Berlin (dpa) – Fast neun von zehn jungen Wissenschaftlern in
Deutschland wünschen sich Kinder, schieben ihre Familienplanung aber
häufig wegen zu geringer beruflicher Sicherheit auf die lange Bank.
Das geht aus dem dritten «Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs»
hervor, den Forschungsministerin Johanna Wanka (CDU) am Donnerstag in
Berlin vorstellte. Zugleich verdeutlicht der Report, dass die Zahl
hauptberuflicher Nachwuchskräfte an den Hochschulen seit dem Jahr
2000 von gut 82 000 auf fast 145 000 (plus 76 Prozent) gestiegen ist
– trotz teilweise sehr wackeliger Karrierewege.
In einer Befragung des sogenannten wissenschaftlichen Nachwuchses –
also Promovierende oder Post-Doktoranden an Hochschulen und
außeruniversitären Forschungseinrichtungen – gaben nur 12 Prozent der
Kinderlosen an, keinen Kinderwunsch zu haben. Berufliche Gründe seien
«zentral für das Aufschieben von Kinderwünschen», heißt es in dem
alle vier Jahre erstellten Bericht. «Endgültige Kinderlosigkeit» sei
beim wissenschaftlichen Nachwuchs mit geschätzt gut 40 Prozent
häufiger als bei anderen Hochschulabsolventen (25 Prozent).