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Tochter zum RTL-Dschungelcamp begleitet – Prozess gegen Lehrerin

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Soltau/Lüneburg (dpa) – Den Fall einer Lehrerin, die ihre Tochter zum
RTL-Dschungelcamp nach Australien begleitet hatte, verhandelt
kommende Woche das Amtsgericht Soltau. Der Frau wird der Gebrauch
eines «unrichtigen Gesundheitszeugnisses» vorgeworfen, wie ein
Sprecher des Landgerichts Lüneburg am Montag mitteilte. Die
Staatsanwaltschaft lege der Angeklagten zur Last, ihrer Schule eine
ärztliche Bescheinigung geschickt zu haben, der zufolge sie vom 7.
bis 29. Januar 2016 arbeitsunfähig erkrankt sein sollte. Laut Anklage
soll die Pädagogin die Bescheinigung mit wahrheitswidrigen Angaben
gegenüber einer Ärztin erschlichen haben, um ihre Tochter begleiten
zu können. Zuvor hatte sie vergeblich Urlaub beantragt.

Das Gericht hat für den am Montag (27. März) beginnenden Prozess
zunächst drei Termine angesetzt. Ein Urteil könnte am 3. April
fallen. Der Frau drohen eine Geldstrafe oder bis zu ein Jahr
Gefängnis. Sie wurde im Januar von der niedersächsischen
Landesschulbehörde suspendiert.

Das Amtsgericht Soltau hatte im Dezember einen Strafbefehl von 7000
Euro gegen die Lehrerin verhängt. «Wir haben den Strafbefehl nicht
akzeptiert und Einspruch eingelegt», sagte dazu damals der Anwalt der
Lehrerin, Andreas Hebestreit. Seine Mandantin sei tatsächlich
erkrankt gewesen.

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