München (dpa) – Ob Flüchtlingsströme oder Donald Trump – was die Welt
der Großen bewegt, beschäftigt auch die Kleinen. Dies führe zu mehr
Realismus in den Büchern für Kinder und Jugendliche, sagte Christiane
Raabe, Direktorin der Internationalen Jugendbibliothek in München,
vor dem bundesweiten Vorlesetag am 18. November. «Die politisch
brennenden Fragen zu Flucht und Migration werden aufgegriffen, auch
zu Inklusion – Fragen, die uns alle beschäftigen, kommen auch in der
Kinder- und Jugendliteratur vor.»
Gerade Flucht sei ein Thema, das inzwischen sogar in Bilderbüchern
angekommen sei. «Das ist ein sehr neues Phänomen.» Früher hätten
beunruhigende Themen den Nachwuchs nicht so leicht erreicht. «Das ist
heute anders.» Auch in der Erzählweise traue man sich mehr. Die
Jugendbibliothek ist eigenen Angaben zufolge die weltweit größte für
internationale Kinder- und Jugendliteratur.