanz der Belegschaft
zu erreichen, erklärt Voelpel. Sie beziehen den einzelnen Mitarbeiter
zum Beispiel in wichtige Entscheidungen ein. Das schmälert aber unter
Umständen ihren Status: Die Teammitglieder denken dann häufig
schnell, dass die Führungskraft sich nicht angemessen verhält.

Mit Bestrafungen sollten Jüngere auf keinen Fall arbeiten. Dann komme
vom Gegenüber sofort eine Gegenreaktion, erläutert Prof. Voelpel.
Wenn jemand straft, der nur einen geringen Status im Team hat, wird
derjenige in der Folge vom Bestraften nur noch weniger akzeptiert.

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