Wiesbaden (dpa) – In Deutschland gibt es so viele pensionierte Lehrer
wie noch nie. Rund 386 700 frühere Lehrkräfte bekommen Bezüge. Im
Vergleich zum Vorjahr waren das Anfang 2016 rund 19 900 Beamte oder
gut fünf Prozent mehr, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am
Donnerstag mitteilte.
Neu in den Ruhestand versetzt wurden 2015 rund 27 900 Lehrer. Das
waren genauso viele wie im Vorjahr und mehr als in allen anderen
Jahren seit Beginn der Erhebungen 1993. Neuere Zahlen gibt es noch
nicht. Die pensionierten Lehrkräfte waren 2015 im Durchschnitt 63,5
Jahre alt.
Dienstunfähigkeit war für rund zwölf Prozent (Vorjahr: elf Prozent)
der Pensionierten der Grund, in den Ruhestand zu gehen. Diese Lehrer
waren im Schnitt 58,9 Jahre alt. Zwischen 1993 und 2001 ging jedes
Jahr mehr als die Hälfte der pensionierten Lehrer wegen
Dienstunfähigkeit in den Ruhestand. «Nach der Einführung von
Versorgungsabschlägen bei vorzeitiger Pensionierung nahm bis 2014 die
Bedeutung der Dienstunfähigkeit als Grund für den Ruhestand
kontinuierlich ab», stellen die Statistiker fest.
Die Zahl der Pensionierungen ist bereits seit 2006 auf einem hohen
Stand und seit 2010 kontinuierlich gestiegen. In den nächsten Jahren
seien weiterhin hohe Zahlen zu erwarten. Wegen des Babybooms und
steigender Schülerzahlen waren bis in die 1970er Jahre besonders
viele Lehrkräfte eingestellt worden.