Berlin (dpa) – Grünen-Chef Cem Özdemir hat angesichts der neuen
PISA-Studie verstärkte Anstrengungen in der Bildungspolitik «für eine
funktionierende Demokratie und eine gerechte Gesellschaft» angemahnt.
Er sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin: «Es sollte uns um
mehr Investitionen in Bildung gehen – aber auch um die Frage, wie wir
unseren Unterricht besser machen können und welche Rolle die
Digitalisierung dabei spielt.» Er habe «leider nicht den Eindruck»,
dass der Wert guter Bildung «in allen Parteien Konsens ist».
Özdemir plädierte dafür, die in Teilen schwächeren PISA-Ergebnisse
«als Ansporn (zu) verstehen, es besser zu machen». Vorrangig gehe es
darum, das Interesse an den Naturwissenschaften und Mathematik
aufrechtzuerhalten. Außerdem sprach sich der Grünen-Vorsitzende für
mehr individuelle Unterstützung von Schülern aus – dies bedeute auch,
«dass wir die besonders Talentierten auf ihrem Weg besser fördern».
Nach der am Dienstag veröffentlichten sechsten PISA-Vergleichsstudie
haben Deutschlands Schüler trotz leichter Rückschläge bei den Tests
in Naturwissenschaften und Mathematik ihren vorderen Mittelfeldplatz
in der weltweiten Bildungsrangliste gefestigt. Die Organisation für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) als Ausrichter
warnte die deutschen Bildungspolitiker allerdings vor nachlassendem
Reformschwung.