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Experten beklagen Mängel bei Bildungsangeboten für Flüchtlinge

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Stuttgart (dpa) – Bei den Bildungsangeboten für Flüchtlinge gibt nach
Ansicht einer hochrangig besetzten Expertenkommission noch starke
Defizite. Gerade in den großen Städten sei die Nachfrage nach
Deutsch-Kursen vielfach größer als das Angebot, erklärte die
Expertenkommission der Robert-Bosch-Stiftung zur Flüchtlingspolitik
am Dienstag in einer Zwischenbilanz.

Großen Handlungsbedarf sieht sie außerdem beim Zugang junger
Flüchtlinge zu Berufsschulen. Die Kommission empfahl, junge
Erwachsene bundesweit bis zu einem Alter von 21 Jahren zuzulassen, in
Ausnahmefällen bis zu 25 Jahren, und sie nach bayerischem Vorbild in
das duale Ausbildungssystem zu integrieren.

Große Fortschritte stellte die Kommission dagegen bei der Integration
von Flüchtlingskindern in Schulen fest – auch wenn das Ziel, für
alle Kinder spätestens drei Monate nach Antragstellung einen Platz zu
finden, noch nicht flächendeckend umgesetzt sei.

Die Kommission wird von CDU-Vize Armin Laschet geleitet. Weitere
Mitglieder sind unter anderem der Geschäftsführer von Pro Asyl,
Günter Burkhardt, der Vizepräsident des Bundesamtes für Migration und
Flüchtlinge, Michael Griesbeck, und der Präsident des Zentralverbands
des Deutschen Handwerks, Hans Peter Wollseifer. Das Gremium hatte im
vergangenen April Handlungsempfehlungen an Bund, Länder und Kommunen
formuliert.

«Nach dem enormen Sprint, den unser Land bei der Unterbringung und
Versorgung Hunderttausender Flüchtlinge geleistet hat, liegt nun der
Marathon der Integration vor uns», erklärte Laschet.

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