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Deutschland ist beim digitalen Wandel zu langsam

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Berlin (dpa) – Trotz aller Aufbruchappelle hinkt die deutsche
Forschungsförderung nach Ansicht eines Expertengremiums der
Bundesregierung beim digitalen Wandel hinterher. «Hier ist
Deutschland noch nicht hinreichend vorbereitet. In der Förderung wird
der Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien immer
noch nicht ausreichend berücksichtigt», lautet ein Fazit der
Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI). Deren zehntes
Jahresgutachten wurde am Mittwoch an Bundeskanzlerin Angela Merkel
(CDU) übergeben.

Der EFI-Vorsitzende Dietmar Harhoff betonte, mit der Umsetzung einer
auf die Digitalisierung ausgerichteten Förderpolitik «sollte in der
neuen Legislaturperiode unmittelbar begonnen werden». Er fügte hinzu:
«Gerade für Deutschland stellt die digitale Transformation eine
radikale Innovation dar, die langfristig erarbeitete deutsche
Wettbewerbs- und Spezialisierungsvorteile bedroht.» Daher müsse die
Politik «stärker als bisher junge Firmen (Start-ups) als neue
Innovationsakteure in den Blick nehmen».

Zwischen den Firmen in Deutschland drohe eine digitale Spaltung,
erklärte die Expertenkommission. «Nicht alle kleinen und mittleren
Unternehmen (KMU) scheinen die Bedeutung der anstehenden
Veränderungen wahrzunehmen. Zudem behindern
Finanzierungsbeschränkungen kleinere Unternehmen darin, notwendige
Veränderungen konsequent anzugehen», sagte die stellvertretende
EFI-Chefin Monika Schnitzer. Das Politikberatungsgremium der
Bundesregierung forderte daher die Einrichtung eines speziellen
Programms «KMU Digital».

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