Berlin (dpa) – Bund und Länder vernachlässigen aus Sicht der
Bildungsgewerkschaft GEW die deutsche Hochschullandschaft zugunsten
einer forschungspolitisch zweifelhaften Exzellenzinitiative. «Die
Politik hat sich entschieden, für Spitzenforschung weiterhin große
Projektgelder in das System zu pumpen, obwohl wir eigentlich eine
bessere Grundfinanzierung bräuchten», sagte der stellvertretende
GEW-Vorsitzende Andreas Keller der Deutschen Presse-Agentur. «Es ist
ein Kardinalfehler, den Weg zu weiterzugehen.»
Die Wissenschaftsminister von Bund und Ländern präsentieren am Mittag
(12.30 Uhr) in Berlin ihre Pläne, wie es für die Forscher-Elite in
Deutschland nach 2017 weitergehen soll. Das mit Spannung erwartete
Konzept für ein mit rund fünf Milliarden Euro ausgestattetes Programm
wird nach einer Sitzung der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK)
vorgestellt. Die 2006 gestartete Exzellenzinitiative dürfte bis 2028
fortgesetzt werden. Mitte Juni sollen die Regierungschefs der Länder
und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) grünes Licht geben.