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PISA, TIMSS, IQB, IGLU, VERA – Schulvergleichstests im Überblick

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Berlin (dpa) – Kritiker des deutschen Bildungswesens beklagen oft
einen Mangel an Reformen im Schulsystem. Woran es nicht mangelt, sind
Tests und Vergleichsstudien. Hier einige der wichtigsten:

PISA: Diese vier Buchstaben stehen für den weltweit größten
Schulvergleichstest, das «Programme for International Student
Assessment». Es wird alle drei Jahre von der Organisation für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris
organisiert. Sie tut dies im Auftrag der Regierungen – oder in
Deutschland für die Kultusministerkonferenz (KMK) der 16 Länder.
Getestet werden 15-Jährige in Naturwissenschaften, Mathematik sowie
Lesen und Textverständnis. An «PISA 2015», dessen Ergebnisse am 6.
Dezember präsentiert werden, nahmen weltweit mehr als eine halbe
Million Mädchen und Jungen aus über 70 Ländern und Regionen teil,
darunter etwa 10 000 aus Deutschland.

TIMSS: Abkürzung für die ebenfalls internationale Schulstudie «Trends
in International Mathematics and Science Study», hier geht es um
mathematische und naturwissenschaftliche Kompetenzen. Bei der
jüngsten Erhebung im Jahr 2015 ließen sich unter Federführung von
Bildungsforschern der Technischen Universität Dortmund bundesweit
4000 Viertklässler an 200 Grund- und Förderschulen testen. Weltweit
waren es in rund 50 Staaten und Regionen gut 300 000 Kinder, zudem
wurden 250 000 Eltern, 20 000 Lehrer und 10 000 Schulleiter befragt.

IQB-BILDUNGSTREND: Diese Studie des Berliner Instituts zur
Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) wurde zuletzt Ende
Oktober vorgestellt. Sie liefert im KMK-Auftrag Daten und Fakten zum
Stand der Schulpolitik in den Ländern. Der «Bildungstrend», früher
«IQB-Ländervergleich», ersetzte vor einigen Jahren die regionalen
PISA-Erweiterungsstudien (PISA-E). 2015 nahmen an den Tests in
Deutsch und Fremdsprachen gut 37 000 Schüler der neunten
Jahrgangsstufe aus über 1700 Schulen in ganz Deutschland teil.

IGLU: Dabei handelt es sich in Deutschland um die «Internationale
Grundschul-Lese-Untersuchung», international lautet die Abkürzung
PIRLS («Progress in International Reading Literacy Study»). Mit
diesem Projekt wird in fünfjährigem Rhythmus das Leseverständnis am
Ende der vierten Jahrgangsstufe erfasst. Für IGLU ist wie bei TIMSS
das Institut für Schulentwicklungsforschung (IfS) der TU Dortmund
unter Leitung von Prof. Wilfried Bos zuständig. Ergebnisse von
PIRLS/IGLU wurden zuletzt im Dezember 2012 veröffentlicht, der
nächste Bericht kommt 2017 heraus.

VERA: Diese länderspezifischen wie auch länderübergreifenden Tests
mit Vergleichsarbeiten (kurz VERA) sind Teil eines Bündels von
Maßnahmen, mit denen Qualitätsentwicklung und -sicherung auf Ebene
der einzelnen Schule gewährleistet werden soll. «Unter den
Lernstandserhebungen nehmen die bundesweit einheitlichen
Vergleichsarbeiten für die Jahrgangsstufe 3 und 8 (VERA 3 und VERA 8)
eine besondere Stellung ein», schreibt die KMK.

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