SDS-newsline Onlinezeitung

Experte: Doktortitel bleibt beste Voraussetzung für den Aufstieg

| Keine Kommentare

Einen schicken neuen MBA oder den guten alten Doktorhut? Wer sich per
Titel für höhere Aufgaben empfehlen will, hat die Qual der Wahl.
Sinnvoll ist grundsätzlich beides, sagt ein Experte – eventuell auch
in Kombination miteinander. BWLer müssen allerdings genauer hinsehen.

Berlin/Freiburg (dpa/tmn) – Wer ins Topmanagement aufsteigen will,
macht mit einer Promotion wenig verkehrt. Der Doktortitel ist noch
immer der populärste Titel in den Spitzenetagen deutscher
Unternehmen, erklärt Stefan Schmid, Professor für Internationales und
Strategisches Management, in der Zeitschrift «Personalmagazin»
(Ausgabe 10/2017). Mit einem Doktor können Bewerber besonders
Potenzial signalisieren: Viele Personaler verbinden damit hohe
Leistungsfähigkeit, Ausdauer und Selbstständigkeit.

Der Doktor hat damit in Deutschland eine ähnliche Funktion wie
Abschlüsse der Elite-Unis Oxford und Cambridge in Großbritannien oder
der Grandes Ecoles in Frankreich, die dort als wertiger gelten als
Abschlüsse anderer Hochschulen. Diese Differenzierung zwischen
Universitäten gebe es in Deutschland nicht, so der Experte. Der
Doktor sei damit ein gutes Mittel, um sich von der Masse anderer
Bewerber abzuheben.

Noch nicht so verbreitet in den Führungsetagen ist dagegen der
MBA (Master of Business Administration). Das liegt auch daran, dass
es ihn gerade in Deutschland noch nicht so lange gibt. In Zukunft
sitzen also vermutlich mehr MBA im Chefsessel als heute. Allerdings
sind viele Personalmanager dem neuen Titel gegenüber noch immer
skeptisch. Denn oft wissen sie nicht genau, was dort eigentlich
gelehrt wird, erklärt Schmid, der an der ESCP Europe
Wirtschaftshochschule in Berlin unterrichtet.

Insgesamt verbinden Personaler den MBA eher mit breitem Wissen und
Interdisziplinarität, den Doktor dagegen mit Tiefgang. Für angehende
Führungskräfte kann es sich daher sogar lohnen, beide Abschlüsse zu
erwerben, so der Experte. Das gilt allerdings nicht für diejenigen,
die einen Doktor oder auch nur einen Bachelor oder Master in
BWL haben: Dafür seien die inhaltlichen Überschneidungen zwischen den
Studiengängen zu groß.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.