Hamburg/Kiel (dpa) – Das Verfahren gegen einen ehemaligen
Internatsschüler des Olympia-Stützpunkts Hamburg/Schleswig-Holstein
vor dem Jugendgericht Neumünster ist eingestellt worden. Ein
entsprechender Bericht des «Deutschlandfunks» wurde am Donnerstag von
der zuständigen Staatsanwaltschaft in Kiel bestätigt.
«Nach Auffassung des Gerichts war eine Ermahnung ausreichend, da der
Angeklagte sich einsichtig gezeigt hat und mit den Folgen der Tat
außergerichtlich schon genug bestraft ist», zitierte der Radiosender
den Sprecher der Staatsanwaltschaft, Axel Bieler.
Gegen den damals 19 Jahre alten Internatsschüler war im Dezember 2016
Anklage wegen Körperverletzung, Nötigung und Freiheitsberaubung eines
jugendlichen Nachwuchsleistungssportlers, den er offenbar unter
anderem in einem Karton eingesperrt hatte, erhoben worden.
Die Vorwürfe sah das Gericht laut Bieler als erwiesen an. Allerdings
sei auf einen Lern- und Erziehungseffekt bei dem ehemaligen
Angeklagten gesetzt und auf härte Maßnahmen verzichtet worden.
Aus ähnlichen Gründen ist auch das Verfahren gegen einen damals 18
Jahre alten Mittäter nach Auskunft der Staatsanwaltschaft Lübeck
eingestellt worden. Eine Anklageerhebung sei «erzieherisch nicht
erforderlich» gewesen, sagte Staatsanwaltssprecherin Ulla Hingst der
Deutschen Presse-Agentur.