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De Maizière verteidigt «Leitkultur»: Ich kann auch «Leitbild» sagen

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Berlin (dpa) – Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat dafür
geworben, sich in der «Leitkultur»-Debatte nicht an Begriffen
festzubeißen. Er finde den Ausdruck der «Leitkultur» zwar immer noch
gut. Wenn es der Diskussion über Inhalte diene, könne er künftig aber
auch von einem «Leitbild» für ein gutes Miteinander von Einheimischen
und Zuwanderern sprechen, sagte der CDU-Minister am Dienstag in
Berlin bei der Vorstellung von 15 Thesen zum friedlichen
Zusammenleben.

An der Formulierung der Thesen der «Initiative kulturelle
Integration» hatten sich der Deutsche Kulturrat, Vertreter der
Religionsgemeinschaften und der Kultusministerkonferenz beteiligt.
Die Initiative stellte unter anderem fest: «Unser kultureller
Reichtum beruht auch auf den Einflüssen Zugewanderter» und «Religion
gehört auch in den öffentlichen Raum». Den Begriff der «Leitkultur»
lehnt sie ab.

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz, sagte,
Deutschland sei zwar ein Einwanderungsland. Es fehle aber immer noch
der «Stolz auf eine vielfältige Gesellschaft». De Maizière
verteidigte erneut seinen Debattenbeitrag zur deutschen «Leitkultur»,
für den er Anfang des Monats viel Kritik einstecken musste. Darin
hatte er formuliert: «Wir geben uns zur Begrüßung die Hand.» Und «Wir
sind nicht Burka.» De Maizière sagte: «Wir können von
niemandem verlangen, unsere Lebensweise zu respektieren, wenn wir sie
nicht formulieren.»

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