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Philologenverband: Hochbegabten-Förderprogramm ist ein Fortschritt

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Berlin (dpa) – Der Vorsitzende des Philologenverbandes, Heinz-Peter
Meidinger, verspricht sich von einem üppig ausgestatteten
Bund-Länder-Programm für Hochbegabte Fortschritte für das deutsche
Bildungssystem. Es sei gut, «dass die Gruppe der leistungsstärksten
Schüler jetzt auch mal in den Fokus gerät. Das war ja lange Zeit
nicht der Fall», sagte der Chef der Gymnasiallehrergewerkschaft im
Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Für die Förderung von besonders leistungsstarken Schülern wollen Bund
und Länder innerhalb von zehn Jahren 125 Millionen Euro ausgeben.
Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) stellt das Projekt an
diesem Montag (28.11.) mit mehreren Länderkollegen in Berlin vor.

«Man hat sich bisher, teilweise mit guten Gründen, auf die Gruppe der
Leistungsschwächeren konzentriert», sagte Meidinger der dpa. «Obwohl
ja bereits alle Studien gezeigt hatten, dass Deutschland ein Problem
in der unteren Kompetenzstufe hat, aber eben auch in den höheren
Stufen.» Er warnte davor, sich auf reine Hochbegabtenklassen und
Eliteschulen zu konzentrieren. «Deren Effekt wird überschätzt.»

Jedes Kind habe Anspruch auf individuelle Förderung – «unabhängig von
seiner Begabung», betonte der Verbandsvorsitzende. Eine zusätzliche
Hochbegabtenförderung bedeute letztlich, «dass die Schere zwischen
leistungsschwachen und leistungsstarken Schülern wieder weiter
aufgeht». Damit hätten manche Bildungspolitiker Probleme, sagte
Meidinger. «Eliteförderung war ja zeitweise ein Schimpfwort. Ich
hoffe, dass das jetzt vorbei ist.»

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