Hunderte Menschen wollen am Samstag im Hamburger
Stadtteil St. Pauli ihren Protest gegen den zunehmenden Verkauf von
Billig-Alkohol in ihrem Viertel zum Ausdruck bringen. «Es wird eine
bunte Mischung sein, die da mitläuft», sagte Quartier-Managerin Julia
Staron. Sie erwartet etwa 500 Teilnehmer, die Polizei geht von 350
Demonstranten aus. Unter dem Motto «Save St. Pauli» soll es vom
Hans-Albers-Platz über die Reeperbahn bis zur Abschlusskundgebung auf
dem Spielbudenplatz gehen. Clubbesitzer, Wirte und Anwohner sehen die
kulturelle Vielfalt des Stadtteils wegen der zunehmenden Zahl von
Kiosken, die Bier und hochprozentige Getränke günstig anbieten,
gefährdet.
Die Hamburger Regierungsfraktionen wollen gegen den Boom von
Billig-Alkohol in Stadtteilen wie St. Pauli und St. Georg vorgehen:
Das rot-grüne Lager hält Regelungen für denkbar, mit denen an
bestimmten Orten und zu bestimmten Zeiten – etwa nach 22.00 Uhr – der
Außer-Haus-Verkauf von Alkohol eingeschränkt werden könnte. Laut
Bezirksamt-Mitte gibt es aktuell 50 bis 60 Kioske auf St. Pauli.