Wer als Teenager Nachwuchs bekommt, kann eine Ausbildung in Vollzeit
oft nur schwer absolvieren. Kind und Job unter einen Hut zu bringen,
ist häufig zu viel. Dann es gibt die Möglichkeit, eine Ausbildung in
Teilzeit zu machen.
Köln (dpa/tmn) – Wollen Jugendliche eine Ausbildung in Teilzeit
machen, müssen sie häufig beim Arbeitgeber Überzeugungsarbeit
leisten. Statt Bewerbungsunterlagen nur in schriftlicher Form
abzugeben, macht es auf jeden Fall Sinn, die Papiere persönlich
vorbeizubringen, sagt Annette Land vom Programm Jobstarter beim
Bundesinstitut für Berufsbildung. Hinterlässt man dabei einen guten
Eindruck, sind viele Arbeitgeber eher bereit, sich auf das für sie
häufig noch unbekannte Format einzulassen.
Wer alleine keinen Erfolg hat, kann sich auch an die Beauftragten für
Chancengleichheit bei den Jobcentern und Arbeitsagenturen wenden,
empfiehlt Land. Sie sind bei der Vermittlung behilflich und suchen
gemeinsam mit den Jugendlichen nach geeigneten Firmen. Mögliche
weitere Ansprechpartner sind die Ausbildungsberater der Kammern.
Eine duale Ausbildung in Teilzeit bietet sich zum Beispiel für junge
Eltern an, die eine reguläre Ausbildung zeitlich nicht schaffen.
Jugendliche besuchen die Berufsschule im regulären Umfang, es
verkürzt sich aber die Ausbildungszeit im Betrieb. Soll die
Regeldauer der Ausbildung bleiben, fallen mindestens 25 Wochenstunden
im Betrieb an. Wird die Ausbildungsdauer um maximal ein Jahr
angehoben, reichen 20 Wochenstunden.
Bisher machen nur sehr wenige Jugendliche eine Ausbildung in
Teilzeit, wie der aktuelle Berufsbildungsbericht zeigt. 2014 gab es
2259 neue Ausbildungsverträge in Teilzeit, das entspricht 0,4
Prozent aller Neuabschlüsse in dem Jahr.