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Regierung muss Attraktivitätsverlust des Bafögs stoppen

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Berlin (dpa) – Angesichts einer kritischen neuen Studie haben die
Grünen im Bundestag die schwarz-rote Bundesregierung aufgefordert,
das Studenten-Bafög deutlich aufzustocken. «Das Bafög muss wieder zum
Leben reichen, damit sich die Studierenden ihrem Studium widmen
können, ohne zwischen Nebenjob und Hörsaal pendeln zu müssen», sagte
der Hochschulexperte Kai Gehring der Deutschen Presse-Agentur in
Berlin. «Die Studie sollte nun auch die letzten Realitätsverweigerer
in der Regierung überzeugen, dem schleichenden Attraktivitätsverlusts
des Bafögs einen Riegel vorzuschieben.»

Die von Schwarz-Rot festgelegten Bafög-Bedarfssätze sind nach der
Untersuchung des Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie
(FiBS) zu niedrig – trotz des Zuschlags vom vorigen Jahr. Sie decken
demnach die wirklichen Kosten nur in begrenztem Umfang und werden den
sehr unterschiedlichen Lebensverhältnissen der Studierenden nicht
mehr gerecht. Das Deutsche Studentenwerk beziffert die derzeitigen
studentischen Lebenshaltungskosten im Schnitt mit rund 1000 Euro pro
Monat. Zum Wintersemester 2016/17 kletterte die Höchstförderung des
Bundes für Studierende mit eigener Wohnung von 670 auf 735 Euro.

«Sechs Jahre ohne Erhöhung und dann nur eine halbherzige Anpassung
der Bedarfssätze haben dem Bafög eine Schrumpfkur beschert», sagte
Gehring. «Das Bafög ist 2017 weniger wert als 2010 – die letzte
Erhöhung hält nicht Schritt mit der Preis- und Einkommensentwicklung
in Deutschland.» Notwendig seien daher «eine ordentliche Aufstockung
der Fördersätze und Freibeträge sowie eine regelmäßige Anpassung an
steigende Lebenshaltungskosten».

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