Nürnberg (dpa) – Noch nie zuvor haben in Deutschland so viele
Ausländer einen Integrationskurs begonnen wie im vergangenen Jahr.
180 000 Teilnehmer gab es im Jahr 2015, wie aus den neuen Zahlen des
Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) vom Freitag
hervorgeht. Das seien 37 000 Neuteilnahmen mehr als noch im Jahr
zuvor. Besonders stark wuchs die Gruppe der zum Integrationskurs von
der Ausländerbehörde verpflichteten Personen. Deren Anteil stieg um
60 Prozent. Die Kurskapazitäten wurden 2015 um knapp ein Fünftel auf
11 800 Kurse erhöht.

Die 660 Unterrichtsstunden umfassenden Integrationskurse sind eine
Mischung aus Deutschkurs und Landeskunde. Neue Zuwanderer müssen
einen Kurs besuchen, wenn sie sich nicht ausreichend auf Deutsch
verständigen können – etwa beim Ehegatten- oder Familiennachzug. Die
Ausländerbehörden entscheiden, wer zur Teilnahme verpflichtet ist.
Neben anerkannten Flüchtlingen sowie Asylbewerbern mit guten
Bleibechancen sind die Kurse auch für Ausländer, die schon länger in
Deutschland leben, oder Spätaussiedler gedacht. Außerdem können
Empfänger von Arbeitslosengeld II zur Teilnahme verpflichtet werden.