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Eltern und Lehrer kritisieren Polizeieinsatz gegen Schulschwänzer

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Berlin/München (dpa) – Der Polizeieinsatz gegen Schulschwänzer zu
Beginn der Pfingstferien in Bayern ist bei Eltern- und
Lehrerverbänden auf Kritik gestoßen. «Es stimmt: Die Regeln müssen
eingehalten werden. Aber die Polizei einzuschalten ist doch etwas
übertrieben», sagte der Vorsitzende des Bundeselternrats,
Stephan Wassmuth, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.

Zu Beginn der Pfingstferien hatte die Polizei an Flughäfen in Bayern
rund 20 Familien erwischt, die ihre Kinder die Schule schwänzen
ließen. Alleine in Nürnberg entlarvten Beamte in elf Fällen Eltern,
die mit dem Nachwuchs lieber in den Urlaub flogen als die Kinder in
den Unterricht zu schicken. Am schwäbischen Allgäu Airport nahe
Memmingen zählten Polizisten zehn Fälle. Gegen die Eltern ist bei den
zuständigen Landratsämtern Anzeige erstattet worden.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält das Vorgehen
der Polizei ebenfalls für überzogen. «Generell ist es sinnvoller, mit
den Eltern das Gespräch zu suchen», betonte Ilka Hoffmann von der
GEW. «Einen Polizeieinsatz halte ich bei Einzelfällen für eine zu
starke Reaktion.» Dies könne aber bei dauerhafter Abwesenheit eines
Kindes – zum Beispiel über mehrere Monate – angebracht sein.

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