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Was und wie bei «PISA 2015» getestet wurde

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Berlin (dpa) – Nach 2006 wurde bei «PISA 2015» zum zweiten Mal die
naturwissenschaftliche Kompetenz von 15-Jährigen schwerpunktmäßig
geprüft. Aus diesem Bereich stammte diesmal ein Großteil der
Testaufgaben. Deswegen werden die Ergebnisse bei der Präsentation der
neuen PISA-Studie am Dienstag nicht nur mit der Vorgänger-Testreihe
von 2012 (damaliger Schwerpunkt: Mathematik) verglichen, sondern auch
mit den Resultaten vor neun Jahren.

Die für die PISA zuständige Organisation für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und die Technische Universität
München (TUM) haben Beispielaufgaben für Naturwissenschaften online
gestellt. Hier ein Multiple-Choice-Testbeispiel:

«Wenn sich ein Meteoroid der Erde und ihrer Atmosphäre nähert,
beschleunigt er. Warum passiert das?

A. Der Meteoroid wird durch die Erdrotation eingezogen.

B. Der Meteoroid wird vom Licht der Sonne vorangetrieben.

C. Der Meteoroid wird von der Masse der Erde angezogen.

D. Der Meteoroid wird vom Vakuum des Weltraums abgestoßen.

(Richtig: Antwort C.)»

Jeweils ein kleinerer Teil der PISA-Aufgaben 2015 betraf die Bereiche
Mathematik sowie auch Lese-/Textverständnis. Dies wird von der OECD
definiert als Fähigkeit, «geschriebene Texte zu verstehen, zu nutzen
und über sie zu reflektieren, um eigene Ziele zu erreichen, das
eigene Wissen und Potenzial weiterzuentwickeln und am
gesellschaftlichen Leben teilzunehmen».

Neu bei «PISA 2015»: Die Aufgaben wurden komplett computerbasiert
bearbeitet. Dies galt auch für die in dieser PISA-Runde erstmals
enthaltenen übergreifenden Kompetenzen des Problemlösens im Team. Die
Jugendlichen mussten am Computer Problemlöseaufgaben bearbeiten, in
denen sie nicht auf sich allein gestellt waren, sondern virtuell
Mitschüler oder Partner haben.

Für jeden der drei Bereiche wurden fünf Kompetenzstufen definiert –
nur sehr gute oder herausragende Schüler schaffen die Stufen IV und
V:

NATURWISSENSCHAFTEN

Stufe I: Nominelles naturwissenschaftliches Wissen; Stufe II:
Funktionales naturwissenschaftliches Alltagswissen; Stufe III:
Funktionales naturwissenschaftliches Wissen; Stufe IV: Konzeptuelles
und prozedurales Verständnis; Stufe V: Konzeptuelles und prozedurales
Verständnis auf hohem Niveau.

MATHEMATIK

Stufe I: Rechnen auf Grundschulniveau; Stufe II: Elementare
Modellierungen; Stufe III: Modellieren und begriffliches Verknüpfen
auf dem Niveau der Sekundarstufe I (Standard mathematischer
Grundbildung); Stufe IV: Mehrschrittige Modellierungen auf der Basis
anspruchsvoller Begriffe; Stufe V: Komplexe Modellierung und
innermathematisches Argumentieren.

LESEKOMPETENZ

Stufe I: Oberflächliches Verständnis einfacher Texte; Stufe II:
Herstellen einfacher Verknüpfungen; Stufe III: Integration von
Textelementen und Schlussfolgerungen; Stufe IV: Detailliertes
Verständnis komplexer Texte; Stufe V: Flexible Nutzung unvertrauter,
komplexer Texte.

Die Stichprobe gilt als repräsentativ für 15-jährige Schüler, die
eine Schule in Deutschland besuchen. Eine regionale Aufschlüsselung
nach Bundesländern gibt es nicht. Diese lieferte zuletzt Ende Oktober
der «Bildungstrend» des Instituts zur Qualitätsentwicklung im
Bildungswesen (IQB).

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