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Auf kaltem Stein oder auf Keks – Trends in Deutschlands Eisdielen Von Antonia Lange

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Roher Keksteig, Salz oder doch lieber Gemüse? Wenn die ersten
Eisdielen öffnen, gibt es so manche Neuheiten zu erschlecken. Auch
die Darreichungsformen werden immer kurioser.

Stuttgart (dpa) – Der Frühling kommt – und mit ihm öffnen die
Eisdielen. Dass Schoko, Vanille und Erdbeere längst Konkurrenz
bekommen haben, ist kein Geheimnis. Neben ungewöhnlichen Sorten gibt
es inzwischen aber noch ganz andere Trends an der Eistheke.

COLD STONE: Auf dem heißen Stein Fleisch zu braten, ist schon lange
Trend. Ein kalter Stein für die Zubereitung von Eis ist noch neu: In
Hamburg öffnete mit dem «Schlecks» jüngst nach Osnabrück die zweite
Filiale, die Eis auf einem minus 16 Grad kalten Stein zubereitet.
Dort werden die gewünschten Zutaten gemischt. «Der Hauptgrund ist die
Individualität», erklärt Eismacher Thommy Noack. «Auf diese Weise
kann jeder Gast zusehen, wie seine Lieblingssorte entsteht.» Die
Bestandteile? Zum Beispiel Käsekuchen oder Wackelpudding.

EIS-BURGER: Im Becher oder in der Waffel? Im Brötchen. Unter anderem
das Eiscafé «Old Bridge» in Stuttgart bringt einen Trend nach
Deutschland, der auf Sizilien Tradition hat. Eiscreme wird zwischen
den Hälften eines Brioche-Brötchens verteilt und so zum Eis-Burger.
Wer es knusprig mag, kann sich sein Eis andernorts auch zwischen
Kekse pressen lassen. Unter dem Namen «Zwei dicke Bären» verkaufen
die Macher in Berlin die Sandwiches etwa auf Streetfood-Märkten.

EGG WAFFLES: Sie sehen aus wie Waffeln mit Blasen – sogenannte Egg
Waffles (Eier-Waffeln) oder Bubble Waffles (Blasen-Waffeln) werden
zum trendigen Behälter für Eiscreme. Derzeit sind die Waffeln, die
aus Hongkong kommen und inzwischen New York erobern, in Deutschland
noch selten. In Köln etwa gibt es sie in der Eisdiele Romeo & Julia.
Dort haben die Waffeln mit den eier-artigen Ausbuchtungen sogar
verschiedene Geschmacksrichtungen wie Blaubeere oder Schoko.

STICKSTOFF: Egg Waffles findet man auch bei den Eismachern von «Whoop
Whoop» in Berlin. Die setzen aber eigentlich auf ein anderes Konzept:
Frische Zutaten mit minus 196 Grad kaltem Stickstoff gemischt. «Durch
die Schockfrostung entstehen kleinstmögliche Wasserkristalle und
somit ein sehr cremiger Schmelz», erklären die Macher auf ihrer
Internetseite. «Zusätzlich wird durch die kurze Produktionszeit wenig
Luft mit ins Eis gemischt.» So soll es besonders cremig werden.

KURIOSE SORTEN: Ein Dauerbrenner sind ungewöhnliche Eissorten.
Gewöhnungsbedürftig ist eine aus Stuttgart: Das Eiscafé «Flori &
Palma» verkauft die Sorte «Asphalt und Beton». Die sieht so aus wie
sie heißt, schmeckt aber besser: Hinter der grauen Optik verbergen
sich dunkle Vanille und natürlicher Farbstoff von Kohle, wie
Eismacher Andrea Scopelliti erklärt. «Wir haben die Sorte im
vergangenen Jahr wegen einer Baustelle vor unserer Tür spaßeshalber
eingeführt», sagt er. Nun soll es sie dauerhaft geben.

Und wer sagt, dass Eis immer Milch oder Frucht enthalten muss? So
mancher setzt inzwischen lieber auf Gemüse. Bei «Oak& Ice» in Berlin
etwa bekommen Schleckermäuler etwa Eis mit Roter Beete. Eismacher
Noack von «Schlecks» in Hamburg sieht noch weitere Trends: «Was
super-beliebt ist, ist roher Keksteig», sagt der Hamburger. In New
York gibt es dazu sogar einen eigenen Laden. Und: «Salz ist ein
absoluter Trend». Beispielsweise in Form von Meersalz,
Mini-Salzbrezeln oder Erdnussbutter im Eis.

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