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Mit Praktika früh andocken: Was bei der Lehrstellensuche wichtig ist

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Der Ausbildungsmarkt entwickelt sich für Jugendliche grundsätzlich
positiv, denn der Wirtschaft geht es gut. Trotzdem bleiben viele ohne
Lehrstelle. Experten erklären, in welchen Berufen und Regionen es für
Jugendliche nach wie vor schwierig ist.

Berlin (dpa/tmn) – Das neue Ausbildungsjahr hat gerade erst begonnen,
da ist der kommende Jahrgang schon wieder im Bewerbungsprozess. Und
er geht zu einem guten Zeitpunkt auf Lehrstellensuche: Grundsätzlich
wächst das Angebot an Ausbildungsplätzen, teilte die
Bundesarbeitsagentur am Mittwoch bei der Vorlage ihrer
Lehrstellenbilanz mit. Doch das bedeutet nicht, dass für alle
Jugendlichen die Ausbildungsplatzsuche zum Selbstläufer wird, sagt
Susanne Eikemeier von der Bundesarbeitsagentur. Nach wie vor sind
einige Ausbildungsberufe bei den Jugendlichen sehr gefragt – und dort
ist es schwierig, einen Platz zu bekommen.

Zu den gefragten Berufen gehören etwa die Bereiche Innenarchitektur
und Raumausstattung, die Bühnen- und Kostümbildnerei, das
Veranstaltungsmanagement, Kamera- oder Tontechnik sowie Medienberufe.
Hier gibt es häufig sehr viele Bewerber für die begehrten
Ausbildungsplätze. Wer sich für diese Berufe interessiert, versucht
am besten, bereits als Schüler zum Beispiel im Rahmen von Praktika an
die Unternehmen anzudocken, sagt Eikemeier.

Auch je nach Region gebe es deutliche Unterschiede, sagt Eikemeier.
So gibt es zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen und Berlin mehr
Bewerber als freie Plätze. Sind die Chancen auf den Wunschberuf in
der Wunschregion schlecht, ist eine Option deshalb, in ein anderes
Bundesland mit mehr freien Stellen zu ziehen.

Wer bereits im August oder September mit der Ausbildung starten
wollte und jetzt noch keine Lehrstelle hat, muss noch nicht aufgeben.
«Bis Ende des Jahres ist ein Einstieg in die Ausbildung häufig noch
möglich», sagt Markus Kiss, Referatsleiter Ausbildungspolitik beim
Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Danach haben
Jugendliche in vielen Fällen in der Berufsschule schon sehr viel
Unterrichtsstoff verpasst – und Betriebe stehen einer Einstellung im
laufenden Ausbildungsjahr skeptisch gegenüber.

Wer jetzt noch keine Stelle hat, sollte daher unbedingt in engem
Austausch mit seinem Berater bei der Arbeitsagentur bleiben. An
vielen Orten laufen momentan noch die Nachvermittlungsaktionen.

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