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Stress mit der Promotion ist Frage der Motivation

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Der Bachelor ist schon im Rückspiegel, der Master endlich geschafft –
und jetzt noch den Doktor? Wer sich auf eine Promotion einlässt,
braucht viel Kondition, Motivation und Unterstützung. Ansonsten geht
auch den besten Doktoranden irgendwann die Luft aus.

Berlin/Bonn (dpa/tmn) – Die Promotion ist ein Langstreckenlauf, kein
Sprint. Doktoranden müssen deshalb über einen langen Zeitraum
motiviert und diszipliniert bleiben. Wie gut das klappt, hängt vor
allem von den Gründen für die Promotion ab, erklärt Psychoanalytiker
Hans-Werner Rückert in der Zeitschrift «Forschung & Lehre» (Ausgabe
4/2018): Wer nur den Doktor macht, weil ihn andere dazu gedrängt
haben oder weil er den Schritt auf den Arbeitsmarkt scheut, bekommt
vermutlich größere Probleme als jemand, der aus Interesse am Fach
oder an der Fragestellung promoviert.

Schwierigkeiten gibt es im Laufe der oft Jahre dauernden Promotion
aber fast immer, so der Experte. Darauf sollten sich angehende
Doktoren also einrichten. Besser ans Ziel kommt zum Beispiel meist,
wer die lange Arbeit in Etappen unterteilt – und das Erreichen der
Zwischenziele dann auch feiert. Sinnvoll ist auch, die Motivation für
die Promotion zu Beginn schriftlich festzuhalten: So kann man sich
das Ziel des Projekts auf Durststrecken immer wieder vor Augen
führen.

Welche Hürden sich auftun, hängt vor allem vom Umfeld und der eigenen
Situation ab: Druck von den Eltern und mangelnde Unterstützung aus
Familie oder Freundeskreis sind zwei mögliche Problemquellen. Viele
Doktoranden machen sich den Druck auch selbst, weil sie unbedingt
eine revolutionäre Arbeit abliefern wollen. Zum Ausgleich sollten
Promovierende deshalb regelmäßig das Gespräch mit Menschen suchen,
denen sie vertrauen und deren Feedback ihnen weiterhilft.

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