Berlin (dpa) – Die Senioren-Union fordert ein Handyverbot an Schulen.
Damit sollten Konsequenzen aus dem schlechten Abschneiden deutscher
Grundschüler in einer jüngsten Bildungsstudie gezogen werden, sagte
der Vorsitzende der Senioren-Organisation der CDU, Otto Wulff, am
Freitag in Berlin. Durch ein Handyverbot solle eine Ablenkung im
Unterricht verhindert werden.
«Wir müssen den Kindern schöpferische Ruhe verschaffen», sagte Wulff
der Deutschen Presse-Agentur. «Sie werden zu früh in eine Welt
hineingeworfen, die sie zum Spielball der Technik macht», so Wulff.
Er lehne neue Technik nicht ab. Doch Kindern müsse auch Raum für
Ideen und Gedanken bewahrt werden, die sonst nicht aufkommen könnten.
«Was bekommen sie für eine Kommunikationskultur, wenn sie nur noch in
abgehackten Sätzen kommunizieren?»
Laut der jüngsten TIMSS-Bildungsstudie haben viele deutsche
Viertklässler besorgniserregende Mathematik-Probleme und beherrschen
gerade einmal die Grundrechenarten. Wulff forderte in Berlin ein
Umdenken an den Schulen. Im Unterricht müsse der Schwerpunkt wieder
stärker auf Basisqualifikationen wie Rechnen, Schreiben und Lesen
gelegt werden, sagte der 83-Jährige.
«Es ist ein unhaltbarer Zustand, wenn im Land der Ingenieure nicht
mehr die Basisqualifikationen vermittelt werden, die am dringendsten
benötigt werden», sagte Wulff. Auch müsse der Leistungsgedanke an
Schulen wieder einen höheren Stellenwert erhalten.