Dialog für den Glauben: Tag der offenen Moschee in zehn muslimischen Gemeinden in Wiesbaden
In Wiesbaden ist der gegenseitige Austausch sehr wichtig, da man dann die Menschen mehr zusammenbringen kann, um Vorurteile abzubauen und damit die Integration der Flüchtlinge laut Abdül Akpinar leichter ist. Er ist Sprecher des Bildungs- und Kulturvereins Süleymaniye Camii und freut sich am Tag der offenen Moschee jeglichen Interessierten Besucher der Öfentlichkeit empfangen zu können. Rund 260 Mitglieder zählt das Islamische Gotteshaus in der Dotzheimer Straße 24-26 in Wiesbaden.
Die Religionsgemeinschaften in Deutschland veranstalten seit 1997 jedes Jahr am 3. Oktober bundesweite „den Tag der offenen Moschee“. Tausende von muslimischen Gemeinden laden die Interessierten Besucher an diesem besonderen Tag dazu ein an Moscheeführungen, Vorträge und Ausstellungen unterschiedlichsten Facetten des Gemeindelebens der Stadt teilzunehmen. So auch in Wiesbaden, wo insgesamt zehn muslimische Gemeinden ihre Türen zum Dialog und Austausch öffneten.
Zafer Sahin der ehemalige Vorsitzende des Bildungs- und Kulturvereins erklärt, dass die Arbeit mit Kinder- und Jugendlichen in unserer Gemeinde ein Schwerpunkt“ist, als er im prachtvollen Gebetsraum der Moschee eine Gruppe von Besuchern zum Tee bittet. Sehr beeindruckend in dieser Moschee sind besonders die hohen Stuckdecken, die drei mächtigen Kristall-Kronleuchter und der dicke Teppich, dessen Muster den Weg nach Mekka weist. Es ist ein eindrucksvoller Raum, zumal das Gebäude von außen nicht als Moschee zu erkennen ist.
Koranunterricht für Kinder und Jugendliche
In unserer Gemeinde gibt es ein spezielles Angebot für Sieben- bis 14-Jährige, bei dem der Koranunterricht im Vordergrund steht. Bei den Jugendlichen über 14 Jahren,die am Wochenende gut 70 bis 90 Besucher in der Moschee sind versuchen wir mit gemeinsamen Ausflügen und Aktivitäten sowie der Empfehlung, sich doch auch in einem Verein zu engagieren, in der doch oftmals schwierigen, pubertären Zeit ein Zugehörigkeitsgefühl zu schaffen.Denn Zafer Sahin unterstreicht damit, wie wichtig es für ihn sei, dass bei der nunmehr dritten Generation die Integration wegweisend zu begleiten und Perspektiven aufgezeigt werden können.
Lob für Zusammenarbeit mit Stadt und Polizei
Ebenso betont Zafer Sahin die gute Zusammenarbeit mit der Stadt und der Polizei denn so hat die Süleymaniye-Gemeinde 2010 mit der Stadt eine Integrationsvereinbarung abgeschlossen, in der gemeinsame Grundregeln wie etwa ein Bekenntnis zum Grundgesetz und dem Rechtsstaat oder auch Trennung von Staat und Religion enthalten sind.
Manche Menschen in Deutschland behaupten, dass wir unparteiisch und unpolitisch sind, ergänzt Abdül Akpinar und stellt heraus: Am Freitag kann man sehen wie unsere Moschee beispielsweise auch kunterbunt von außen sein kann. Es kommen Aleviten wie auch Kurden.“ Wir haben ein gutes Verhältnis mit den anderen islamischen Gemeinden der Stadt und fahren grundsätzlich eine integrativ-offene Linie.
Sommerfest auf dem Mauritiusplatz
Trotz allem bestehe im Alltag großer Bedarf an gegenseitigem Austausch mit dem Rest der Bevölkerung und mehr Öffentlichkeitsarbeit. Dies sei ein Weg zu mehr Toleranz und gegenseitigem Verständnis. Laut Abdül Akpinar sind „Solche Tage wie dieser eine sehr gute Möglichkeit dazu.Auch wollen wir die vor sechs Jahren gefällte Entscheidung, unser alljährliches Sommerfest nicht hier, sondern auf dem Mauritiusplatz zu veranstalten, gerne beibehalten.“