SDS-newsline Onlinezeitung

Ministerium: Mehr Kinder in Deutschland von Armut bedroht

| Keine Kommentare

Berlin (dpa) – Trotz der guten allgemeinen Wirtschaftslage waren laut
Bundesfamilienministerium zuletzt mehr Kinder in Deutschland von
Armut bedroht. Von den Unter-18-Jährigen waren 2015 knapp 20 Prozent
armutsgefährdet, wie aus dem am Freitag vorgelegten «Familienreport
2017» des Ministeriums hervorgeht. Dies entsprach rund 2,8 Millionen
Kindern und Jugendlichen. Die Armutsrisikoquote stieg damit im
Vergleich zu 2010 um 1,5 Punkte auf 19,7 Prozent. Zuerst berichtete
die «Süddeutsche Zeitung» (Freitag) darüber.

Ausschlaggebend für die Entwicklung war demnach der Zuzug von Kindern
mit Migrationshintergrund. Unter «selbst eingewanderten
Minderjährigen» stieg die Armutsrisikoquote von 2011 bis 2015 von 36
auf 49 Prozent. Bei Kindern ohne Migrationshintergrund sei der Anteil
dagegen bei rund 13 Prozent konstant geblieben. Die Quote gibt den
Anteil der Menschen an, deren Pro-Kopf-Einkommen je Haushalt (netto)
weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung
ausmacht. Besonders von Armut bedroht sind weiterhin Alleinerziehende
sowie Familien mit drei und mehr Kindern.

Ministerin Katarina Barley (SPD) sagte, Wirtschaft und Politik
müssten vor allem für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und
Familie sorgen. «Jeder Euro, den wir in gute Kitas, Ganztagsschulen
und Horte investieren, zahlt sich mehrfach aus.» Vernünftige Angebote
für Grundschulkinder am Nachmittag könnten Müttern helfen, ihrem
Beruf nachgehen. «Deswegen brauchen wir ein Recht auf
Ganztagsbetreuung für alle Grundschulkinder.»

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.