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Bewerber rasseln durch Deutsch-Tests: BKA kann Stellen nicht besetzen

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Wiesbaden (dpa) – Weil Bewerber reihenweise den hauseigenen
Deutschtest vermasselt haben, kann das Bundeskriminalamt (BKA) einem
«Spiegel»-Bericht zufolge viele Stellen nicht besetzen. Eigentlich
sollten 120 der in diesem Jahr neu geschaffenen 317 Stellen an
Kommissarsanwärter vergeben werden, wie das Magazin unter Berufung
auf den Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) berichtet. Doch nur 62
hätten ihre Ausbildung beim BKA angetreten.

Als Hauptgrund nannte der BDK-Vorsitzende André Schulz den
Rechtschreibtest im Aufnahmeverfahren, an dem die meisten Bewerber
trotz Abitur scheitern würden. «Die Hürden bei der Aufnahmeprüfung
wurden schon in den vergangenen Jahren bei der Polizei in den Ländern
und beim Bund gesenkt: sei es beim Mindestalter, bei der Mindestgröße
oder beim Sporttest», sagte Schulz dem «Spiegel». «Wenn nun auch der
Deutschtest reduziert oder gar abgeschafft wird, muss man sich schon
fragen, was mit unserem Bildungssystem nicht in Ordnung ist.»

Eine Abschaffung scheint zwar nicht bevorzustehen, wohl aber eine
Änderung im Testverfahren. Zwar teilte das Bundesinnenministerium dem
Bericht zufolge auf Anfrage mit, es werde an den Sprachtests
festhalten. Allerdings sollten die Anforderungen im nächsten Jahr
«modernisiert» werden.

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