Washington/Berlin (dpa) – Angesichts ihres Hauptziels, Millionen neue
Jobs zu schaffen, interessiert sich die US-Regierung für das deutsche
System der dualen Ausbildung. Diese Form der Lehrzeit in Betrieben
und Berufsschulen ist eine wesentliche Säule für die Deckung des
Fachkräftebedarfs in Deutschland. Sie gilt als Erfolgsmodell.
Nach Angaben der Kultusministerkonferenz (KMK) wählt gut die Hälfte
jedes Jahrgangs die duale Ausbildung als Einstieg in eine
qualifizierte Berufstätigkeit. Die im europäischen Vergleich
hierzulande niedrige Jugendarbeitslosigkeit gilt als Beleg für den
besonderen Erfolg des Dualen Systems, das Deutschland schon länger
auch international anpreist und vermittelt.
Die Jugendlichen werden wöchentlich an drei bis vier Tagen im Betrieb
und an bis zu zwei Tagen in der Berufsschule ausgebildet. Die
Betriebe übernehmen die Kosten der betrieblichen Ausbildung und
zahlen dem Auszubildenden eine Ausbildungsvergütung. Die Dauer
variiert in der Regel je nach gewähltem Beruf zwischen zwei und drei
Jahren. Die Mehrzahl der Auszubildenden verfügt beim Eintritt über
den mittleren Schulabschluss oder auch über eine Studienberechtigung.
Die Berufsausbildung hat das Ziel, Kompetenzen und Qualifikationen
für eine qualifizierte Tätigkeit in einer sich wandelnden Arbeitswelt
zu vermitteln. Der erfolgreiche Abschluss der Lehre befähigt zur
Berufsausübung als qualifizierte Fachkraft in einem von derzeit etwa
330 anerkannten Ausbildungsberufen.