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Eltern können klischeefreie Berufswahl nicht erzwingen

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Bielefeld (dpa/tmn) – Für einen Tag Mechatronikerin oder
Zahnarzthelfer sein: Beim Girls‘ und Boys‘ Day (26. April) dürfen
sich Mädchen und Jungen in geschlechteruntypischen Berufen
ausprobieren. Doch neben dem einen Tag im Jahr haben Eltern die
wichtigste Rolle, was das Vermitteln von Unvoreingenommenheit angeht,
sagt Jennifer Reker von der Initiative Klischeefrei. Eltern sollten
den Ausbildungsideen ihrer Kinder gegenüber offen und neutral
begegnen. Sätze wie «Da verdienst du später doch nichts» oder «Wie,
du willst Krankenpfleger werden?» seien genauso wenig förderlich, wie
Klischees zu verbalisieren.

Kinder bräuchten zur Inspiration vor allem Vorbilder. Während Töchter
von Kfz-Mechanikern automatisch einen Einblick in einen technischen
Beruf haben, könnten Eltern bei denen das nicht der Fall ist, auf ein
geeignetes Beispiel im Bekanntenkreis verweisen. Auch eine selbst
organisierte Hospitation kann sinnvoll sein.

Will die Tochter dennoch unbedingt Friseurin werden, sollten Eltern
nicht ständig dagegenhalten. Sie können stattdessen hinterfragen, was
die Tochter an dem Beruf fasziniert und darauf hinweisen, dass es
auch noch andere kreative und handwerkliche Berufe gibt. Letztlich
geht es vor allem um eins: dass die Kinder Spaß an ihrer Profession
haben – ganz unabhängig von der Klischeebelastung des angestrebten
Berufs.

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