Hans-Dietrich Genscher, Joschka Fischer, Frank-Walter
Steinmeier – an der Spitze des Auswärtigen Amts profilierten sich in
der Geschichte der Bundesrepublik Politiker immer wieder nachhaltig.
Nach dem Verzicht von Martin Schulz auf das Amt ist offen, wer im
Fall einer neuen großen Koalition Außenminister würde. Einige Namen
werden im Berliner Regierungsviertel aber gehandelt:
Sigmar Gabriel (58): Der Amtsinhaber genießt in der Bevölkerung hohes
Ansehen und macht seinen Job nach Ansicht vieler gut. In der SPD gilt
der ehemalige Parteichef aber als wenig beliebt, auch nicht bei der
designierten Parteichefin Andrea Nahles. Mit hohem Tempo und
unkonventionellen Ideen wirbelte er die Außenpolitik durcheinander.
Niels Annen (44): Sein Name fällt am Freitag immer wieder. Der
Hamburger Bundestagsabgeordete war drei Jahre Vorsitzender der Jusos
und ist seit 2014 Sprecher der Arbeitsgruppe Außenpolitik der
SPD-Fraktion. Annen sagt, die deutsche Außenpolitik habe an Bedeutung
«für unsere Sicherheit und unser Ansehen in der Welt» gewonnen.
Katarina Barley (49): Die ehemalige SPD-Generalsekretärin wurde erst
2017 Bundesfamilienministerin und übernahm nach der Wahl
kommissarisch auch das Arbeitsministerium. Sie ist keineswegs nur
eine Übergangslösung im Kabinett, heißt es. Die ehemalige Richterin
und promovierte Juristin gilt als tough und ehrgeizig.
Thomas Oppermann (63): Von 2013 bis 2017 war der frühere
Kultusminister von Niedersachsen und Parlamentarische Geschäftsführer
der SPD-Bundestagsfraktion deren Vorsitzender. Er gilt als
ministrabel. Nach der Bundestagswahl wurde er Vizepräsident des
Bundestags. Innenminister wäre er gerne schon einmal geworden.