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PISA-Experte: Deutscher Bildungs-Reformschwung hat nachgelassen

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Der Koordinator für die PISA-Studien, Andreas
Schleicher, hat die deutschen Bildungspolitiker davor gewarnt, bei
ihrem Reformeifer für die Schulen nachzulassen. Es gebe gewisse
Bremsspuren, sagte der Experte der Organisation für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) der Deutschen Presse-Agentur.
«Insgesamt hat diese Dynamik das Land wirklich nach vorn gebracht.
Man muss aber leider sagen, dass der Schwung in den vergangenen
Jahren wieder abgeflaut ist – und das ist langfristig sehr schade.»

Am 6. Dezember werden die Ergebnisse der sechsten internationalen
PISA-Bildungsstudie mit etwa 10 000 teilnehmenden 15-Jährigen aus
Deutschland präsentiert. Das PISA-Debakel vor 15 Jahren mit
miserablen Testergebnissen in Mathematik, Naturwissenschaften, Lese-
und Textverständnis hatte eine breite Reformdebatte ausgelöst.

Die PISA-Studien der vergangenen Jahre zeigten, dass «hierzulande
weiterhin der Bildungserfolg zu stark vom sozialen Kontext abhängig»
sei, sagte Schleicher der dpa. Die Gruppe der leistungsschwachen
Schüler sei «für ein Land wie Deutschland immer noch zu groß».

Es gehe dabei «nicht nur um die Frage, ob diese Jugendlichen später
alle einen Beruf finden». Schleicher sagte: «Wie wir mit den
schwierigsten Schülern, den Schülern mit den schlechtesten
Ausgangsbedingungen umgehen – das sagt etwas über uns selbst aus.»
Bei der Flüchtlingsintegration ins Bildungssystem sei Deutschland
«auf dem richtigen Weg, auch wenn man langfristig noch viel mehr
machen muss».

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