Berlin (dpa) – Viele Lehrer bewerten ihr Umfeld für eigenes Lernen
und Weiterbildung nach einer neuen Studie als miserabel. Nur drei
Prozent der im Auftrag der Vodafone-Stiftung befragten Pädagogen
finden die Lernkultur an ihrer Schule gut oder sehr gut – 97 Prozent
sehen es negativ. Zugleich macht die am Donnerstag veröffentlichte
Umfrage unter 361 Lehrern und Lehramtsstudenten deutlich, dass es an
den Schulen eher wenig Anreize zur Qualifizierung gibt.
Während jeder dritte Schulleiter und Fachbereichsleiter (32 Prozent)
angibt, dass Lernen und Fortbildung eine große Rolle in
Mitarbeitergesprächen spielt, stimmt dieser Aussage nur jeder siebte
Lehrer ohne Führungsaufgaben (15 Prozent) zu. Eine klare Mehrheit der
Lehrkräfte (70 Prozent) gibt an, keine Auswirkungen auf seine
berufliche Zukunft zu befürchten, falls man sich nicht fortbilde.
Insbesondere die Fehlerkultur in den Lehrerkollegien wird als
schwierig beschrieben: Nur jeder dritte Pädagoge (31 Prozent) meint,
zum Lernen an seiner Schule gehöre auch, Fehler machen zu dürfen.
Außerdem haben sich digitale Lernformate bei Lehrern offenkundig
weniger durchgesetzt als in anderen Berufsgruppen, heißt es in der
Studie. Zwar sehen 65 Prozent der Lehrer Computer und neue Medien als
wesentliche Bereicherung ihres beruflichen Lernens an, aber
Beschäftigte anderer Branchen sind hier mit 92 Prozent viel weiter.