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Charlotte Knobloch gegen Verwendung von «Mein Kampf» im Unterricht

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München (dpa) – Die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden
in Deutschland, Charlotte Knobloch, hat Pläne für die Verwendung der
kommentierten «Mein Kampf»-Ausgabe im Schulunterricht scharf
kritisiert. «Ich halte Hitlers antisemitisches Machwerk des Hasses
nicht für einen geeigneten Baustein für den Unterricht», sagte die
Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern.
«Ich mag mir nicht ausmalen, was geschieht, wenn der Pausengong
ertönt, ehe die Auseinandersetzung mit und die Aufklärung über die
menschenverachtenden Inhalte abgeschlossen ist.»

Der bayerische Landtag sollte sich laut Tagesordnung am Donnerstag in
seiner Plenarsitzung mit der Frage befassen, ob und wie die kritische
Ausgabe in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen genutzt werden
kann. «Ich würde mir wünschen, dass der Landtag zu der Entscheidung
gelangt, «Mein Kampf» nicht als geeignete Materie für den schulischen
Gebrauch zu empfehlen», sagte Knobloch. Sie hatte das Projekt der
kommentierten «Mein Kampf»-Ausgabe des Instituts für Zeitgeschichte
(IfZ) von Anfang an entschieden abgelehnt.

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