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Caritas-Präsident fordert Kraftakt der Politik für «Risikoschüler»

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Berlin (dpa) – Der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Peter
Neher, verlangt einen gemeinsamen Kraftakt von Bund, Ländern und
Gemeinden zur besonderen Förderung sogenannter Risikoschüler. Auf
allen drei Ebenen müsse die Bildungspolitik dafür sorgen, dass die
erschreckend hohe jährliche Zahl von knapp 50 000 Jugendlichen ohne
Schulabschluss deutlich sinke, sagte Neher der Deutschen
Presse-Agentur. «Wir können unter dem Aspekt der Chancengerechtigkeit
und der demografischen Entwicklung unmöglich akzeptieren, dass wir
ganze Gruppen von jungen Menschen einfach abhängen.»

Die Frage der Gerechtigkeit des deutschen Bildungswesens steht im
Mittelpunkt des Reports «Chancenspiegel 2017», der am Vormittag
(11.00 Uhr) in Berlin vorgestellt wird. Das gemeinsame Monitoring der
Bertelsmann-Stiftung, der Technischen Universität Dortmund und der
Uni Jena stellt seit 2012 das deutsche Schulsystem auf den Prüfstand.
Auch der diesjährige «Chancenspiegel» dürfte wieder einen Schwerpunkt
auf die Quoten von Jugendlichen ohne jeden Schulabschluss legen.

Die Caritas veröffentlicht dazu seit Jahren regelmäßig einen eigenen
Report. «Wir hatten zwischen 2009 und 2012 einen Rückgang von 6,9 auf
5,6 Prozent bei den Schulabgängern ohne Abschluss, die Quote stieg
aber 2014 wieder leicht an. Im Moment macht es den Eindruck, dass wir
stagnieren», sagte Neher. Erfolgversprechend könne sein, alle Akteure
zusammenzubringen – «die Schulträger, das Jugendamt, die
Wohlfahrtsverbände, die Schulsozialarbeit».

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