Viele Personaler achten bei Bewerbungen vor allem auf den Lebenslauf.
Doch worauf kommt es darin an? Personaler Torsten Schneider hat
Hunderte Bewerbungen gelesen. Er erzählt, was er gar nicht mehr sehen
will.
Berlin (dpa/tmn) – Bewerber sollten im Lebenslauf nur Praktika und
Nebenjobs angeben, die Bezug zur Stelle haben. «Viele geben einfach
alles an, was sie irgendwann einmal gemacht haben», sagt Torsten
Schneider vom Bundesverband der Personalmanager. Gebe es keinen
Zusammenhang zur Stelle, seien das jedoch überflüssige Informationen.
Im schlimmsten Fall ist der Lebenslauf dadurch überfrachtet, und beim
Personaler entsteht der Eindruck, dass der Bewerber sich nicht auf
das Wesentliche beschränken kann. Ebenfalls verzichtbar seien Angaben
zum Beruf der Eltern sowie zum Familienstand.
Ein absolutes Tabu im Lebenslauf seien Rechtschreibfehler, sagt
Schneider. Leider komme das immer noch vor. Entdeckt er das in einem
Lebenslauf, sortiere er den Kandidaten sofort aus. Bewerber sollten
das Dokument also mehrmals lesen und es zur Sicherheit von Familie
oder Freunden gegenchecken lassen.
Minuspunkte gebe es für einen Kandidaten, dessen Kontaktdaten im
Lebenslauf fehlen. Die Adresse sowie E-Mail- und Telefondaten sollten
mindestens vorhanden sein. Immer noch sehe er in den Kontaktdaten
skurrile E-Mail-Adressen. Das kann zum Beispiel
«LittleMissSunshine91@yahoo.de» sein. So etwas gehe bei
Bewerbungsunterlagen nicht.
Haben Bewerber zeitliche Lücken im Lebenslauf – etwa zwischen zwei
verschiedenen Jobs -, sollten sie diese unbedingt erklären. Die
schlechteste Variante sei, gar nichts zu schreiben, sagt Schneider.
Dann gingen viele Personaler automatisch davon aus, dass ein Thema
verheimlicht werden muss. Besser sei deshalb, dort etwas zu
schreiben.
Dem Lebenslauf kommt bei einer Bewerbung besonderes Gewicht zu: Laut
einer Umfrage des Jobportals Staufenbiel Institut und der
Unternehmensberatung Kienbaum checken drei von vier Personalern (75
Prozent) bei Bewerbungen als Erstes den Lebenslauf.