SDS-newsline Onlinezeitung

Bewerberinnen reagieren allergisch auf Geschlechterklischees

| Keine Kommentare

Lemgo/Tübingen (dpa/tmn) – Präsentieren sich Firmen als frauen- und
familienfreundlich, sind sie attraktiver für weibliche Fachkräfte.
Dabei kommt es aber auf die Feinheiten an, erklären Anja Iseke und
Kerstin Pull, Professorinnen an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe und
der Universität Tübingen, in der Zeitschrift «Personal Quarterly»
(Ausgabe 4/2017). Denn wenn Unternehmen zu sehr altbackene
Geschlechterklischees bedienen, werde das gerade von gut
qualifizierten Bewerberinnen eher negativ bewertet.

Ein Beispiel dafür: Frauen in Führungspositionen. Grundsätzlich
bewerben sich Frauen eher, wenn es ihre Geschlechtsgenossinnen in
einem Unternehmen ganz nach oben geschafft haben. Gibt es aber nur
eine Frau in der Geschäftsführung, die dazu auch noch einen
klischeegemäß weiblichen Bereich wie das Personalressort
verantwortet, schreckt das Bewerberinnen sogar eher ab.

Gleiches zeigt sich bei der Außendarstellung, etwa in den
Stellenanzeigen: Zeigt ein Unternehmen hier deutlich, dass es sich
zum Beispiel um eine bessere Vereinbarkeit von Frauen und Familie
bemüht, steigt die Chance auf eine Bewerbung von weiblichen
Fachkräften. Durchbricht die Firma dabei aber auch noch
Geschlechterklischees – indem es seine Familienfreundlichkeit zum
Beispiel mit dem Foto eines Vaters statt einer Mutter bewirbt –
steigt die sogenannte Bewerbungsneigung noch weiter.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.