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Endspurt zum Bachelor – Das ist rund um den Abschluss zu beachten Von Jessica Kiefer

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Plötzlich ist es da: Das letzte Semester des Studiums. Gerade war man
noch eines der Uniküken, nun steht der Abschluss kurz bevor. Im
Vordergrund steht jetzt die Bachelorarbeit. Aber was ist, wenn das
Zeugnis bei der Bewerbungsfrist für den Master noch nicht da ist?

Köln/Berlin (dpa/tmn) – Das Ende des Studiums kommt für viele
Studenten schneller, als ihnen lieb ist. Jetzt heißt es:
Abschlussarbeit schreiben, die letzten Prüfungen bestehen, sich
darüber klarwerden, was man danach machen möchte und bei all den
Zukunftsplänen nicht den Überblick verlieren. Antworten auf wichtige
organisatorische Fragen zur Studienabschlussphase.

Welche finanziellen Hilfen gibt es?

Wer die Voraussetzungen erfüllt, kann bis zum Ende der
Regelstudienzeit Bafög erhalten. Beim Bachelor liegt sie
normalerweise bei sechs Semestern. Die Zahlung der Förderung erfolgt
bis einschließlich des Monats, in dem das Gesamtergebnis des Studiums
bekanntgegeben wird. Darüber hinaus gibt es weitere Möglichkeiten, in
der Abschlussphase finanzielle Unterstützung zu erhalten. Denn für
zeitaufwendiges Jobben ist dann häufig keine Zeit mehr.

Eine Möglichkeit sind die Darlehenskassen der Studentenwerke, sagt
Bernhard Börsel vom Deutschen Studentenwerk (DSW). Beinahe alle
Studentenwerke bieten diese Hilfe in finanziellen Notlagen an. Die
Höhe des Darlehens richtet sich nach dem individuellen Bedarf. Anders
als beim Bafög muss der Absolvent später den gesamten Betrag
zurückzahlen. Ob und in welcher Höhe mit Zinsen zu rechnen ist, hängt
von der jeweiligen Kasse ab.

Eine weitere Option ist der Bildungskredit des Bundes, den Studenten
in fortgeschrittenen Ausbildungsphasen in Anspruch nehmen können. Die
Höhe des Kredits ist auch hier individuell. Der Kredit muss
vollständig zurückgezahlt werden, wobei in jedem Fall Zinsen
anfallen.

Wann bekommen Studenten ihr Zeugnis?

An den meisten Hochschulen gibt es für die Zeugnisausgabe keinen
fixen Termin. «Wenn alle erforderlichen Leistungen absolviert und
bewertet sind, habe ich einen Anspruch darauf, dass mir ein Zeugnis
ausgestellt wird», erklärt der Kölner Rechtsanwalt Philipp
Verenkotte.

Dabei regelt die Prüfungsordnung, bis wann der Student das Zeugnis
nach Erbringung der letzten Leistung spätestens erhalten muss. «In
der Regel sind es ein paar Wochen», sagt Verenkotte. Dann muss der
Student das Zeugnis entweder selbst abholen, oder es wird ihm
zugeschickt. Wichtig ist, rechtzeitig vor dem geplanten
Studienabschluss zu prüfen, ob wirklich alle Leistungen erbracht und
auf der Leistungsübersicht aufgeführt sind. Sind Verbuchungen noch
offen, sollten sich Studenten frühzeitig an das Prüfungsamt wenden.

Ist eine Bewerbung für den Master ohne Bachelorzeugnis möglich?

Um sich für einen Master bewerben zu können, ist in aller Regel ein
abgeschlossenes Bachelorstudium nötig. Die Fristen für die
Masterbewerbung hängen von der Hochschule und vom Studiengang ab.
Wenn beim Ablauf der Bewerbungsfrist noch kein Bachelorzeugnis
vorliegt, gibt es oft die Möglichkeit, sich stattdessen mit einem
vorläufigen Zeugnis zu bewerben, erklärt Verenkotte. Dieses können
Studenten in Form einer Leistungsübersicht beim zuständigen
Prüfungsamt beantragen.

Wird der Student zum Masterstudiengang zugelassen, passiert das unter
der Bedingung, dass er innerhalb eines bestimmten Zeitraums den
erfolgreichen Bachelorabschluss nachweisen muss.

Werde ich automatisch exmatrikuliert?

In den meisten Fällen passiert die Exmatrikulation automatisch, ohne
dass sich der Student darum kümmern muss. Dabei erfolgt die
Exmatrikulation zum Ende des Semesters, in dem die letzte Prüfung
abgelegt wird, fügt der Rechtsanwalt hinzu. Mit der Exmatrikulation
endet auch der Studentenstatus. Studentenausweis und Semesterticket
werden also ab diesem Zeitpunkt ungültig.

Wie bleibe ich mit der Uni in Verbindung?

An den meisten Hochschulen gibt es Alumni-Organisationen, über die
Absolventen mit ihrer Alma Mater in Kontakt bleiben können. Ein
Alumni-Netzwerk ist wie eine Art Service-Netzwerk, erklärt Christian
Kramberg vom Verband der Alumni-Organisationen im deutschsprachigen
Raum. Neben der Möglichkeit zur Teilnahme an Wissenschaft und
Forschung gehe es auch darum, Kontakte zu anderen Ehemaligen zu
knüpfen oder aufrechtzuerhalten, sowohl regional als auch
international.

Auch diejenigen, die noch im Studium sind, können von den
Alumni-Netzwerken der Hochschule profitieren. Viele
Alumni-Organisationen bieten Studenten durch Mentoring-Programme die
Möglichkeit, mit Ehemaligen in Kontakt zu kommen, die nun im
Berufsleben stehen.

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