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Deutscher Hochschulverband kritisiert Bestnoten-Inflation an Unis

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Berlin (dpa) – Der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes (DHV),
Bernhard Kempen, hat die Notenvergabe an den Universitäten als viel
zu lasch kritisiert. «In ganz vielen Fächern haben die Kollegen die
Neigung, nur noch Bestnoten zu vergeben. Das ist eine fatale
Entwicklung», sagte er der Zeitung «Die Welt» (Dienstag). Kempen
appellierte, das Bewertungsspektrum besser abzudecken. «Noten müssen
ihre Aussagekraft behalten.»

Kempen bedauerte, in einigen Fächern kämen viele Abiturienten an, die
trotz sehr guter Noten nicht studierfähig seien. «Oft müssen die
Universitäten den Unterricht der Oberstufe nachholen. Das ist
bestürzend. Hier wäre eine stärkere Koordination zwischen Schule und
Universität wünschenswert.»

Die Berufsvertretung der Universitätsprofessoren und des
wissenschaftlichen Nachwuchses verlangt von der Politik, für bessere
Studienbedingungen zu sorgen. Kempen: «Während die Zahl der Studenten
explodiert ist, ist die der Professoren gleich geblieben. Heute
betreut ein Professor im Schnitt 66 Studenten. Vor zehn Jahren waren
es noch 60, und schon das war ein schlechter Wert.» Um die
Betreuungsrelation nachhaltig zu verbessern, brauche es 7500
zusätzliche Stellen.

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