Berlin (dpa) – Das Verteilungssystem für begehrte Studienplätze mit
Numerus-Clausus-Schranke (NC) läuft nach sechsjähriger Anlaufphase
immer noch nicht rund. 100 von 180 staatlichen Hochschulen (55,5
Prozent), die zulassungsbeschränkte Bachelor-Studiengänge anbieten,
beteiligten sich im Wintersemester 2015/16 an der bundesweiten
Online-Studienplatzbörse, dem Dialogorientierten Vergabeverfahren
(DoSV). Ein Jahr zuvor waren es sogar nur 89 gewesen.
Am Ende blieben in diesem Wintersemester von 252 000 Bachelor-Plätzen
mit örtlichem NC mehr als 11 500 unbesetzt. Das entsprach einer Quote
von 4,6 Prozent – immerhin weniger als im Jahr zuvor mit einem Anteil
von 6,3 Prozent. Dennoch bewertet die Kultusministerkonferenz (KMK)
die Situation des Verfahrens der «Stiftung für Hochschulzulassung»
nach wie vor als «nicht zufriedenstellend». Dies geht aus einem neuen
KMK-Bericht an das Bundesbildungsministerium hervor, der der
Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt.
Das Ministerium hatte Mitte April eingeräumt, das DoSV mit der
Bewerbungs-Webseite hochschulstart.de werde wohl noch bis 2018 nur
unzureichend funktionieren. Die Stiftung für Hochschulzulassung hatte
sich 2010 als Rechtsnachfolger der Zentralstelle für die Vergabe von
Studienplätzen (ZVS) konstituiert. Die Kritik am DoSV konzentriert
sich auf zwei Mängel: zum einen die zögerliche Teilnahme staatlicher
Hochschulen an der Datenbank – zum anderen Mehrfachbewerbungen von
Studienberechtigten, die so letztlich begehrte Plätze blockieren.