Dresden (dpa) – Das Europäische Zentrum der Künste im Dresdner
Festspielhaus Hellerau möchte sich als Plattform für Flüchtlinge
etablieren. Nachdem bereits 2016 ein Tanzworkshop für Frauen begann,
sind auch im neuen Jahr zahlreiche Aktivitäten geplant, wie Intendant
Dieter Jaenicke am Donnerstag mitteilte. Die Grundidee bestehe nicht
darin, ein Programm für Flüchtlinge zu machen, sondern dieses
gemeinsam mit ihnen zu entwickeln: «Das ist unser Beitrag zur
Integration.» Demnächst stehe ein Theaterprojekt an. Bei dem Format
«Wort-Asyl» können Flüchtlinge ihre eigene Geschichte vortragen.
Jaenicke stellte das Jahresprogramm des Festspielhauses vor. Etwa die
Hälfte der Aufführungen sind dem Tanz vorbehalten. Die Musik hat
einen Anteil von knapp einem Drittel. In den Rest teilen sich Theater
und Performances. Einen Einblick in die aktuelle arabische Kunstszene
bietet etwa das Festival «Mashreg to Maghreb» (17. bis 25. Februar).
Neben mit Hellerau verbundenen Ensembles wie dem Tanztheater Derevo
und der Dresden Frankfurt Dance Company sind unter anderen das Cloud
Gate Dance Theatre of Taiwan und die Batsheva Dance Company zu
erleben. Im Herbst soll die einst vom Schweizer Architekten Adolphe
Appia entworfene Festspielhaus-Bühne wiederbelebt werden. Künstler
wie Robert Wilson und Richard Siegal sind geladen, sich mit Appias
Bühne auseinanderzusetzen.