SDS-newsline Onlinezeitung

Zuwanderer scheitern an Hochschulen noch viel zu häufig

| Keine Kommentare

Berlin (dpa) – Studierende aus Zuwandererfamilien und Ausländer
scheitern an deutschen Hochschulen oft an sprachlichen, fachlichen
und finanziellen Hürden. Die Abbrecherquote sei in dieser mehr als
700 000 Menschen umfassenden Gruppe mit bis zu 41 Prozent im Schnitt
deutlich höher als bei Kommilitonen ohne Migrationshintergrund (knapp
28 Prozent), heißt es in einer Studie des SVR-Forschungsbereichs.

Der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und
Migration (SVR) empfiehlt den Hochschulen daher, die Belange solcher
Studenten verstärkt in ihrem Angebot zu berücksichtigen. Auch könne
eine strukturierte Studieneingangsphase hilfreich sein.

Gut jeder vierte der rund 2,8 Millionen Studierenden in Deutschland
ist Zuwanderer, ergibt sich aus der SVR-Untersuchung. Davon haben
etwa 480 000 einen Migrationshintergrund mit oder ohne deutschen
Pass, weitere 252 000 sind internationale Studierende.

«Im Studium sind beide Gruppen weniger erfolgreich als ihre
Kommilitonen ohne Migrationshintergrund», schreiben die Autoren der
SVR-Untersuchung. «Sie erzielen oft schlechtere Prüfungsergebnisse
und brechen das Studium häufiger ab.» Eine Ursache sei «punktuell
auch soziale Isolation». Zudem falle es Zuwanderern hierzulande oft
schwer, sich an die unbekannte Studien- und Lernkultur zu gewöhnen.

Die SVR-Ergebnisse ergänzen eine Studie des Bildungsministeriums und
der Stiftung Mercator zu Umfang und Motiven des Studienabbruchs an
deutschen Hochschulen. Diese bislang größte bundesweit repräsentative
Untersuchung zu dem Thema wird am Donnerstag (1.6.) um 13.00 Uhr bei
einer Pressekonferenz von Bundesbildungsministerin Johanna Wanka
(CDU) vorgestellt.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.